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"Wir wollen keine Überraschung erleben“

Grödig on fire.

7:1 im ÖFB-Cup gegen SV Leobendorf, 4:0-Auswärtssieg im Hinspiel der 2. Europa-League-Qualifikations-Runde gegen Cukaricki Belgrad und zum Abschluss am vergangenen Sonntag ein 1:1 beim Bundesliga-Auftakt bei der Wiener Austria.

Obwohl der späte Ausgleich der Wiener (93. Minute) schmerzte, sprach Trainer Michael Baur dennoch von einer „perfekten Woche“.

„Natürlich war es schade und die Burschen taten mir auch leid, weil sie für ihre harte Arbeit nicht belohnt wurden. Mit der Leistung war ich aber sehr zufrieden. Wir waren läuferisch und im Zweikampf stark, haben einen guten Fußball gezeigt.“

„Werden noch viel Freude mit Yordy haben“

Ein derart starkes Auftreten hätten den Salzburgern nach dem Aderlass im Sommer (neben Erfolgscoach Adi Hütter verließen auch die Stammkräfte Dieter Elsneg, Tadej Trdina, Peter Tschernegg und Mario Leitgeb den Klub) nur die wenigsten zugetraut.

Speziell Yordy Reyna hinterließ bisher einen tollen Eindruck, weshalb Baur voll des Lobes für den Peruaner ist: „Yordy hat ein ganzes Jahr sehr wenig gespielt. Er war sogar bei Liefering teilweise nur Ersatz. Wir geben ihm ein Zuhause. Er fühlt sich wohl. Durch seine Laufwege und sein Tempo ist er irrsinnig wertvoll für uns. Wir werden noch sehr viel Freude mit ihm haben.“

Bedenkt man, dass mit Philipp Huspek, Kapitän Ione Cabrera und Roman Wallner zuletzt drei Stützen verletzungsbedingt ausgefallen sind, kann man von der Truppe heuer tatsächlich noch einiges erwarten.

Baur warnt vor Cukaricki

Zu erwarten, ja sogar als fix, scheint der Aufstieg in die 3. Europa-League-Quali-Runde. Das Rückspiel gegen Cukaricki am Donnerstag (LIVE ab 19:00 Uhr im LAOLA1-Ticker) ist nach dem klaren 4:0 in Belgrad nur noch Formsache.

Wenngleich der Grödiger Chefcoach von einer „gmahtn Wiesn“ nichts wissen will. „Das sehe ich nicht so. Cukaricki ist eine sehr gute Mannschaft. Wir haben im Hinspiel sehr gut gegen den Ball gearbeitet und uns zahlreiche Chancen herausgespielt. Das müssen wir auch diesmal machen. Wir werden den Gegner nach wie vor ernst nehmen. Wir wollen auch dieses Spiel gewinnen. Jeder Sieg gibt zusätzliches Selbstvertrauen“, versichert der Tiroler.

Spieler sehen es entspannt

Eine ähnliche Einstellung haben seine Spieler, wobei sie wesentlich entspannter wirken.  „Wenn wir konzentriert zu Werke gehen, sollten wir nichts mehr anbrennen lassen“, meint Daniel Schütz, der im Hinspiel zwei Treffer erzielte und auch gegen die Austria erfolgreich war.

Der Steirer gibt auch gleichzeitig bezüglich seiner Schulterverletzung Entwarnung: „Das mit der Schulter ist halb so wild, das dürfte die nächsten Tage kein Problem darstellen.“

Timo Brauer ist ebenfalls vom Aufstieg überzeugt. „Ein 4:0 ist natürlich eine super Ausgangslage. Da sollte nichts mehr passieren. Wir müssen den Gegner dennoch respektieren und dürfen Cukaricki auf keinen Fall unterschätzen.“

Dank der Auslosung kennen die „Village People“ auch bereits den möglichen Gegner in der nächsten Runde. Dieser wird im Duell CSKA Sofia gegen Zimbru Chisinau  (Hinspiel: 1:1) ermittelt. Baur will sich mit dem kommenden Kontrahenten aber (noch) nicht beschäftigen.

„Wollen keine Überraschung erleben“

„Es ist schön für die Geschäftsstelle, wenn man sich erkundigen kann, wo das liegt und welche Tickets man braucht. Für uns ist immer das nächste Spiel am wichtigsten. Jetzt geht es gegen Cukaricki, danach gegen Sturm. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Der Fußball ist so schnelllebig geworden. Man kann oft seine Überraschungen erleben und das wollen wir auf keinen Fall.“

Beschäftigt hat den 40-fachen Ex-ÖFB-Teamspieler die von etlichen Leuten getätigte Annahme, dass es für den österreichischen Fußball besser gewesen wäre, wenn die Austria statt Grödig im Europacup vertreten wäre.

„Dieser Ansicht bin ich ganz und gar nicht. Wenn sich eine Mannschaft in 36 Runden gegenüber der Austria durchsetzt, dann spricht das für das Team. Ich habe Grödig  schon letztes Jahr beobachtet. Es gehört viel Arbeit dazu, wenn es eine Mannschaft schafft, ein paar Runden vor Schluss einen Rückstand von fünf Punkten aufzuholen“, meint der 4-fache Meister als Spieler abschließend.

 

Martin Wechtl