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Pacult: "Beim Heimatverein FAC tut es doppelt weh"

Pacult:

Der FAC bleibt in der Ersten Liga auch nach dem neunten Spieltag ohne Punktgewinn.

Die Wiener müssen sich am Montag-Abend St. Pölten mit 0:1 (0:0) geschlagen geben.

Die Wiener haben in den ersten 45 Minuten mehr vom Spiel, die beste Chance vergibt Aydogdu. St.-Pölten-Kapitän Wisio scheidet mit einer Knieverletzung aus (31.).

Der entscheidende Treffer von Hartl fällt in der 49. Minute, kurz zuvor trifft dieser noch die Latte.

Der FAC bleibt Letzter, St. Pölten klettert bis Dienstag auf Rang 4.

Aussichtlose Situation für Pacult und Co.

Die Situation scheint für den FAC aussichtlos zu sein. Bei einem Spiel mehr beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer bereits neun Punkte.

Besserung ist nicht in Sicht, auch wenn sich das Tabellenschlusslicht aufgrund der Leistung sicherlich mehr verdient hätte.

"Wir haben wirder ein dummes Gegentor bekommen. Die Leistung über die 90 Minuten war okay, wir waren eigentlich die bessere Mannschaft, haben aber unsere Chancen liegengelassen", analysiert Trainer Peter Pacult bei "Sky".

Das spielentscheidende Tor durch Hartl gelingt nur durch einen unglücklichen "Doppelpass" mit Gegenspieler Haselberger.

Ratlose Spieler, verzweifelter Trainer

Pacult weiß, worauf es ankommt. Wieder einmal konnte man eine Vielzahl an Chancen nicht nützen und schleicht als Verlierer vom Platz.

"Man kann der Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen, aber im Fußball zählen Tore, und die haben wir nicht gemacht."

Auch die Spieler können es nicht fassen, sind ratlos oder so wie Abwehchef Haselberger beinahe sprachlos:

"Das ist natürlich nicht gut einzuordnen. Was sollen wir machen? Wir müssen schauen, dass wir punkten. Wir müssen positiv denken, hart im Training arbeiten und nach vorne schauen."

"Das ist nicht normal"

Defensivkollege Danijel Prskalo bringt es etwas Treffender auf den Punkt, was sich alle denken:

"Der Karren ist sehr verfahren. Neun Spiele, null Punkte - das ist nicht normal. Die Situation ist extrem schwierig zur Zeit."

Irgendwie kommt man nicht voran. Auch nach neun Spielen sitzt Pacult noch im Sattel, während rund um ihn Ergänzungen und Veränderungen vorgenommen werden.

Thomas Flögel wurde als Co-Trainer installiert, der Ex-Internationale Felix Gasselich soll als Sportkoordinator zukünftig Sportchef Peter Eigl entlasten. Und mit Michael Jausner vom Wiener Sportklub kam ein neuer Torwarttrainer.

Zudem versuchte man sich gegen Ende der Transferphase noch bestmöglich zu verstärken. Veränderungen, die bisher ohne Erfolg bleiben.

"Wir halten zur Zeit noch an Pacult fest"

In der Halbzeit-Pause meinte Präsident Jürgen Schmidt: "Wir halten zur Zeit noch an Peter Pacult fest."

Betonung auf "noch", die Frage ist wie lange. Zur Zeit kann sich keiner ausmalen, dass der FAC weiterhin unter dieser sportlichen Zukunft zurück in die Spur findet.

"Der FAC ist aber anders. Wir haben auch Trainer Hans Kleer drei Jahre lang gehalten. Wir schauen, ob es Verbesserungsmöglichkeiten im Verein gibt, nicht nur beim Trainer. So versuchen wir aus dem Negativlauf zu kommen", so Schmidt.

Finanzielle Probleme würden dem Verein nur angedichtet werden. Doch die ganze Situation scheint auch den Präsidenten immer wieder aufs Neue vor eine Geduldprobe zu stellen: "Der Geduldsfaden ist schon oft gerissen, aber ich denke immer positiv."

"Ist keine einfache Situation für mich"

Pacult schmerzt die prekäre Situation selbst am meisten. An der Seitenlinie fiebert er mit, würde gerne selbst eingreifen.

Stattdessen muss er mit dem Vergeben von Top-Chancen hadern und der Mannschaft neuen Mut zusprechen.

"Das waren Riesenmöglichkeiten. Die Mannschaft hätte sich verdient, zumindest einen Punkt zu machen. Leider steht wieder, dass wir keinen Punkt gemacht haben."

Er selbst zweifelt nicht an sich, gibt aber zu: "Der Trainer muss sich selber aufrichten. Es ist für mich keine einfache Situation, aber ich bin lange genug im Fußball dabei und weiß damit dementsprechend umzugehen."

Pacult gibt die Hoffnung nicht auf

Da es sich beim Floridsdorfer AC jeodoch um seinen Jugendverein und seine alte Liebe handelt, blutet das Herz dementsprechend.

"Beim Heimatverein, wo ich meine ersten Schuhe zerrissen habe, tut es doppelt weh. Wenn man als Fußballer geboren ist, nimmt man alles mit. Es gibt auch schöne Phasen als Trainer, jetzt läuft es mal nicht optimal. Aber wir brauchen nicht herumjammern und hinterfragen, warum ich mir das antue."

Insgeheim bastelt der Trainerfuchs schon an Verbesserungen - wenn er denn am Freitag gegen den LASK noch auf der Bank sitzen sollte.

"Man ist Trainer, weil man versuchen will, etwas weiterzuentwickeln. Es ist richtig enttäuschend, die Anzahl der Niederlagen ist schon sehr groß. Aber wir haben noch genug Zeit, Punkte zu machen. Mir wäre natürlich lieber, wenn das kurzfristig passiert."

Die Aufgaben werden aber nicht leichter. Nach einem ganzen Durchgang voller Niederlagen gegen alle Konkurrenten ist es nur schwer, Licht am Ende des Tunnels zu sehen.