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Romario: "FIFA ist der wahre Präsident Brasiliens"

Romario:

Der frühere brasilianische Stürmer und nunmehrige Parlamentsabgeordnete Romario hat wie schon des Öfteren mit deftigen Aussagen für Aufregung gesorgt.

Darüber hinaus hat er nicht gerade zur Beruhigung der durch Massenproteste und Krawalle angespannten Lage in Brasilien beigetragen.

Er bezeichnete die FIFA als "den wahren Präsidenten Brasiliens" und meinte, dass das für die Stadien ausgegebene Geld für die bevorstehende WM 2014 etwa für den Bau von tausenden Schulen hätte verwendet werden können.

"Respektlos und skrupellos"

Romario erklärte, dass Brasilien mehr als zweimal so hohe Ausgaben für die WM-Veranstaltung habe als die Veranstalter Deutschland 2006 oder auch Südafrika vier Jahre später.

Dies sei es, was die Leute so sauer mache.

"Was mit öffentlichen Geldern, unserem Geld gemacht wird, ist respektlos und skrupellos", ließ Romario in einem Video, das auf Websites von verschiedenen brasilianischen Zeitungen gepostet wurde, wissen.

Das Geld, das bisher für die Stadien verwendet wurde, hätte für "8.000 neue Schulen, 39.000 Schulbusse oder 28.000 Sportplätze im gesamten Land" gereicht.

Ausgaben von knapp 10 Milliarden

Brasilien ist von einer landesweiten Protestwelle und Krawallen von Hunderttausenden betroffen.

Allerdings geht es nicht allein um die Ausgabe für die bevorstehende Fußball-WM, sondern auch um soziale Missstände und Korruption.

Die WM wird in zwölf Stadien ausgetragen, die entweder völlig neu gebaut oder ganz neu renoviert werden.

Die Ausgaben für diesen Event sollen sich derzeit auf umgerechnet etwa 9,38 Mrd. Euro belaufen.

Romario spricht als Brasilianer

Allein das Geld, das man für den Bau des Stadions Mane Garrincha in Brasilia verwende, könnte für den Bau von 150.000 Häusern für "low-income"-Familien eingesetzt werden, sagte Romario, der betonte, als "Romario, der Brasilianer" zu sprechen und nicht als Fußballer oder Politiker.

"Aber jetzt geben wir 1,5 Mio. Real (502,26 Mio. Euro) für ein Stadion aus. Ist es schön? Ja. Ist es praktisch. Nicht wirklich", sagte der Weltmeister und Weltfußballer 1994.

Hinzukomme, dass man aufgrund der Erkenntnisse des Confederation-Cups weitere Dinge ändern und ergänzen müsse.

FIFA von der Steuer befreit

"Der wahre Präsident unseres Landes ist die FIFA", sagte Romario. "Die FIFA kommt in unser Land und kreiert einen Staat innerhalb eines Staates."

Der Fußball-Weltverband werde einen Gewinn von vier Milliarden Real machen, wovon eine Milliarde normalerweise an Steuern fällig wäre.

Allerdings hat das brasilianische Parlament die FIFA von der Steuer befreit.

"Sie kommen hierher, stellen den ganzen Zirkus auf, geben nichts aus und nehmen dann alles (den Gewinn, Anm.) mit."