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Zieht Salzburg den Kopf aus der Düdel(sch)linge?

Zieht Salzburg den Kopf aus der Düdel(sch)linge?

„Wenn wir gleich in der zweiten Runde ausscheiden, wäre es eine richtige Blamage.“

Jakob Jantscher weiß, dass alles andere als ein Weiterkommen in der CL-Quali gegen F91 Düdelingen einem Fiasko gleichkäme.

Dass der Aufstieg für die Salzburger allerdings kein Spaziergang wird, ist nicht nur dem 0:1 aus dem Hinspiel geschuldet.

Hartes Stück Arbeit

Die Luxemburger sind bei weitem nicht so schlecht, wie die meisten glauben  - viele haben in Frankreich ihre Ausbildung genossen und dort auch in der zweiten Liga gespielt.

Düdelingen wird sich auch im Rückspiel auf seine Stärken besinnen, hinten viel Beton anrühren und auf Konter lauern.

Im heimischen Stadion Jos Nosbaum hat das bereits gut funktioniert.

„Ich habe aber gehört, dass der Platz dort sehr klein war und sie deshalb gut verteidigt haben. In einem größeren Stadion werden wir uns leichter tun“, hofft Jantscher auf den doppelten „Heimvorteil“.

„Die Presse ist ordentlich über uns drüber gefahren“

Gerade die heftige Medien-Schelte nach dem 0:1 scheint die Mannschaft aufgerüttelt zu haben – ein Warnschuss zur rechten Zeit?

„Die Presse ist ordentlich über uns drüber gefahren. Aber irgendwo gehört es uns eh, weil wir gegen so einen Gegner eigentlich nichts anbrennen lassen dürfen. Wir haben so viel Qualität in der Mannschaft“, meint Youngster Georg Teigl.

Auch Jantscher kann die Kritik an den „Bullen“ nachvollziehen: „Es ist viel auf uns hereingeprasselt. Wir haben selbst gewusst, dass es nicht gut war, was wir dort gezeigt haben. Jetzt haben wir die Chance, das Ganze wieder ins Positive zu wenden.“

Bei Aufstieg Ruhe

Vom Hinspiel-Schock scheinen sich die „Bullen“ jedenfalls einigermaßen erholt zu haben. Die Partie sowie das Ergebnis in Graz geben Anlass zur Hoffnung.

Jantscher: „Wenn wir den Schwung vom Sturm-Match mitnehmen, dann gehen wir am Dienstag als Sieger vom Platz.“

Auch für Neo-Trainer Roger Schmidt ist ein Weiterkommen essentiell, will er nicht schon zu Beginn seiner Tätigkeit großer Unruhe ausgesetzt sein.

Der Deutsche ist aber angesichts der Performance in Graz ebenfalls zuversichtlich, dass die Hinspiel-Blamage ein einmaliger Ausrutscher bleibt.

„Wir haben die richtige Reaktion gezeigt, nicht nur in spielerischer, sondern auch in mentaler Hinsicht“, erklärt Schmidt, „das hat uns Selbstvertrauen gegeben, wir werden den Weg am Dienstag so fortsetzen.“

Wenige Veränderungen

Schmidt wird im so wichtigen Rückspiel wohl wieder auf seine erfolgreiche „Sturm-Elf“ bauen.

Bis auf den gesperrten Soriano sind alle Mann an Bord.

„Man muss sicherlich berücksichtigen, dass wir alle drei, vier Tage ein Spiel haben. Und das hoffentlich auch noch in den nächsten Wochen. Da braucht man den einen oder anderen Wechsel. Aber ich werde gegen Düdelingen sicher nicht sechs neue Spieler bringen“, stellt der 45-Jährige klar.

Letztlich sollte es egal sein, wer am Dienstag am Platz steht. Die Salzburger haben genug Qualität, ihren Kopf aus der Düdelschlinge zu ziehen.

Es wäre auch im Sinne des österreichischen Fußballs enorm wichtig.


Kurt Vierthaler


Red Bull Salzburg - F91 Düdelingen

Di., 18 Uhr, Stadion Wals-Siezenheim, SR Pavle Radovanovic/MNE

Salzburg: Walke - Schwegler, Hinteregger, Schiemer, Ulmer - Mendes, Ilsanker - Teigl, Hierländer, Jantscher - Maierhofer

Ersatz: Gustafsson - Douglas, Klein, Sekagya, Leitgeb, Zarate, Cristiano

Es fehlen: Soriano (gesperrt), Svento (verletzt), Alan (rekonvaleszent), Dibon (noch nicht fit), Savic, Boghossian, Lindgren

Düdelingen: Joubert - Prempeh, Caillet, Tournut, Melisse - Payal,
Legros - Da Mota, Steimetz, Benzouien - Joachim

Ersatz: Menetrier - Martino, Kitenge, Gomez, Haddaji, Zeghdane, Beltorangal