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Messi bringt Barcelona zum Jubeln

Messi bringt Barcelona zum Jubeln

Messi hat es wieder einmal gerichtet.

Der zur Zeit beste Fußballer der Welt ließ mit seinem beiden Toren gegen den AC Milan im Achtelfinalfinal-Rückspiel der Champions League all seine aufkommenden Kritiker verstummen.

Wurden nach den beiden Clasico-Niederlagen und der 0:2-Pleite im Hinspiel gegen die Italiener vermehrt Stimmen laut, der Argentinier laufe seiner Form hinterher, zeigte er mit seiner Performance im Camp Nou, dass er immer noch ganz der Alte ist.

Barca braucht einen starken Messi

Auch wenn das Spiel am Schluss mit 4:0 gewonnen wurde, die Initialzündung für Barcelonas Aufholjagd war das zuvor vielbeschworene frühe Tor.

Und kein anderer außer Messi hätte diesen Treffer erzielen können. Dem auf engstem Raum in höchster Geschwindigkeit gespielten Doppelpass mit Xavi folgte ein Abschluss, der selbst die Milan-Fans mit der Zunge schnalzen ließ.

„Das frühe Tor hat uns enorm geholfen. Wir waren das ganze Spiel über die bessere Mannschaft und haben das zum Glück auch in Tore umgemünzt“, wusste auch Gerard Pique um die Bedeutung des Treffers.

Was dann folgte, war das gewohnte Spiel der Katalanen mit Ballbesitz jenseits der 70 Prozent und aggressivem Pressing bei Ballverlust, das im Gegensatz zum Hinspiel diesmal perfekt funktionierte.

Pazzini fehlte an allen Ecken und Enden

Vor allem die Außenverteidiger Ignazio Abate und Kevin Constant gaben so gut wie jeden eroberten Ball schnurstracks wieder an die Katalanen ab und ließen dem italienischen Defensiv-Verbund kaum Luft zu atmen.

„In der ersten Halbzeit hat Barcelona außergewöhnlich gut gespielt. Sie haben uns enorm unter Druck gesetzt. Das machte es uns sehr schwer, mit dem Ball unsere eigene Hälfte zu verlassen. Drei ihrer vier Tore erzielten sie, nachdem wir zuvor nach schweren Fehlern den Ball verloren hatten“, analysierte Milan-Coach Massimiliano Allegri.

Zum gelungenen Spielaufbau gehören aber immer mindestens zwei. Doch eine zentrale Anspielstation fehlte den Italienern. Im San Siro war es Giampaolo Pazzini, der den Ball behauptete und an die Gefahrenherde Stephan El Shaarawy und Kevin-Prince Boateng verteilte.

Da Pazzini jedoch verletzt passen musste, rückte M‘Baye Niang in die Startelf. Der Franzose war mit der Rolle des Alleinunterhalters allerdings heillos überfordert und verlor beinahe jeden Zweikampf.

Glück bei Stangenschuss

Trotzdem hätte der 18-Jährige zum Helden für die Mailänder werden können, als er nach einem schweren Patzer von Javier Mascherano alleine auf Victor Valdez zulief.

Die Geschichte ist bekannt, der Stürmer traf nur die Stange und im Gegenzug brachte erneut Messi das Camp Nou zum Beben, als er den ansonsten starken Christian Abbiati am falschen Fuß erwischte und seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielte.

„Von Beginn an haben wir um den Sieg gespielt, aber wir hatten auch etwas Glück, als Milan den Pfosten traf“, maß Coach Jordi Roura dieser Szene besondere Bedeutung zu, ähnlich sah es sein gegenüber Allegri: „Beim Fußball geht es auch um Zentimeter, weil wir den Pfosten getroffen haben und das 1:1 hätten machen können. Und einige Augenblicke später schossen sie ihr zweites Tor, wobei der Ball durch die Beine unseres Verteidigers ging.“

Barca wieder Titel-Favorit

Schwierige Situationen zu überstehen und im richtigen Moment eiskalt zuzuschlagen ist jedoch genau das, was große Mannschaften ausmacht. Wobei im speziellen Fall der Katalanen hinzukommt, dass diese „schwierige Phase“ in der Partie gegen Milan lediglich eine Szene umfasste und die „Krise“ gerade einmal drei Spiele lang dauerte.

„Die Kritik an der Mannschaft war zuletzt zu hart. Aber wichtig war, wie wir auf die letzten Niederlagen reagiert haben. Es macht mich extrem stolz, dieses Team zu trainieren“, konnte sich Roura deshalb einen Seitenhieb auf die Medien nicht verkneifen.

Die Mini-Krise ist also beendet und spätestens seit der Gala gegen Milan ist Barca wieder Favorit auf den Champions-League-Titel.

Mit einem Messi in dieser Form spricht auch nichts dagegen.

 

Fabian Santner