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Allen Unkenrufen zum Trotz

Allen Unkenrufen zum Trotz

Ivo Vastic‘ Hintern hatte auf den Bundesliga-Trainerbänken noch nicht einmal richtig seinen Abdruck hinterlassen, schon wurden kritische Stimmen laut.

Die Austria spiele unter ihm unattraktiv und wenig erfolgreich.

Das beste Frühjahrsteam

Fakt ist: Nach dem 2:1-Heimsieg gegen die Admira sind die Violetten allen Unkenrufen zum Trotz das beste Frühjahrsteam.

In fünf Spielen haben sie zehn Punkte geholt, also zwei pro Partie. Zum Vergleich: Im Herbst waren es durchschnittlich 1,47 Zähler pro Runde.

Die erste Etappe

„Wir haben uns von den Geschichten von außen nicht beeinflussen lassen, haben immer an unseren Weg geglaubt“, beteuert der FAK-Coach.

Dass die erste Etappe dieses Wegs die Stabilisierung der Defensive war, ist kein Geheimnis und war in den Spielen auch offensichtlich.

„Wir haben den Hebel einfach dort angesetzt, wo es nötig war“, sagt Michael Liendl. Alexander Gorgon ergänzt: „Man kann nicht alles auf einmal verbessern. Wir haben eben mit der Defensive begonnen.“

Die Defensive steht gut

Tatsächlich haben die Veilchen im Frühjahr erst zwei Gegentreffer kassiert. Lediglich Sturm Graz ist mit einem Gegentor besser. Zudem kassierten die Wiener beide Treffer aus Standardsituationen – ein Elfmeter von Kapfenbergs Nathan Junior, ein direkt verwandelter Freistoß von Admiras Daniel Toth.

„Zurzeit stehen wir gut“, stellt Liendl zufrieden fest. Das sei auch nötig, um ganz vorne mit dabei zu sein. Ein Blick auf die Tabelle beweist: Mit Salzburg (23) und Rapid (22) belegen jene Teams, die die wenigsten Gegentore hinnehmen mussten, die ersten beiden Plätze.

Die Offensive kommt in die Gänge

Und offensiv? Da hält der Rekord-Cupsieger mit 39 Toren immer noch den Topwert der Bundesliga. Freilich dank der vielen Treffer im Herbst. Aber in der Liga herrscht seit Jahresbeginn grundsätzlich Torarmut. Fünf Mal hat die Austria 2012 getroffen. Besser waren nur die Admira (7) und Mattersburg (6).

Darüberhinaus war im Spiel gegen die Südstädter auch eine spielerische Steigerung ersichtlich. „Wir hatten teilweise ganz gute Ballstafetten“, meint Vastic.

„Wir kommen immer besser in die Gänge. Aber es wird noch besser“, sagt Gorgon. Auch Liendl erkennt einen Aufwärtstrend: „Wir können noch nicht ganz zufrieden sein, weil es spielerisch noch immer nicht auf dem Niveau, auf dem wir uns bewegen wollen, war. Im Großen und Ganzen wird es aber von Tag zu Tag besser.“

Effektivität im Vordergrund

Die Effektivität stehe im Vordergrund, betont Gorgon. Natürlich wolle man den Zuschauern auch etwas bieten, sagt Liendl, denkt aber auch, „dass es den Fans lieber ist, wenn wir am Schluss ganz oben stehen und dafür nicht immer schön gespielt haben“.

Ganz oben stehen die Favoritner derzeit nicht. Aber immerhin auf dem dritten Platz, punktegleich mit Salzburg und Rapid.

Durchaus eine Genugtuung für Vastic: „Wenn die Ergebnisse als Bestätigung kommen, ist es leichter, diesen Weg zu gehen.“ Wie dieser konkret aussieht, weiß Liendl: „Jetzt können wir den nächsten Schritt machen – die Offensive.“


Harald Prantl/Martin Wechtl