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"Stabilität der Mannschaft spricht für die Entwicklung"

Den Vizemeistertitel in der Fußball-Bundesliga bereits unter Dach und Fach, hat sich Rapid am Mittwoch in Grödig auch mit der Spielstätte am Fuße des Untersberg ausgesöhnt.

Im Nachtragsspiel der 34. Runde besiegten die Grün-Weißen den Tabellenachten SV Grödig mit 2:0 und traten damit erstmals mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise aus dem Salzburger Vorort an.

"Ich bin sehr glücklich darüber, dass uns in Zukunft die Frage erspart bleibt, warum Rapid in Grödig nicht gewinnen kann", atmete Rapid-Trainer Zoran Barisic auf.

Im vierten Versuch in Grödig hatten Robert Beric (83.) und Deni Alar (92.) mit zwei verwandelten Elfmetern nach Fouls an Stefan Schwab bzw. Philipp Schobesberger spät für den ersten Erfolg gesorgt.

Drei Tage nach dem torlosen Heim-Remis gegen Wiener Neustadt entschied sich Barisic für Rotation und veränderte seine Elf gleich an acht Positionen. Unter anderem erhielten die Leistungsträger Steffen Hofmann, Beric und Neo-ÖFB-Teamspieler Schobesberger eine Verschnaufpause.

Die zahlreichen Umstellungen gingen vorerst zulasten der Selbstverständlichkeit im Rapid-Spiel - erst mit der Einwechslung seiner "Starspieler" kam der Tabellenzweite zu zwingenden Möglichkeiten und schlussendlich zum Sieg.

"Man darf nicht immer alles zu kritisch sehen, aber es war natürlich nicht unser bestes Spiel heute. Es ist natürlich im Moment so, dass in der Liga fast alles entschieden ist", meinte Rapid-Kapitän Hofmann, der in der 68. Minute eingewechselt wurde.

Barisic strich die Entwicklung seiner Mannschaft heraus: "Mir ist wichtig, dass jeder die Entwicklung meiner Mannschaft anerkennt, denn zu Saisonbeginn hat niemand auf uns gesetzt. Wie stabil die Mannschaft jetzt ist, spricht für unsere Entwicklung."

Der 45-jährige Trainer hatte dabei auch die Möglichkeit mit den Noch-Grödigern Philipp Huspek, Stefan Nutz und Tomi drei Spielern auf die Beine zu schauen, die in der kommenden Saison das Rapid-Dress tragen werden.

Barisic will den Neuzugängen Zeit geben: "Wir müssen ihnen allen die Gelegenheit geben, sich einzugewöhnen und ins Team zu finden. Sie kommen in eine neue Stadt, in ein neues Umfeld", so Barisic und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Aber zumindest die Sprache bleibt gleich."

In der Schlussphase hatte die Salzburger dem zunehmenden Druck der Wiener wenig entgegensetzen. Mit einer Ausnahme, denn Torhüter Cican Stankovic hielt mit tollen Paraden die Null bis zu den beiden Elfmeterpfiffen fest.

"Ich kann einfach nicht verstehen, dass andere Leute im Nationalteam eingesetzt werden und er keine Chance bekommt", ließ Grödig-Trainer Michael Baur wissen. "Das wird ihn aber sicher nicht auf seinem Weg aufhalten", bekräftigte der 46-jährige Trainer, dessen Vertrag bei den Salzburgern noch bis 2016 läuft.

"Wir haben viele schlechte Pässe produziert und zudem viele Zweikämpfe verloren", meinte Baur nach der Partie. "Unter dem Strich ist es ein verdienter Sieg für Rapid".

Dabei war der Tiroler mit der Leistung seiner Truppe in der ersten Hälfte noch zufrieden gewesen: "Es war ein Hin und Her, da hat es Rapid auch nicht geschafft, gefährlich zu werden. Unsere Verteidigung war sehr gut auf den Gegner eingestellt."

Mittelfeldmotor Nutz sprach nach der 18. Saisonniederlage Klartext: "Wir waren taktisch extrem schlecht, haben viele Löcher zugelassen - einfach enttäuschend."

Grödig Rapid
Ballbesitz 42,4% 57,6%
Zweikämpfe 50% 50%
Eckbälle 1 1  
Torschüsse 7 16
Torschüsse außerhalb Strafraum 3 5
Torschüsse innerhalb Strafraum 4 11
Kopfballchancen 0 1
Abseits 2 2
Fouls 16 14