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"Volle Konzentration und Powerfußball"

Mit dem gewohnten "Powerfußball" plant Meister Salzburg den vielleicht vorentscheidenden Schritt zum sechsten Meistertitel in der Red-Bull-Ära.

Am Samstag (18.30 Uhr) ist die um den Klassenverbleib kämpfende Admira zu Gast in Wals-Siezenheim. Alles andere als ein Dreier für die Hausherren wäre eine handfeste Überraschung. Salzburg hat gegen die Admira die jüngsten sieben Heimspiele gewonnen.

Hausaufgabe erledigen

Mit einem Sieg gegen die Südstädter könnte der Titelverteidiger in aller Ruhe das Sonntag-Spiel zwischen Altach und Rapid beobachten. Verlieren die zweitplatzierten Wiener in Vorarlberg, ist Salzburg die Meisterschaft vier Runden vor Saisonende nur noch theoretisch zu nehmen.

Im Lager der Bullen will man aber ohnedies nur auf sich selbst schauen. "Natürlich werden wir das Spiel in Altach aufmerksam verfolgen. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, kann aber sowieso nichts passieren", betonte Trainer Adi Hütter.

Lieblingsgegner daheim

Wann, wenn nicht gegen die Admira, darf als Salzburger Motto geltend gemacht werden. Gegen keine andere Mannschaft haben die Mozartstädter eine dermaßen klare Serie zu verzeichnen.

Bei ihren sieben Heimsiegen kassierten sie in Summe nur drei Gegentore. Nach der Kritik von Sportdirektor Ralf Rangnick vor zwei Wochen ist dies ganz nach dem Geschmack von Hütter. "Wichtig ist, dass die Null steht", meinte der 45-Jährige.

Nach einer "optimalen Runde" (Hütter) in der Vorwoche verwaltet Salzburg an der Spitze jedenfalls einen komfortablen Vorsprung.

Soriano vor 30. Saisontor

Der Schlendrian soll gegen die Admira trotzdem nicht ins Spiel kommen. "Wir wollen meisterlich auftreten, mit voller Konzentration und Powerfußball", kündigte Hütter an. Für Tore soll wieder Kapitän Jonatan Soriano sorgen.

Der Spanier hält nach seinem Doppelpack in Grödig in der Liga bei 29 Saisontoren. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis Soriano wie im Vorjahr (31 Tore) die 30er-Marke knackt. In zwei Saisonen in Folge gelang dies zuvor nur Hans Krankl (1977, 1978) und Toni Polster (1986, 1987).

Raum für Überraschungen?

Einen Goalgetter dieses Formats hat die Admira nicht in ihren Reihen, dennoch spekulieren die Südstädter mit einer Überraschung.

"Die Favoritenrolle ist zwar klar vergeben, aber wir wollen außer Acht lassen, dass der künftige Meister auf uns wartet. Der Fußball lässt immer wieder Raum für Überraschungen. In einem Spiel ist immer einiges möglich", sagte Trainer Oliver Lederer.

Aufgrund der klaren Rollenverteilung sieht Lederer keinen Druck bei seiner Mannschaft. "Das bedeutet aber nicht, dass wir die Partie schon im Vorhinein abhaken. Wir werden mutig auftreten und alles raushauen, was wir haben."

Keine Ablenkungen

Sein Club liegt derzeit drei Punkte vor dem Tabellenletzten SC Wiener Neustadt, der am kommenden Samstag in Maria Enzersdorf zu Gast ist.

An diese vorentscheidende Partie im Abstiegskampf wird laut Lederer aber noch kein Gedanken verschwendet. "Wir sind mit dem Kopf ausschließlich in der Red-Bull-Arena. Wenn das nur einer nicht ist, wird es ein böses Erwachen geben."

Die noch ausständige Spielgenehmigung für die bevorstehende Saison belaste seine Spieler nicht, beteuerte Lederer. "Die Lizenz ist praktisch überhaupt kein Thema." Nachsitzen muss die Admira nur deshalb, weil Lederer noch nicht im Besitz der für die höchste Spielklasse erforderlichen UEFA-Pro-Lizenz ist.

In den kommenden Tagen haben die Niederösterreicher einen Coach bei der Bundesliga zu melden, der dieses Kriterium erfüllt. Ob dieser Trainer auch zu Beginn der kommenden Spielzeit im Amt ist, scheint ebenso offen wie die künftige Rolle von Lederer.

Trainer-Konstellationen

Der 37-Jährige hatte nach seiner Beförderung zum Hauptverantwortlichen vor rund einem Monat erklärt, nicht mehr als Co-Trainer arbeiten zu wollen.

"Dazu stehe ich nach wie vor. Es kann ja auch eine Konstellation mit einem Zweitem geben, der gleichberechtigt ist", sagte Lederer und nannte in diesem Zusammenhang das Beispiel Sascha Lewandowski/Sami Hyypiä, die gemeinsam Bayer Leverkusen betreuten.

"Aber mit solchen Varianten beschäftige ich mich nicht, der Abstiegskampf kostet Kraft genug", betonte der Ex-Rapidler, der pikanterweise im Amt bleiben könnte, sollte die Admira absteigen - in der Erste Liga reicht für einen Trainer nämlich die A-Lizenz. Mit dem Pro-Lizenz-Kurs wird Lederer voraussichtlich im kommenden Jahr beginnen.