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Nach dem Cup-Aus startet Grödig in die Bundesliga

Nach dem Cup-Aus startet Grödig in die Bundesliga

Der SV Grödig feiert am Samstag sein Debüt in der Bundesliga. Zum Meisterschaftsauftakt trifft der Aufsteiger in der heimischen Untersbergarena auf die SV Ried und hat bei dieser Gelegenheit den ersten Punktegewinn im Visier. "Unser Ziel ist es, gleich anzuschreiben", erklärte Trainer Adi Hütter.

"Latte liegt hoch"

Die Salzburger wollen eine Tradition fortsetzen - in den vergangenen Jahren machte der jeweilige Oberhaus-Neuling in seiner ersten Saison stets eine gute Figur. "Die Latte liegt hoch, wenn man sich die Aufsteiger der letzten Saisonen anschaut. Aber ich bin optimistisch, denn man hat zuletzt gesehen, dass es zwischen den letzten fünf der Bundesliga und den ersten zwei oder drei der Erste Liga keinen großen Niveauunterschied gibt", meinte Hütter.

Eine Prognose wagte der Ex-Teamspieler jedoch nicht abzugeben. "Für uns ist viel möglich - von einer Überraschung bis zum Abstiegskampf. Wir wollen auf jeden Fall zeigen, dass wir eine Bereicherung für die Liga sind."

Dass sich die Grödiger als Gewinn für die Bundesliga erweisen könnten, wurde zuletzt unter anderem wegen Infrastruktur-Mängeln beim "Dorfklub" infrage gestellt - sehr zum Ärger von Hütter. "Diese Berichte waren teilweise respektlos. Es wird immer über Grödig diskutiert, aber wir haben es sportlich und wirtschaftlich in die Bundesliga geschafft. Es ist unfair, dass man auf uns herumhackt."

Ried als Vorbild für Grödig

Die Schwäche von namhaften Vereinen werde hingegen nur selten zum Thema gemacht. "Es wird viel weniger darüber diskutiert, warum man beim LASK, beim GAK oder bei Austria Klagenfurt nicht nach oben kommt. Man sollte nicht mit dem Finger auf jene zeigen, die gut arbeiten, sondern auf jene Großstädte, wo es nicht funktioniert", betonte Hütter.

Bei Grödigs Gegner Ried läuft es hingegen schon seit Jahren wie geschmiert. "Die Rieder sind ein Vorzeigeklub in Österreich und sicher auch Vorbild für uns. Es gibt eine klare Philosophie, ein familiäres Umfeld, eine gut geführte Akademie und ein gutes Fan-Potenzial", schwärmte Hütter.

Das Cup-Aus gegen Austria Salzburg ist für den Grödiger Betreuer abgehakt. "Wir haben das ordentlich analysiert. Natürlich sind wir frustriert und enttäuscht, aber mit dem Liga-Start beginnt ein neues Kapitel", meinte der 43-jährige Vorarlberger, dessen Truppe die letzten zehn Runden in der Erste Liga ohne Niederlage überstand.

Angerschmied: "Hätte schöneren Auftakt gegeben"

Im Gegensatz zu Grödig schafften die Rieder problemlos den Aufstieg in die zweite Cup-Runde. Dennoch reist deren Trainer Michael Angerschmid mit etwas Bauchweh zur Untersbergarena. "Es hätte für uns sicher einen schöneren Auftakt gegeben. Bei einem Aufsteiger herrscht am Anfang immer Euphorie", warnte der Oberösterreicher.

Trotzdem ist der Optimismus im Innviertel groß. "Wir sollten die Qualität haben, in Grödig gewinnen zu können. Wir haben den Gegner genau beobachtet und wissen über seine Stärken und Schwächen genau Bescheid", sagte Angerschmid und bezeichnete den Aufsteiger als "gut organisiert und laufstark".

Während die Salzburger den Klassenerhalt als klares Ziel ausgaben, richtet man in Ried den Blick etwas weiter nach oben. "Wir sind mittlerweile so gut in der Liga etabliert, dass wir normalerweise mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollten. Allerdings haben wir eine extrem junge Mannschaft, da ist es immer schwierig einzuschätzen, was die Saison bringt."

Die jüngste Bilanz aus der Vorsaison verheißt für die Oberösterreicher jedoch wenig Gutes. In den letzten fünf Runden der Vorsaison blieb man sieglos, die jüngsten vier Liga-Auswärtspartien wurden allesamt verloren und seit 14 Partien kassierten die Rieder immer zumindest ein Gegentor.