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Sorgen werden größer in der "Keine-Sorgen-Arena"

Sorgen werden größer in der

Wer hat Angst vor der SV Ried? Niemand. Zumindest wenn es um Gastspiele im Innviertel geht.

Die einstige Heimmacht ist nur mehr ein Schatten ihrer selbst, kassierte beim 0:2 gegen Rapid bereits die vierte Niederlage vor eigenem Publikum in dieser Saison.

Für alle Beteiligten eine frustrierende Situation.

„Ich kann der Mannschaft eigentlich nicht viel vorwerfen. Vom Zweikampfverhalten bis zur Anzahl der Torchancen hat alles gepasst. Dieser verpatzte Heimstart tut wirklich weh“, erklärt Trainer Heinz Fuchsbichler.

Wie ein roter Faden

Trotz 20:10 Torschüssen und einem Plus an Topchancen (6:3) stehen die Wikinger wie zuletzt mit leeren Händen da.

Demensprechend konstatierte Gesichter gab es nach Spielschluss. „Wir haben phasenweise wirklich sehr gut gespielt, viel Chancen erarbeitet, aber uns nicht belohnt. Irgendwann muss der Ball doch hineingehen. Doch das zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Heimspiele. Das müssen wir schleunigst ändern“, meinte Rene Gartler.

Kapitän Thomas Gebauer war der selben Meinung: „Wir haben ein super Spiel geboten, hatten tolle Möglichkeiten, nur haben wir diese nicht verwertet. Wir bekommen ein dummes Gegentor und müssen dann nachlaufen. Das ist gegen Rapid enorm schwierig. Unterm Strich steht die vierte Heimniederlage. Es ist nicht zufriedenstellend was wir abliefern.“

VIDEO: Stimmen nach Ried gegen Rapid

„Es ist ernüchternd“

Eine Erklärung, warum es in dieser Saison daheim wie verhext ist, hatte der Tormann nicht parat. „Ich weiß es nicht. Ich denke, heute war es eine ausgeglichene Partie. Wir haben momentan einfach Pech mit dem Spielverlauf. Wir geraten immer in Rückstand, müssen hinterherrennen. Das kostet viel Kraft.“

Auch Gartler wirkte ratlos: „Die letzten Heimspiele verliefen alle ähnlich. Wir haben unsere Möglichkeiten, machen daraus aber nichts. Es will derzeit einfach nicht sein.“

Eine Tatsache, die an den Nerven zehrt, wie Fuchsbichler gestand: „Es ist ernüchternd. Ich sitze nach jedem Heimspiel bei der Pressekonferenz und muss über eine Niederlage reden, obwohl wir gar nicht schlechter sind. Wir haben heute leider fünf hundertprozentige Torchancen nicht genutzt. Wenn wir das 1:0 machen, ist ein 2:0 oder 3:0-Sieg möglich.“

„Können uns davon nichts kaufen“

Erneut attestierte der 44-Jährige seiner Elf eine gute Leistung. „Die Mannschaft hat gut gespielt, wir haben wenig zugelassen, waren aggressiv und haben alles gegeben.“

Doch eine gute Leistung ist auf Dauer zu wenig. „Denn davon können wir uns nichts kaufen. Jetzt heißt es, das Ereignis so schnell wie möglich zu verarbeiten“, so Gebauer.

Besonders ärgerlich war für den Deutschen der erste Gegentreffer, der aus einem Missverständnis resultierte. „Wir schlafen beim Freistoß. Das darf uns nicht passieren.“

VIDEO: Highlights Ried gegen Rapid

Das 0:2 nahm er hingegen fast schon emotionslos hin. „Am Schluss kann immer etwas passieren, vor allem, weil wir alles nach vorne geworfen haben.“

Das fehlende Glück

Gebauer nahm aus der Partie dennoch etwas Positives mit: „Im Vergleich zu den letzten Heimspielen war es eine Klasse besser. Jeder hat gesehen, dass wir wollen, dass wir gekämpft haben. Und hat halt das nötige Glück gefehlt.“

Das Glück möchten die Innviertler, die mit zehn Punkten am achten Tabellenplatz rangieren, in den nächsten Spielen erzwingen. Nach dem Cup-Duell am Mittwoch gegen St. Florian geht es am Samstag in der 10. Liga-Runde gegen Admira – und zwar vor eigenem Publikum.

Spätestens danach sollen alle wieder Angst vor einem Gastspiel bei der SV Ried haben…

Martin Wechtl