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"Dieses Match hat uns durchgeschüttelt"

Die Meister der Jahre 2011 und 2012 eröffnen am Samstag um 16.00 Uhr die Fußball-Bundesliga-Saison. Sturm Graz empfängt im Auftakt-Schlager den amtierenden Double-Gewinner Salzburg.

Die "Bullen" und ihr neuer Trainer Roger Schmidt stehen nach der jüngsten 0:1-Blamage in der Champions-League-Qualifikation gegen F91 Düdelingen so früh wie nie zuvor unter Zugzwang.

Vorfreude bei Sturm

Auf Sturm, wo mit Peter Hyballa ebenfalls ein neuer Coach das Zepter schwingt, wartet mit dem Besuch der Salzburger gleich eine echte Bewährungsprobe. "Das beste Team Österreichs kommt zu uns, das ist eine Challenge für uns", sagte Hyballa.

An dieser Ansicht änderte auch die Bruchlandung der Salzburger in Luxemburg nichts. "Das Düdelingen-Spiel von Salzburg möchte ich nicht überbewerten. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren."

Die Vorfreude der Sturm-Fans auf die neue Saison ist groß. Bisher wurden über 6.500 Abos verkauft, gegen Salzburg wird ein ausverkauftes Haus erwartet. "Wir müssen versuchen, diese Euphorie von außen in das Team zu tragen", forderte Hyballa, der gegen die Salzburger voll auf Sieg spielen möchte:

"In der Liga kann jeder jeden schlagen, wir sind guten Mutes und wollen das erste Spiel gewinnen. Auf dieses Match haben wir wochenlang hingearbeitet."

Wiedersehen zwischen Hyballa und Schmidt

Die Grazer wollen normalerweise vor den Partien auf eine Kasernierung verzichten, vor dem Auftaktmatch gegen Salzburg griff Hyballa aber auf diese Maßnahme zurück. "Vielleicht ist das ein Schub für die Konzentration."

Die Aufstellung seiner Truppe verrät Hyballa so spät wie möglich. "Ich will die Spannung in der Mannschaft aufrechterhalten. Unser Credo muss lauten: absoluter Konkurrenzkampf um jede Position."

Das Duell mit Salzburg-Coach Schmidt ist für Hyballa ein Wiedersehen. Denn am 9. September 2011 trafen die beiden in der zweiten deutschen Bundesliga aufeinander.

Das 0:0 gegen Schmidt und Paderborn war für Hyballa das letzte Match auf der Betreuerbank von Aachen. Diesmal steht eher Schmidt unter Zugzwang, denn eine weitere Niederlage würde die Stimmung in der Mozartstadt logischerweise weiter vermiesen.

"Dieses Match hat uns durchgeschüttelt"

Schmidt zeigte sich aber vor dem Match in Graz betont positiv. "Ich freue mich auf dieses schwierige Auswärtsspiel, auch wenn mit der Niederlage in Düdelingen ein wenig Wasser in den Wein gegossen wurde. Vielleicht hat uns dieses Spiel aber rechtzeitig sensibilisiert, dass wir zu keinem Zeitpunkt auch nur ein Prozent nachlassen dürfen."

Dass die Blamage in Luxemburg Spuren hinterlassen hat, wollte Schmidt gar nicht bestreiten. "Dieses Match hat uns schon durchgeschüttelt. Das war nicht abzusehen, dass wir so ein Spiel abliefern." Der Weg aus dieser Situation liegt aber für den 45-Jährigen auf der Hand:

"So eine Niederlage kriegt man nur durch Erfolgserlebnisse aus den Köpfen. Das einzige, das wir machen können, ist eine ansprechende Reaktion zu zeigen."

Holt Salzburg noch Erstaz für Svento?

Nach der Trennung von Leonardo aus disziplinären Gründen haben die Salzburger mit Dusan Svento (Kreuzbandriss, OP Anfang der Woche) einen zweiten absoluten Leistungsträger verloren.

Die Lücke, die der Slowake hinterlässt, soll so rasch wie möglich mit einem neuen Mann geschlossen werden. "Wenn man einen derartigen Stammspieler und Leistungsträger für mindestens sechs Monate verliert, dann sollte man den Markt sondieren, ob es eine Möglichkeit gibt, das aufzufangen", erklärte Schmidt.

Intern laufen die Sondierungen, einen Schnellschuss will man aber vermeiden. Ausgeschlossen hat Schmidt eine Pardonierung von Leonardo.

"Wenn wir jemanden verpflichten, dann soll es eine absolute Verstärkung sein. Dass wir noch den einen oder anderen holen sollten, darüber sind sich aber alle bei Red Bull einig." Derzeit testen die Salzburger den 19-jährigen Stürmer Emanuel Okwi aus Uganda.