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"Wenn beide Seiten wollen, ist es nicht schwer"

„Daheim ist es doch am Schönsten“

Thomas Gebauer kennt diesen Spruch.

Und da „Ried meine Heimat ist“, verlängert der 30-jährige Torhüter seinen im Sommer auslaufenden Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2015.

„Ich weiß, was ich am Verein habe, und der Verein weiß, was er an mir hat. Es passt für beide Seiten", erklärt der mittlerweile eingebürgerte Deutsche.

Ried hat damit eine weitere Weiche für die Zukunft gesetzt. Nach der der Bestellung von Michael Angerschmid zum Cheftrainer (Hier zum Interview) bleibt auch der Wikinger-Kapitän an Bord – sehr zur Freude von Manager Stefan Reiter:

„Thomas ist einer der besten und bewährtesten Torhüter in Österreich. Es gibt einen sehr hohen Identifikationsfaktor mit dem Verein. Als Kapitän ist er ein sehr wichtiger Teil unserer Mannschaft. Mit dieser Vertragsverlängerung sorgen wir für eine wichtige Kontinuität in unserem Team“, so der 51-jährige.

Wie Gebauer über sein Verlängerung und Neo-Coach Michael Angerschmid denkt, erzählt er im LAOLA1-Interview:

LAOLA1: Thomas, du bleibst zwei weitere Jahre in Ried. Ich nehme an, du bist glücklich.

Thomas Gebauer: Auf jeden Fall. Von meiner Seite gab es nie Bedenken in eine andere Richtung. Jetzt ist der Verein auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich weiter da bleiben will. Da habe ich nicht lange überlegen müssen.

LAOLA1: Du hast immer gesagt, die SV Ried ist deine Heimat. Wie spiegelt sich das wider?

Gebauer: Ich fühle mich hier pudelwohl, habe ein Haus gebaut und bin schon vor Jahren angekommen. Der Verein hat mir immer schon die Chance gegeben, im Profi-Fußball spielen zu dürfen. Dafür bin ich dem Klub sehr, sehr dankbar. Hier passt alles. Die Mannschaft ist perfekt, der Verein ist sensationell aufgestellt. Angefangen vom Präsidenten bis hin nach ganz unten zum letzten Mitarbeiter. Es passt menschlich mit jedem. Und daher bin ich sehr stolz, Teil dieses Klubs sein zu dürfen.

LAOLA1: War die Möglichkeit vorhanden, wegzugehen?

Gebauer: Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht, habe mich nie umgeschaut, ob es irgendwo eine Alternative gibt. In den Medien sind zwar immer wieder einmal Spekulationen aufgetaucht, aber mit mir persönlich hat nie jemand gesprochen. Für mich war immer klar, dass Ried mein erster Ansprechpartner sein wird. Jetzt haben wir uns kurz zusammengesetzt und uns auch schnell einigen können. Wenn beide Seiten wollen, ist es auch nicht schwer.

LAOLA1: Wird nach den zwei Jahren im Sommer 2015 neu verhandelt oder beinhaltet der neue Vertrag eine Option?

Gebauer: Ich bin jetzt einmal froh, dass ich da bleiben kann. Ich bin für einen Tormann in einem super Alter. Daher hoffe ich, dass noch einige Jahre dazukommen werden.

LAOLA1: Michael Angerschmid ist neuer Cheftrainer. Kam die Bestellung für euch Spieler überraschend?

Gebauer: Eigentlich nicht, denn die letzten Wochen haben von den Leistungen und der Stimmung im Klub wirklich gepasst. Wir wussten, dass Michael eine Option war, daher was es jetzt keine große Überraschung. Ich freue mich für ihn. Er ist ein super Typ und ein absoluter Fachmann. Hoffentlich werden wir die nächsten Jahre erfolgreich sein.

LAOLA1: Hat bei der Bestellung von Michael Angerschmid mitgespielt, dass er schon so lange beim Klub tätig ist.

Gebauer: Das Wichtigste war, dass man die positive Entwicklung der letzten Wochen gesehen hat. Michael kennt jeder beim Verein. Die Arbeit der letzten Wochen war wirklich sensationell – von beiden. Die Mannschaft hat super mitgezogen und die Leistungen und Ergebnisse haben gepasst. Warum sollte man dann irgendetwas ändern. Es passt doch. Wenn man so einen Fachmann an der Seitenlinie stehen hat, ist es die logische Konsequenz, dass man Michi als Cheftrainer installiert.

LAOLA1: Gegenfrage: Hat die Arbeit unter Heinz Fuchsbichler nicht gepasst?

Gebauer: Die Arbeit war auch okay. Es war aber für Heinz Fuchsbichler schwierig, weil er quasi ein Einzelkämpfer war. Er hatte eine andere Philosophie als die Co-Trainer. Und dann wird es schwierig, dass man als Team funktioniert. Gerade in Ried ist es wichtig, dass der ganze Verein als Einheit funktioniert. Wenn nur einer einen anderen Weg geht, sind immer Kämpfe da beziehungsweise kann die Mannschaft nicht ihre Leistung abrufen. Das Team muss aber immer 100 Prozent abrufen, um in der Bundesliga bestehen zu können. Deswegen wollen wir jetzt wieder positiv in die Zukunft blicken und alle an einem Strang ziehen.

LAOLA1: Ihr seid aktuell Tabellenfünfter. Dieser Platz könnte unter Umständen für den Europacup reichen. Hat man die Teilnahme im Hinterkopf?

Gebauer: Auf jeden Fall. Unser Ziel ist, dass es auch nächstes Jahr internationale Spiele in Ried geben wird. Wir haben die Möglichkeit, uns zu qualifizieren, sind ja auch noch im ÖFB-Cup vertreten.

Das Gespräch führte Martin Wechtl