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LAOLA1 blickt auf die Saison des SV Grödig zurück

LAOLA1 blickt auf die Saison des SV Grödig zurück

Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

LAOLA1 blickt auf die Saison des SV Grödig zurück: Feedback für jeden eingesetzten Spieler, die Punkteausbeute gegen alle Gegner, ein Fazit dieser und ein Ausblick auf die kommende Spielzeit.

DAS SPIELER-ZEUGNIS

 

Cican Stankovic (35 Spiele/0 Tore/0 Assists): Der aufstrebende 22-jährige Keeper wurde nicht umsonst zum besten Torhüter der Bundesliga gewählt. Sicherer Rückhalt, starke Paraden und beste Fangquote. Bestätigte, dass RB Salzburg die richtige Wahl traf und spielte sich in den ÖFB-Fokus.

Timo Brauer (34/0/0): Kam im Sommer von HSV II und übernahm in Grödig sofort Verantwortung. Wurde zur absoluten Stammkraft im defensiven Mittelfeld und kam auf 33 Einsätze in seiner ersten Saison. Allerdings war er an keinem einzigen Tor direkt oder indirekt beteiligt. Passte sich schnell dem Niveau der Liga an.

Philipp Huspek (34/6/6): Kam in dieser Saison wieder besser zur Geltung als davor. Wirbelte auf der Außenbahn munter drauf los, auch wenn die Leistungen teilweise schwankend waren. Darf sich nach sechs Toren und sechs Assists aber zumindest über die Beförderung zu Rapid freuen.

Christoph Martschinko (34/1/2): Schloss dort an, wo er im ersten Halbjahr aufgehört hatte. War ungefährdeter Stammspieler als linker Verteidiger oder auch im Mittelfeld und entwickelte dort seinen berüchtigten Offensivdrang. In der Defensivbewegung allerdings wie seine Nebenleute verbesserungwürdig.

Stefan Nutz (33/6/12): Dreh- und Angelpunkt in der Zentrale mit weiten Wegen, gutem Auge im Spielaufbau und direktem Zug zum Tor. Sechs Tore und zwölf Assists sind aller Ehren wert, damit steigerte er seine ohnehin schon starke Performance aus dem Vorjahr. Darf ab Sommer bei Rapid seine Qualitäten einbringen.

Matthias Maak (25/1/2): Stieg in dieser Saison zum Innenverteidiger Nummer eins auf, auch aufgrund der Verletzungssorgen rund um Ione Cabrera. Erledigte seine Aufgaben ganz ordentlich, trotzdem ist noch viel Luft nach oben. Mit einem Tor und zwei Assists auch offensiv zu gebrauchen.

Marvin Potzmann (25/1/1): Spielte sich als rechter Verteidiger ins Team und schraubte seine Einsatzzeit im Vergleich zur Vorsaison rapide nach oben. Verlässlicher Außenbahnspieler, dem Sturm kommende Saison das Vertrauen schenkt.

Robert Strobl (25/0/0): Aushilfskraft Nummer eins links in der Viererkette. Kam wie im Vorjahr nicht über die Jokerrolle hinaus, es reichte aber immerhin zu mehr als doppelt so viel Einsätzen wie noch im letzten Jahr.

Daniel Schütz (25/4/0): Wurde den hohen Erwartungen noch nicht gerecht. Zu schwankend bei seinen 24 Einsätzen, auch wenn es zu vier Treffern reichte. Absolvierte lediglich drei Partien über die volle Distanz von 90 Minuten.

Sandro Djuric (24/0/2): Kam im Sommer aus Liefering und hätte Grödigs Spiel den Stempel aufdrücken sollen. Es reichte zwar zu 23 Einsätzen, von einem Stammplatz und konstanten Leistungen ist er aber noch weit entfernt.

Maximilian Karner (23/3/0): Wenn fit, ist der Innenverteidiger eine Bank und gesetzt. Trotzdem reichte es diese Saison nur zu 23 Einsätzen. Stellte seine Kopfballstärke und Gefahr vor dem gegnerischen Tor aber mit drei Toren unter Beweis.

Tomi Correa (21/5/0): Der Spanier ist da, wenn man ihn braucht. Allerdings kann er es noch besser. Fünf Tore sind für einen Stürmer, auch wenn er ab und zu im offensiven Mittelfeld aushalf, ausbaufähig. Über seinen Wechsel zu Rapid wird er sich freuen, Kritiker können diesen nicht unbedingt nachvollziehen.

Robert Völkl (21/1/1): An der Seite von Brauer als 22-Jähriger im defensiven Mittelfeld gefragt und gefördert. Hat das Potenzial, noch mehr aus sich herauszuholen und sich einen Stammplatz zu erkämpfen.

Yordy Reyna (19/11/6): Im Herbst in bestechender Form und mit elf Treffern und sechs Assists in 19 Spielen für Grödig einfach nicht mehr zu halten. Hinterließ mit seinem Wechsel nach Leipzig, wo es für ihn nicht nach Plan lief, eine Riesenlücke, die nicht gefüllt werden konnte.

Thomas Goiginger (16/1/2): Für die erste Profi-Saison nach Stationen bei Neumarkt und Vöcklamarkt sind 15 Einsätze, ein Tor und zwei Assists okay. Der 22-Jährige sollte kommende Saison darauf aufbauen.

Simon Handle (15/0/0): Früher einmal gesetzt, in der Bundesliga nur zweite Wahl. Wie in der vergangenen Saison nur 15 Einsätze, noch weniger Spielzeit. Tendenz sinkend.

Emmanuel Sunday (15/2/0): Ein Joker, nicht mehr! Konnte im Frühjahr die Chance - auch aufgrund einer Schulterverletzung - nicht nützen, in die Fußstapfen von Yordy Reina zu treten. Auch davor konnte er nur Kurzeinsätze aufweisen.

Ione Cabrera (14/0/0): Viele Verletzungen zwangen den ehemaligen Abwehrchef und Kapitän zu Zwangspausen. Aus Grödiger Sicht wäre wichtig, wenn er kommende Saison wieder ohne Schmerzen spielen könnte, um die Abwehr zu stabilisieren.

Florian Hart (12/1/0): Der ehemalige Dänemark-Legionär war im Frühjahr 2014 noch gefragter als jetzt. Der mittlerweile 25-jährige Außenverteidiger kommt bei Grödig einfach nicht in Tritt.

Lucas Venuto (11/0/3): Brasilianische Liefering-Leihgabe, von der man sich im Frühjahr viel erhoffte. Unterbrochen von einer Knieverletzung ließ er aber zu selten aufblitzen, was er drauf hat.

Bernd Gschweidl (10/0/1): Junges, 19-jähriges, vielversprechendes Talent, das Österreich derzeit bei der U20-WM vertritt. Tastete sich mit zehn Einsätzen und einem Assist langsam heran.

Roman Wallner (10/2/1): Wurde für viele überraschend in die zweite Mannschaft verbannt und sah von einem Wechsel ab. Trotz seiner 33 Jahre hätte ihn Grödig in der ein oder anderen Situation gut gebrauchen können.

Sascha Boller (8/0/1): Verpokerte sich schon im Herbst und wurde "aufgrund von Differenzen" aussortiert. Dass er Potenzial hatte, hat er mehrfach unter Beweis gestellt, allerdings nicht in dieser Saison.

Roman Kerschbaum (7/0/0): Junger U21-Teamspieler, den man erst im Winter von Nürnberg II nach Grödig lotste. Durfte immerhin schon bei sechs Kurzeinsätzen ran.

Fabio Strauss (4/0/0): 20-jähriger Innenverteidiger, der diese Saison erstmals schnuppern durfte - aber nicht mehr. Möglicherweise im kommenden Jahr.

Pirmin Strasser (2/0/0): Das hatte sich der Keeper sicher anders vorgestellt, als er von Almeria nach Grödig kam. Für den Spanien-Legionär gab es nur zwei Möglichkeiten, sich zu beweisen.

Adnan Adilovic (0/0/0): Für den 21-jährigen Keeper war die Konkurrenz mit Stankovic und Strasser in dieser Saison einfach noch zu groß.

Lukas Schubert (0/0/0): Fast zwei Jahre ist es schon her, dass der Defensivspieler sein letztes Spiel bestritt. Trotz Herzmuskelentzündung setzte ihn Grödig nicht vor die Tür - Daumen hoch und gute Besserung!

 

 

FAZIT UND KADERPERSPEKTIVE: Von vielen Experten wurde Grödig in der Saison 2014/15 der Abstieg vorhergesagt. Fehlende Dichte im Kader, wenig Aussichten. Doch der Start verlief vielversprechend, da man mit Yordy Reyna einen Knipser in seinen Reihen hatte. Allerdings nur bis zum Winter, dann war der beste Torschütze weg und die vorhergesagten Probleme traten ein. Leistungsträger wie Stefan Nutz, Philipp Huspek oder Tomi konnten den Karren nicht alleine aus dem Dreck ziehen, zumindest hatten die Salzburger trotz Negativserie im Frühjahr nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Doch die Vorzeichen vor dem richtungsweisenden Sommer stehen nicht günstig. Das oben genannte Trio hat sich für höhere Aufgaben bei Rapid empfohlen, Cican Stankovic soll RB Salzburg den Stempel aufdrücken und Marvin Potzmann heuert bei Sturm Graz an. Venuto steht vor einer Rückkehr zu Liefering, während der ohnehin schon früh in die zweite Mannschaft verbannte Roman Wallner ein Fragezeichen für die neue Saison bleibt. Mit welchem Kader Grödig kommende Saison aufläuft, steht in den Sternen.

 
*) Anmerkung: Die Pfeile symbolisieren, ob die Saison für einen Spieler nach Kritierien wie Leistung, Einsatzzeit und Standing innerhalb eines Vereins ein Fort- oder Rückschritt war, oder ob er sein Level gehalten hat.

SO VIELE PUNKTE HOLTE GRÖDIG GEGEN...

 

RB SALZBURG

Punkte:




SK RAPID

Punkte:



SCR ALTACH

Punkte:



SK STURM GRAZ

Punkte:




WOLFSBERGER AC

Punkte:




SV RIED

Punkte:




FK AUSTRIA WIEN

Punkte:

 

 

FC ADMIRA WACKER MÖDLING

Punkte:

 

 

SC WIENER NEUSTADT

 

Punkte:

LAOLA1-BILANZ

Grödig bleibt der Bundesliga erhalten! Aus Sicht der Salzburger eine Genugtuung nach der Schwarzmalerei im Umfeld. Allerdings ist bei weitem nicht alles Gold, was glänzt. Trainer Michael Baur war zwischendurch schon mehr weg als da, ehe man doch am Chefbetreuer festhielt. Zu riskante Phasen hatte man, zu viele Negativerlebnisse musste man verdauen. Der Abgang von Yordy Reyna hätte das Schiff beinahe zum Sinken gebracht, aber der Vorsprung reichte, um nicht doch noch in die Abstiegszone zu rutschen. Stadiontechnisch hatte man die Sperre aufgrund des ruinierten Rasens zu verkraften, was sich im Umkehrschluss wiederum positiv auswirkte und die Verantwortlichen dank Red-Bull-Unterstützung veranlasste, eine Rasenheizung einzubauen. So hatte eine durchwachsene Saison doch noch etwas Gutes. Aber wohin soll das in naher Zukunft führen? Der Kader droht mit den Abgängen von Cican Stankovic, Philipp Huspek, Stefan Nutz und Tomi auseinanderzufallen, die finanziellen Hürden und Herausforderungen für die "Village People" werden nicht einfacher. Somit könnten sich bei Manager Christian Haas zu den grauen Haaren der diesjährigen Saison noch einige dazu gesellen. Dieses Mal konnte man sich noch retten, ob das kommende Saison auch noch gelingt, bleibt abzuwarten.


Alexander Karper