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ÖSV-Herren: "Müssen im RTL nachziehen"

von Daniela Kulovits Foto:

Der Countdown zur neuen Ski-Weltcup-Saison läuft, am 24. Oktober fällt in Sölden der traditionelle Startschuss in den Winter.

Als erstes betreten wie gewohnt die Riesentorläufer die Ski-Bühne.

Bei den ÖSV-Herren ist der RTL seit dem Rücktritt von Marcel Hirscher, der über Jahre viele Probleme übertünchte, die Problemdisziplin. "Im Slalom sind wir gut dabei", sagt ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher, "im RTL müssen wir nachziehen". 

Während man im Slalom mit Kugel-Gewinner Marco Schwarz, Manuel Feller, Adrian Pertl, Fabio Gstrein, Michi Matt und Christian Hirschbühl eine schlagkräftige und siegfähige Truppe stellt, wartet der ÖSV im Riesentorlauf seit Hirschers Karriereende auf einen Sieg. Stefan Brennsteiner konnte im Finish der vergangenen Saison immerhin zwei dritte Plätze einfahren.

"In der vergangenen Saison haben elf unserer Leute im RTL gepunktet, so viele Läufer hat keine andere Nation. Aber wir sind zu weit hinten", erklärt Puelacher.

"Wir haben schon einen Block da"

Neben Brennsteiner, Feller, dem WM-Bronzenen Schwarz und Pertl heimsten im Winter 2020/21 auch Roland Leitinger, der mittlerweile zurückgetretene Magnus Walch, Raphael Haaser, Christian Borgnaes und Dominik Raschner mehr oder weniger regelmäßig Punkte ein. Dazu schrieben auch die Speed-Asse Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr bei ihren sporadischen RTL-Einsätzen an. Außerdem hat der ÖSV mit Lukas Feuerstein den RTL-Junioren-Weltmeister in seinen Reihen.

"Wir haben schon einen Block da, aber wir sind zu weit hinten. Den Schritt müssen wir schaffen, dass wir unter den Top 10-15 kompakter da sind."

ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher

"Wir haben schon einen Block da, aber wir sind zu weit hinten. Den Schritt müssen wir schaffen, dass wir unter den Top 10-15 kompakter da sind. Das ist die Aufgabe", stellt Puelacher klar.

Das Potenzial, konstant in die Top 10 und auch aufs Podest zu fahren, hätten einige seiner Schützlinge, ist sich Puelacher sicher. Neben den RTL-Spezialisten Brennsteiner und Leitinger sind das Feller, Schwarz, Pertl und Fabio Gstrein.  

"Da arbeiten wir hin, dass diese vier auch im RTL vorne dabei sind", so Puelacher.

Bei Feller und Schwarz müsse an der Konstanz gearbeitet werden. "Manuel Feller ist für mich ein guter RTL-Fahrer. Marco Schwarz muss noch einen Schritt machen, vor allem, wenn er mal an die große Kugel denken will", sagt der Cheftrainer.

Adrian Pertl und Fabio Gstrein, der in der vergangenen Saison immer wieder knapp an der Qualifikation für den 2. Durchgang scheiterte, sollen nachziehen.

"Adrian Pertl ist kurz davor, im RTL unter die Top 30 zu kommen. Fabio Gstrein kommt eigentlich vom RTL und ist im Slalom jetzt voll dabei. Er kann beides, muss den RTL aber wieder mehr forcieren."

Puelacher über Brennsteiner: "Habe mir gedacht: Das darf nicht wahr sein"

Bei den beiden RTL-Spezialisten Brennsteiner und Leitinger ist die Ausgangsposition vor der neuen Saison eine andere.

"Von Leiti muss mehr kommen, das war mir im Endeffekt zu wenig", stellt Puelacher klar.

Brennsteiner hat nach einem durchwachsenen Saisonbeginn 2021/21 mit den Rängen 3, 5, 3 und 4 in den abschließenden vier Rennen aufgezeigt.

"Es war schon eine Überraschung, dass bei Stefan doch noch der Knopf aufgegangen ist", sagt Puelacher. "Nach der WM, als er schon wieder im Schnee gelegen ist, habe ich mir gedacht: Das darf nicht wahr sein. In Bansko hat er es dann mit dem dritten Platz einmal runtergebracht. Wichtig war auch, dass er das dann gleich mit weiteren guten Ergebnissen bestätigen konnte."

Das lässt für den Olympia-Winter hoffen. Bleibt nur abzuwarten, ob Brennsteiner den Aufwärtstrend aus der vergangenen Saison in die neue mitnehmen kann. Beim Auftakt in Sölden werden aus österreichischer Sicht wohl viele Augen auf ihn gerichtet sein. "Das ist Teil des Spiels", weiß Puelacher.

Dann lasset die Spiele langsam aber sicher beginnen…

Textquelle: © LAOLA1.at