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Strebinger-Kritik am Rasen: "Wie in Landesliga"

von Alexander Karper

Sportlich war das 0:0 im eigentlichen Spitzenspiel zwischen dem SK Rapid und Sturm Graz fußballerische Magerkost.

Während Sturm zumindest einen Stangenschuss von Peter Zulj und im Nachschuss eine Riesenchance von Stefan Hierländer vorzuweisen hatte, gelangen den Grün-Weißen kaum gefährliche Aktionen.

Dafür gab es nach dem Schlusspfiff aber heftige Kritik - und zwar am Rasen im Allianz Stadion. Allen voran Torhüter Richard Strebinger ließ gegenüber LAOLA1 kein gutes Haar am heimischen Grün:

"Das muss irgendwann einmal gesagt werden: Wenn man den Platz einfach nicht im Griff hat, dann verstehe ich das nicht. Dann muss man halt auch einmal ein bisschen ins Budget reinfahren und eine gescheite Wiesen herstellen. Weil da kann ich auch in der Landesliga spielen, da habe ich den gleichen Platz. Das sind keine professionellen Bedingungen", ärgerte sich der ÖFB-Teamtorhüter.

Rasen-Zustand soll nicht als Ausrede verstanden werden

Ein durchaus schwieriges Thema. Denn Rapid überzeugte in einer intensiven Partie gegen die Grazer keineswegs, blieb Vieles schuldig - somit könnte die Kritik falsch verstanden werden, nämlich als Ausrede.

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Deshalb stellt der 25-jährige Schlussmann klar: "Wirklich, das ist jetzt überhaupt keine Ausrede! Es ist für Sturm ja genauso schwer. Das ist für alle Mannschaften 'oarsch', die hierherkommen. Ich verstehe dann auch, dass die Fans enttäuscht sind. Auf so einem Platz kommt einfach kein Spiel zustande."

Die Verhältnisse im Westen Wiens stellen seit der Errichtung des neuen Stadions ein großes Problem dar. Eigentlich präsentierte sich der Rasen fast nie in perfektem Zustand - weder bei der Eröffnung, noch bei der Neuverlegung zwischendurch.

Auch gegen Sturm war von außen klar zu erkennen, dass das ramponierte Geläuf nicht gerade Vorteile für das Spiel beider Mannschaften mit sich brachte. Einige technische, wenn auch sicher nicht alle, Fehler sind so zu erklären, auch der eine oder andere Fehlversuch.

Rasen? "Das ist für uns definitiv ein Nachteil!"

Auch Trainer Didi Kühbauer kam nicht um dieses Thema herum und musste nach der Nachfrage schon auch betonen, welche Nachteile ein schlechter Rasen für das Spiel Rapids mit sich bringt.

"Das ist für uns definitiv ein Nachteil, absolut! Weil die Mannschaften gegen uns im Allianz Stadion eigentlich nie mit offenem Visier spielen oder nie so offensiv auftreten, wie sie wahrscheinlich zu Hause auftreten. Das ist dann echt schwierig, wenn teilweise total einfache Pässe irgendwo hingehen und jeder glaubt, das ist ein technischer Fehler. Nein, das ist nicht so! Natürlich kommt es vor, dass ein Spieler einen schlechten Ball spielt. Aber in der ersten Halbzeit war zwei oder drei Mal eine Situation, wo wir im 16er drin waren, Knasmüllner zwei Mal die Möglichkeit gehabt hat, die er normalerweise ohne Probleme annimmt und zum Torabschluss kommt. Es sollte nicht sein, dass man über den Platz spricht, aber es ist für eine Heimmannschaft und für Rapid, ganz gleich gegen welchen Gegner wir spielen, sicher kein Vorteil", so die Ausführung des Chefbetreuers, der mit St. Pölten ja auch schon als Gegner in Hütteldorf auflaufen musste.

Sturm-Punktgewinn im Schlager bei Rapid Bundesliga - Saison 2018/19 Keines der Teams kann von den Patzern der Konkurrenz profitieren.

Trotz viel Arbeit im Hintergrund kämpft man in unregelmäßigen Abständen immer wieder mit dem Untergrund. Von schlecht verwachsen bis hin zum Schimmelbefall war schon alles dabei. Und das hat Auswirkungen auf das Spiel.

"Deswegen macht es auch keinen Spaß, schaut dann auch grausig aus. Dann kommen oft auf beiden Seiten keine Chancen zustande und so kommt so ein 0:0 heraus", war Strebinger nicht zu bremsen.

"Das schaut dann ab und zu blöd aus"

Auf die Frage, ob bei einem Verein wie Rapid in einem neuen Stadion nicht bessere Qualität möglich sein müsse, meint er: "Es soll generell in der Bundesliga möglich sein, es ist auch bei einigen Bundesligisten möglich. Ich will die Schuld auf keinen Einzelnen schieben, da muss der ganze Verein was tun. Da müssen wir alle gemeinsam anpacken, dass wir das in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren dauerhaft hinkriegen.

Strebinger geht sogar soweit, die Zuschauerzahlen darauf zurückzuführen: "Es würden wohl auch mehr Zuschauer in den Wintermonaten kommen, wenn ein besseres Spiel zustande kommt. Nur hoch vorschießen, wo der Ball sogar dann noch wegrutscht – das ist für alle schlecht."

Auch Thomas Murg, der als Feldspieler wahrlich noch mehr Grund zum Ärgern hatte, ließ seinem Ärger freien Lauf. Für den Mittelfeldmotor ist es unverständlich, wie es dazu kommen konnte:

"Wir haben oft falsche Entscheidungen getroffen, aber ich denke, dass der Platz war heute wirklich sehr schlecht. Ich habe keine Ahnung warum. Das schaut dann ab und zu blöd aus von außen, obwohl einer auf dem Platz gar nichts dafür kann, weil der Ball wirklich sehr oft versprungen ist."

Als Beispiel führt Murg eine Aktion in der Schlussphase an, als ihm Schwab einen Pass in den Lauf spielen wollte, der Ball jedoch vom Schienbein des Kapitäns auf die Tribüne hinter dem Tor abbog.

Siebenhandl mit Seitenhieb nach ruhigem Nachmittag 

Und was sagten die Akteure von Gegner Sturm Graz zu den Bedingungen im Auswärtsstadion?

Keeper Jörg Siebenhandl gab seinem Kollegen im Tor recht: "Optimal ist es auf keinen Fall, das macht es für die Spieler sehr schwer, die Bälle zu kontrollieren und das kann halt einen guten Angriff mal zunichte machen, wenn der Ball wegspringt. Hoffentlich kriegen sie den Platz hin."

Nicht nur für die Feldspieler, speziell für den Torhüter kann es schwerwiegende Folgen haben, wenn ein Schuss verspringt. Deshalb konnte sich der Sturm-Goalie einen kleinen Seitenhieb auf Rapids Ungefährlichkeit diesmal nicht verkneifen: "Deshalb war es ganz gut, dass relativ wenig passiert ist."

Sandi Lovric fügte hinzu: "Sie haben schon einmal einen besseren Rasen gehabt, aber ich denke zu der Jahreszeit ist das einfach mal so, man kann das nicht ändern und muss es hinnehmen. Aber natürlich spielt jeder lieber auf einem schönen Teppich."

Hierländer: "Ich als Sturm-Spieler sage, es war okay" 

Während Sturm-Trainer Roman Mählich den Rapid-Verantwortlichen Glauben schenkte und den Platz bei seiner Premiere im Allianz Stadion nicht selbst beurteilen wollte, sah es Kapitän Stefan Hierländer etwas anders als seine Kollegen.

Bezugnehmend auf die Aussagen von ÖFB-Kollege Strebinger meinte er: "Er geht da sehr hart ins Gericht. Wir sind jetzt im Dezember, da ist das Geläuf nun einmal nicht so, wie es sein sollte. Aber das ist nicht nur bei Rapid sondern in anderen Stadien auch so. Ich als Sturm-Spieler sage, es war okay. Es hätte natürlich besser sein können, aber wir haben Dezember. Ich will jetzt auch nicht dem Greenkeeper von Rapid zu nahe treten, der macht sicher einen guten Job."

Hierländer muss es ja wissen, auch in Graz waren nicht immer alle mit dem Rasen zufrieden. Ihm schien es jedoch wichtig zu sein, dies nicht als Ausrede gelten zu lassen, warum Rapid gegen Sturm nicht mehr gelang.

Am Ende reichte es für beide Teams nur zu einem Punkt. Sturm kann als aktuell Sechster sicherlich besser damit leben, da man weiterhin über dem ominösen Strich liegt. Rapid hingegen muss nicht nur um das Erreichen des Meisterplayoffs zittern, sondern sich auch die Frage stellen, wie man auf diesem Rasen am Donnerstag noch die Glasgow Rangers in der Europa League biegen soll.

Die besten Bilder der 17. Bundesliga-Runde:

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Hartberg-Wacker Innsbruck 2:2

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WAC-LASK 1:1

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SKN St. Pölten - SCR Altach 2:1

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Admira - Salzburg 2:2

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Rapid Wien - Sturm Graz 0:0

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