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Mega-Coup! Marcel van Hirscher setzt Heim-WM die Krone auf

FIS-Punkte hin oder her. Noch einmal eine WM vor seiner Haustür zu bestreiten, ist ein echtes Hirscher-Projekt. Eine win-win-win-Situation. Ein Kommentar:

Mega-Coup! Marcel van Hirscher setzt Heim-WM die Krone auf Foto: © getty

Am Ersten hätte es jeder als einen April-Scherz abgetan, am 24.4. ist es hierzulande trotz der EURO in Deutschland und Olympia in Paris bereits jetzt die Sport-Sensation des Jahres. Marcel Hirscher kehrt in den Ski-Rennsport zurück!

Als Holländer. Als "Marcel van Hirscher" oder als "Marcel von Deer" oder als "Deer-Marcelinho". Mal schauen, was die Marketing-Maschinerie rund um Red Bull da in den kommenden Wochen und Monaten noch auf Lager hat. Sei's drum.

Allein die Meldung, dass der Doppel-Olympiasieger und siebenfache Weltmeister wieder die Rennskier anschnallt und sich zwischen den Toren mit der Konkurrenz messen will, lässt eine ganzes Nation ausflippen. Übrigens. Nicht alle sehen das Comeback positiv. Einmal mehr zeigt sich aber, dass Österreich den Ski-Rennsport in seiner DNA hat und die Befindlichkeiten von Hirscher, Maier und Co. ein nationales Anliegen bedeuten.

ÖSV legt dem "carvenden Holländer" keine Steine in den Weg

ÖSV legt dem

Die Meldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Beim ÖSV liefen am Dienstagabend die Telefone heiß. Alle sogenannten Stakeholder sind informiert worden.

Mittwochfrüh, um 7:30 Uhr, gab es dann eine außerordentliche Präsidentenkonferenz, um Marcel den Nationenwechsel zu ermöglichen. Der ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer verhandelte anschließend ab 9 Uhr in Genf u.a. mit den diversen internationalen Organisationen in der "Causa Hirscher".

Niederlande als neue Hirscher-Heimat ist naheliegend, da seine Mutter aus Den Haag stammt, Marcel immer auch mit Holland sympathisierte und sein Sohn einen holländischen Vornamen trägt.

Mit 67 Weltcup-Siegen ist Hirscher der Rekordhalter bei den ÖSV-Herren. In Österreichs Ski-Welt ist er so etwas wie Religion. Hirscher thront mit ehemaligen Wedel-Göttern wie Toni Sailer, Franz Klammer oder Hermann Maier im heimischen Ski-Olymp.

Hirschers Rückkehr war seit dessen Rücktritt am 4. September 2019 immer ein Thema. Spektakuläre Videos von diversen Trainingseinheiten auf der Reiteralm gaben den Gerüchten stets neue Nahrung. Hirscher war gefühlt keinen einzigen Tag in der Ski-Pension. Als Skihersteller, Unternehmer, Testpilot und großartiger Skifahrer auf der Piste sowie im Gelände ließ der inzwischen 35-Jährige auf den diversen Social-Media-Kanälen seine Anhängerschaft staunen. Hirscher ist voll im Saft.

Der Salzburger hat ein hoch kompetentes Team an Experten um sich geschart, um Material und Skisport weiterzuentwickeln. Hirscher ist der Hammer, wenn es um Design, den-Skisport-ins-Bild-rücken und um mediale Aufmerksamkeit geht. Das Haus Red Bull verstärkt das Ganze. Dass sich Skifabrikant Hirscher eine WM vor der Haustür nicht entgehen lässt, liegt auf der Hand.

Dass er für sich und seine Ski selbst das beste Testimonial ist, muss nicht weiter ausgeführt werden. Als Holländer hat Hirscher Freiheiten, die der ÖSV mit seinem Austria Ski Pool nicht hergibt. In Österreich hat die Ankündigung seiner Rückkehr ein Beben ausgelöst. Mit seinem Comeback wird Hirscher womöglich auch ÖSV- und/oder FIS-Statuten neu - sprich zeitgemäßer - schreiben.

Toni Giger als Mastermind hinter Hirschers Renn-Comeback

Toni Giger als Mastermind hinter Hirschers Renn-Comeback
Foto: © getty

Mit Lucas Braathen für Brasilien sowie Marcel Hirscher für Holland bekommt der Skisport zwei kräftige Farbtupfen, die den Zirkus kräftig beleben werden.

Mit Toni Giger besitzt Hirscher einen Mastermind des Sports, der das Regelwerk des Ski-Weltverbandes wie kaum ein Zweiter kennt und der als streitbarer Experte die FIS mit ihren verstaubten Strukturen, Statuten und Regeln ordentlich auf Trab halten könnte.

Ob der ehemalige Mathematiklehrer das will, sei dahingestellt. Viel mehr gilt es wohl Marcel Hirscher und dessen Skimarke "Van Deer-Red Bull Sports" ins rechte Licht zu rücken. Egal, wie viele FIS-Punkte Hirscher benötigen sollte, um bei diesem oder jenem Rennen zu starten. Am Ende schaut derzeit alles nach einer win-win-win-Situation aus

Das ganze Projekt ist auf ein Ziel ausgerichtet und das heißt Ski-WM in Saalbach im Februar 2025. Und dann vielleicht auch noch Olympia 2026 in Mailand/Cortina mit den Männer-Rennen auf der Stelvio in Bormio...

So sieht Hirschers Comeback-Plan aus >>>

Der Slalom-Weltmeister von Schladming, als Hirscher - quasi vor der Haustür seines ehemaligen Skiherstellers Atomic - in einem epischen WM-Rennen Gold holte, besitzt jetzt noch einmal die Möglichkeit, eine Weltmeisterschaft vor seiner Haustür zu bestreiten.

Gold ist ihm dabei in jedem Fall sicher. Ob für das beste Marketing, das größte WM-Comeback oder die exklusivste Ski-Story, die je ein heimischer Wedelkaiser geschrieben hat. 

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