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Heim-WM mit ambitioniertem Ziel

Herzmuskelerkrankung Fischlers bringt ÖRV-Medaillenziel für Heim-WM ins Wanken.

Heim-WM mit ambitioniertem Ziel

Markus Prock, Sportdirektor des Österreichischen Rodel-Verbandes (ÖRV), gibt für die am Donnerstag beginnende Heim-WM in Innsbruck-Igls drei Medaillen als Ziel aus.

Speziell ein Podestplatz in der Teamstaffel liegt ihm am Herzen, "weil man daran erkennen kann, dass die ganze Mannschaft gut gearbeitet hat".

Die drei Medaillen scheinen jedoch hoch gegriffen, schließlich erhielt Georg Fischler, Doppelpartner von Peter Penz, wegen einer Herzmuskelentzündung erst in der Vorwoche eine Starterlaubnis.

Der Routinier musste fast vier Wochen Trainingspause einlegen. Dabei hatte das Duo als heißer ÖRV-Medaillenkandidat gegolten. Die beiden waren bereits vor zehn Jahren bei den Heim-Weltmeisterschaften in Igls am Start. Eine Heim-WM-Medaille war ihr Ziel.

Druck ist weg

"Aber das wird sehr, sehr schwer", sagte Fischler nach den ersten Trainingseinheiten. "Fast vier Wochen Trainingsrückstand ist in wenigen Tagen einfach nicht aufzuholen. Normalerweise geht das nicht."

Vielmehr bauen Penz/Fischler darauf, dass nun der Druck von ihren Schultern gefallen ist. "Niemand kann von uns jetzt viel erwarten, wir können mit großer Lockerheit an den Start gehen", meinte Fischler.

Im Form-Loch

Die größten ÖRV-Hoffnungen liegen bei Wolfgang Kindl, der im Vorjahr in Königsee zu WM-Silber gerast war. Bei den bisherigen neun Weltcupstationen fuhr der 28-Jährige in dieser Saison viermal auf das Podest. Im Gesamtweltcup liegt er hinter den beiden Russen Roman Repilow und Semen Pawlitschenko an der dritten Stelle.

"Eine Medaille zu Hause, wo alle Freunde und die Familie an der Bahn sind, ist mein großer Traum", erklärte Kindl. Die Entscheidung um den Titel ist heuer bei den Herren offen wie schon lange nicht mehr, denn der Deutsche Felix Loch als Dominator der vergangenen Jahre befindet sich in einer leichten Krise.

Der 27-Jährige Bayer holte zwei Olympische Goldmedaillen und fünf WM-Titel. "Erstmals seit neun Jahren bin ich nicht Favorit", bekannte er freimütig. Bei den Damen wird schon eher kein Weg an den starken Deutschen vorbeiführen, das gilt noch verstärkt bei den Doppelsitzern.

Zum fünften Mal in Igls

Das Organisationskomitee will an den drei Renntagen 15.000 Zuschauer an die Bahn locken. "Es soll ein Fest für die ganze Familie werden." Deshalb gibt es auch ein großes Rahmenprogramm. Eintrittskarten gibt es im Internet und bei Ö-Ticket. Mit einem gültigen Ticket sind die ÖBB-Züge in ganz Tirol kostenlos, ebenso die öffentlichen Verkehrsmittel im Großraum Innsbruck. Von Innsbruck verkehren Shuttle-Busse an die Bahn.

Es gibt insgesamt sieben Medaillenentscheidungen. Am Freitag stehen die im Vorjahr in Königssee erstmals ausgetragenen Sprint-Bewerbe auf dem Programm, am Samstag die Rennen der Damen und der Doppelsitzer sowie am Sonntag jenes im Herren-Einsitzer und auch die spektakuläre Teamstaffel.

27 Nationen haben für die Weltmeisterschaften im 1.232 m langen Eiskanal von Innsbruck-Igls genannt - 52, Herren, 45 Damen und 27 Doppelsitzer-Paare. Für die Teamstaffel gibt es 15 potenzielle Nationen. Zum fünften Mal nach 1977, 1987, 1997 und 2007 werden in Igls WM-Medaillen vergeben. Dazu kommen als Großereignisse die Olympischen Spiele 1964 und 1976 und die Olympischen Weltjugendspiele 2012.

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