news

BRONZE für ÖSV-Kombinierer im Mixed-Bewerb

Johannes Lamparter und Co. sorgen bei der WM-Premiere des Mixed-Teambewerbs für das nächste Edelmetall. Gold geht an Favorit Norwegen.

BRONZE für ÖSV-Kombinierer im Mixed-Bewerb Foto: © GEPA

Österreich darf bei der Nordischen Ski-WM in Planica über die vierte Medaille jubeln! Die ÖSV-Kombinierer holen bei der WM-Premiere des Mixed-Teambewerbs Bronze. 

Das erfolgreiche rot-weiß-rote Quartett bilden Lisa Hirner, Annalena Slamik, Stefan Rettenegger und Johannes Lamparter, der kurzfristig für den erkrankten Franz-Josef Rehrl eingesprungen ist. 

Das ÖSV-Team landet letztlich eine Minute hinter Weltmeister Norwegen, angeführt von Jarl Magnus Riiber, Silber geht mit deutlichem Rückstand an Deutschland (+47,8). 

Nach dem Springen mit 30 Sekunden Rückstand auf Rang vier gelegen, lässt Startläufer Rettenegger die Japaner gleich einmal hinter sich, Hirner und Slamik können die dritte Position behaupten. Schlussläufer Lamparter macht zwischendurch ein paar Sekunden auf den Deutschen Schmid gut, am Ende reicht es aber nicht für Silber. 

Österreich hält damit in Planica bei zwei Mal Silber und zwei Mal Bronze. Bronze hat sich auch Kombinierer Franz-Josef Rehrl im Normalschanzen-Einzel gesichert, Silber gab es für Skispringerin Eva Pinkelnig im Normalschanzen-Einzel und mit dem Team.

"Gemeinsam mit so einem jungen Team jetzt die Bronzemedaille machen, ich freue mich. Gestern war nicht mein Tag, heute habe ich es besser machen können. Jeder Zweifel, der da war, den habe ich heute widerlegt. Das taugt mir. Ich weiß, was ich drauf habe, und das habe ich heute gezeigt. Wir haben alle einen Super-Job gemacht. Von den Mädels war es sehr beherzt. Gestern ist es nicht gut gegangen, heute dafür top", sagt Lamparter. 

Medaillenspiegel der Nordischen WM >>>

Lamparter aus dem Tiefschlaf zum WM-Einsatz

Die Positionen waren schon nach der ersten Langlaufrunde bezogen. Die Österreicher waren nach dem Springen Vierte gewesen, fünf Sekunden groß war das Defizit auf die drittplatzierten Japaner.

Rettenegger schloss aber schon in der ersten seiner zwei 2,5-km-Runden zu Ryota Yamamoto auf und ließ den stärksten Springer bei den Männern stehen. Slamik und Hirner hielten die Position. Der für den über Nacht erkrankten Rehrl ins Team gekommene Lamparter machte noch ordentlich Dampf, der Einzel-Silberne Julian Schmid war aber schon zu weit weg gewesen.

Die Norweger hatten die schnellsten im Langlauf und die Einzel-Weltmeister in ihren Reihen, feierten in der Besetzung Jens Luraas Oftebro, Ida Marie Hagen, Gyda Westvold Hansen und Jarl Magnus Riiber einen souveränen Favoritensieg.

Die Deutschen mit Vinzenz Geiger, Jenny Nowak, Nathalie Armbruster und Julian Schmid hatten 47,8 Sek. Rückstand, die rot-weiß-rote Equipe lag nach der 15-km-Distanz exakt eine Minute zurück. Die viertplatzierten Italiener büßten in Summe 1:53,5 Minuten ein. Die Männer hatten jeweils 5 km zu laufen, die Frauen 2,5 km.

Lamparter war in der Früh aus dem Tiefschlaf geweckt und über seinen Start informiert worden. Mit einem Sprung auf 99,0 m fand er sich dann besser zurecht als im Training für und bei der Normalschanzen-Konkurrenz. Hirner und Slamik sind beide 19 Jahre alt, Rettenegger 23.

Lamparter merkte an, über die ursprüngliche Nominierung natürlich enttäuscht gewesen zu sein: "Ich war der drittbeste Österreicher, trotzdem war ich über die Saison vorne dabei. Das hat natürlich wehgetan, hat schon geschmerzt, speziell die Argumentation von den Trainern."

Rehrl hatte in der Früh passen müssen, nachdem er am Vorabend seine Medaille erhalten und gefeiert hatte: "Ich habe einen grippalen Infekt ausgefasst, es geht gar nix bei mir. Ich werde meinen Teamkollegen die Daumen drücken", berichtete der 29-Jährige quasi aus dem Krankenbett. "So schnell kann es gehen im Spitzensport, aber es nützt eh nix."

ÖSV-Coach Bieler klärt über Lamparters ursprüngliche Nichtnominierung auf

ÖSV-Sprungcoach Christoph Bieler ging im ORF-Interview bezüglich der ursprünglichen Nichtnominierung Lamparters noch etwas ins Detail. "Johannes hat daneben noch ein Ziel, das für einen Sportler vielleicht über eine Weltmeisterschaft einzustufen ist", bezog er sich auf den Gewinn des Gesamtweltcups. "Aus dem Aspekt heraus, hat man mit ihm geredet. Natürlich ist er ein Rennpferd und er ist dann enttäuscht. Das jetzt nimmt ein bisschen einen Druck. Nach der Dominanz (im Weltcup, Anm.) ist es ein Befreiungsschlag, dass er sagt, er hat jetzt etwas bei der WM stehen."

Die Mannschaftsleistung des Teams zum Gewinn der 30. österreichischen Kombinationsmedaille in der WM-Geschichte lobte Bieler: "Ein ganz, ganz toller Wettkampf." Rettenegger durfte wie Slamik und Hirner über seine erste WM-Medaille jubeln: "Bei meiner ersten WM gleich die Medaille! Wir haben einen Super-Job gemacht und auch auf der Schanze einen guten Job gemacht."

Kommentare