Die Graz99ers haben mit Johan Pennerborn einen dicken Fisch als neuen Headcoach an Land gezogen.
Der 50-jährige Schwede war über fünf Jahre als Assistent Coach und Head Coach beim neuen schwedischen Meister Färjestad BK tätig, im Februar endete das Engagement, nachdem die Playoff-Teilnahme in Gefahr riet.
Weil Pennerborn in seiner Heimat keine neue Trainer-Stelle fand, hatte er sich bereits "auf ein Jahr Auszeit eingestellt", erzählt Pennerborn gegenüber der "Kleinen Zeitung". "In Schweden ist es unüblich, so spät im Frühling einen Trainerposten zu bekommen."
"Möchte mir meine Meinung selbst bilden"
Eine Auszeit hätte seinem Naturell jedoch nicht entsprochen, "mein Körper will immer arbeiten. Mein Gehirn will immer etwas zu tun haben. Dann ergab sich die Möglichkeit mit Graz", sagt der Schwede, der in der Murstadt seinen ersten Posten außerhalb der Heimat antritt.
Informationen über die 99ers oder die win2day ICE Hockey League habe er sich keine eingeholt. "Ich möchte mir meine Meinung selbst bilden. Ich habe jetzt fünf Jahre bei Färjestad gearbeitet, da lag der ganze Fokus. Da schaue ich weder auf die NHL, die KHL oder andere Ligen. Ich lege die Energie immer in das Team, das ich betreue."
Pennerborn strebt mit 99ers nach Höherem
Während bei Färjestad nur Meistertitel zählen, kennt man dieses Gefühl bei den 99ers gar nicht. An seiner Arbeitsweise ändert dies allerdings nichts: "Wenn ich die Spieler hier in Graz treffe und ihnen sage, dass wir Eishockey spielen und es okay ist, wenn wir Achter werden - dann würden sie mich gleich aus der Kabine schicken."
"Sie, wir, alle wollen gewinnen. Aber es wird eine lange Reise", ist sich Pennerborn der Aufgabenstellung bewusst. Seine Familie "wird nicht dauerhaft nach Graz ziehen, aber mich regelmäßig besuchen", erklärt der 50-Jährige und lacht: "Ich habe gesehen, dass es hier einen Ikea gibt. Wenn das meine Frau erfährt..."
