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ATP Cup 2021 - die Brennpunkte

Fehlende Top-Nation, pikantes Thiem-Duell und viele, viele Top-Stars.

ATP Cup 2021 - die Brennpunkte Foto: © GEPA

Nach über zwei Monaten nähert sich die tennis-lose Zeit endlich wieder ihrem Ende.

Zwar leider nicht im aktiven Bereich – die Tennis-Hallen bleiben in Österreich ja weiterhin geschlossen -, dafür dürfen wir ab sofort zumindest wieder passiv unserer Affektion für die gelbe Filzkugel nachgehen.

Nach der beschwerlichen Anreise nach Australien mit zweiwöchiger Quarantäne dürfen die Tennis-Stars ab kommendem Dienstag beim ATP-Cup wieder um Weltranglisten-Punkte und Preisgelder kämpfen.

Österreich ist dank des Weltranglisten-Dritten Dominic Thiem bei den zwölf teilnehmenden Nationen dabei. Dennis Novak, Philipp Oswald und Samuel-Tristan Weissborn komplettierten das rot-weiß-rote Team, das in einer von vier Dreier-Gruppen gegen Italien und Frankreich um den Gruppensieg und den damit verbundenen Halbfinal-Aufstieg rittert.

Doch was erwartet uns bei diesem erst im letzten Jahr neu eingeführten ATP-Event in Down Under überhaupt? LAOLA1 hat für euch die wichtigsten Brennpunkte aus Melbourne zusammengefasst: 

Perfekte Generalprobe für die Australian Open

Im Vorjahr holte sich Novak Djokovic nicht nur den Final-Sieg bei den Australian Open über Dominic Thiem, sondern auch im Vorfeld mit Serbien den Sieg bei der Premiere des ATP Cups. Im Finale gab es einen 2:1-Erfolg über Spanien, den Djokovic nicht zuletzt dank eines klaren Siegs über Rivale Rafael Nadal sicherstellte. Österreich verpasste den Aufstieg in die K.O.-Phase. Trotzdem scheint der ATP Cup ein guter Probelauf für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres zu sein. Mit Ausnahme des verletzten Roger Federer sind auf jeden Fall alle Top-Stars mit von der Partie.

Die Unterschiede zum Vorjahr

Coronabedingt gibt es heuer einige Änderungen: Während bei der Premiere in drei Städten (Brisbane, Perth, Sydney) gespielt wurde, finden diesmal alle Partien in Melbourne statt, um hier gleich die für die Australian Open aufgebaute Bubble nutzen zu können. Anstelle von 18 Nationen sind diesmal auch nur mehr zwölf Länder mit von der Partie.

Eine große Tennis-Nation fehlt

Unglaublich, aber wahr: Die USA sind nicht beim ATP Cup vertreten. Und zwar nicht aus Corona-Gründen, sondern aus rein sportlichen. Schließlich befindet sich aktuell kein US-Amerikaner unter den Top 12 der Herren-Weltrangliste. Die Reduzierung auf zwölf Nationen wegen der Corona-Pandemie ist übrigens keine Ausrede für das US-Team: Selbst bei der ursprünglich eingeführten Regelung mit 18 Nationen hätten sich die die US-Amerikaner nicht qualifiziert. John Isner ist als bester US-Spieler aktuell nur auf Position 24. im ATP-Ranking zu finden.

Zwei österreichische Kapitäne

Von den zwölf teilnehmenden Teams werden gleich zwei von einem Österreicher betreut. Dass Wolfang Thiem von seinem Sohn Dominic nominiert wurde, ist vor allem aufgrund des coronabedingten Fehlens von Nicolas Massu wenig überraschend, dass allerdings auch Frankreich mit einem rot-weiß-roten Betreuer antritt hingegen schon. Richard Ruckelshausen betreut das französische Team, da Günter Bresnik – der neue Coach der französischen Nummer 1 Gael Monfils – nicht die beschwerliche Reise nach Down Under antreten wollte.

Fernduell Thiem-Bresnik

Nachdem Dominic Thiem und sein ehemaliger Coach Günter Bresnik aufgrund finanzieller Streitigkeiten zuletzt sogar den Gang vor Gericht antreten mussten (derzeit wird an einer außergerichtlichen Lösung gearbeitet), kommt es beim ATP Cup in der kommenden Woche zum überraschenden Duell auf dem Platz. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass Bresnik Chef-Trainer von Gael Monfils wurde. Und wie es das Schicksal so will, bekommt es Thiem beim Duell gegen Frankreich am Donnerstag nun natürlich ausgerechnet mit dem 34-jährigen Publikumsliebling zu tun. Auch wenn es auf den Gerichtsstreit keine Auswirkungen haben wird, hat das bevorstehende Match Thiem-Monfils nun natürlich einen pikanten Beigeschmack.

Russland als Top-Favorit

Das russische Team geht in Melbourne als absoluter Top-Favorit an den Start. Mit Daniil Medvedev und Andrey Rublev verfügt Russland über zwei absolute Weltklasse-Spieler im Einzel. Bereits im Vorjahr spielte Medvedev beim ATP Cup groß auf. Nach vier Siegen in Folge musste er sich mit Russland allerdings hauchdünn Novak Djokovic geschlagen geben. Wien-Sieger Rublev spielte sich im Vorjahr auf Rang 8 und damit erstmals in die Top 10. Die Tendenz des 23-Jährigen, der eine österreichische Oma hat, ist aber weiter steigend.

Wo kann ich den ATP Cup im TV sehen?

Tennis-Fans können die Matches beim ATP Cup sowohl im Free-TV als auch im Pay-TV mitverfolgen. ServusTV überträgt alle Spiele von Österreich sowie das Finale. Auf Sky könnt ihr sämtliche Day- und Night-Sessions sowie alle Spiele mit deutscher Beteiligung sehen. Außerdem werden die parallel stattfindenden Halbfinal-Duelle am 5. Februar in einer Konferenz übertragen. Gesendet wird von 23:30 Uhr bis 14 Uhr MEZ. Die österreichischen Partien am 2. und 4. Februar beginnen jeweils um 0 Uhr.

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