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"Hotel Mama": Auböck will daheim Olympia-Sekunden rausholen

Österreichs Parade-Schwimmer trainiert ab sofort in der Südstadt für das Ziel Olympia-Finale. Das sind die Gründe dafür.

Foto: © GEPA

Der ehemalige Schwimmweltmeister Felix Auböck wird seine Olympia-Vorbereitung in der Südstadt unter dem dortigen Cheftrainer Balasz Fehervari absolvieren.

Der 27-Jährige erhofft sich damit nach zuletzt enttäuschenden Finalergebnissen einen Leistungsschub für die Spiele, nach denen er wohl eine mehrmonatige Pause einlegen werde. Dann soll die Entscheidung über die Zeit danach fallen.

Die Entscheidung zur Rückkehr aus England nach Österreich habe er vor einigen Wochen nach Abstimmung mit seinem engsten Umfeld sowie OSV-Sportdirektor Walter Bär getroffen.

"Ich habe viel Vertrauen, in der Südstadt die nötige Unterstützung zu bekommen, um bei den Olympischen Spielen erfolgreich zu sein", sagte Auböck. "Im Wesentlichen ging es mir darum, dass ich eine Veränderung brauche, wenn ich in Paris in einem Finale schwimmen möchte. Die habe ich daher vornehmen müssen."

In England ein Plateau erreicht

Er müsse noch mit Fehervari die nächsten zwölf Wochen planen, gab Auböck an. Sein Hauptfokus gelte weiterhin 400 m Kraul, freilich wird der Niederösterreicher bei seinen dritten Spielen auch über 200 und 800 m Kraul sowie 10 km Freiwasser antreten.

Wohnen werde Auböck in den nächsten drei Monaten daheim im "Hotel Mama" in Bad Vöslau. "Man hat da doch mehr Unterstützung und es fallen einige Sachen weg."

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Ein Problem auf dem 400er sieht Auböck, dass er zwar auf den ersten 200 m mitschwimmen könne, er da aber zu viel investieren müsse und ihm so das Rennen in der ersten Rennhälfte "davonschwimme".

"Ich habe nicht das Gefühl im Training (in England, Anm.) gehabt, dass sich das ändern wird. Es ist relativ viel Ausdauer trainiert worden."

So wäre er bei den Spielen wohl auf eine Zeit von 3:45 oder 3:46 gekommen, für das Erreichen des Finales brauche man aber 3:43 oder 3:44, wie Auböck schätzt. "Es ist ein kleines Risiko bei diesem Schritt dabei, aber ich muss den eben setzen."

Schritt zurück für den Schritt nach vorn

Die Entscheidung für die Heimat und für die Südstadt bzw. Fehervari fiel, da er in den Ungarn wie den nationalen Schwimmverband Vertrauen habe. "Ich weiß genau, was mich erwartet. Wir können nächste Woche mit der Arbeit beginnen."

Wichtig sei es dann auch, auf einem hohen Niveau konstante Rennen zu bekommen. Das habe ihm zuletzt etwas gefehlt. Im Training werde es parallel wohl etwas intensiver werden, es gehe mehr in die Renngeschwindigkeiten. Das werde auch wichtig sein, um eben auf den ersten 200 m nicht zu viel Energie zu verlieren.

Er müsse sich nicht auf Neuland begeben, sagte Auböck, da er schon einen Trainingsaufbau für 3:43 absolviert habe (OSV-Rekord aus 2022: 3:43,58; Anm.).

"Es ist ein Schritt zu dem zurück. Ich weiß, was es gebraucht hat, um das zu schwimmen. Im Sommer möchte ich (persönliche) Bestzeit schwimmen, damit es erfolgreiche Spiele für mich werden."

Das erneute Einziehen in ein Olympia-Finale wäre ein großer Erfolg, die Chance auf eine Medaille sieht Auböck nur mit der nun vollzogenen Änderung. Auf dem Weg dahin möchte er im Juni in Belgrad eine EM-Medaille mitnehmen.

Schwimm-Team ist breit aufgestellt

Auböck schätzt es, dass der heimische Schwimm-Fokus nicht bzw. nicht mehr nur auf ihm ruht. "Wir haben zur Zeit viele Schwimmer in der Weltspitze", sprach er u.a. Vize-Weltmeister Simon Bucher und den WM-Dritten Martin Espernberger an. "Da ist der Druck nicht nur auf einer Person."

Seiner noch um den Jahreswechsel problembehafteten Schulter gehe es weiter gut. "Ich habe zwar noch Schmerzen, speziell wenn ich viel trainiere oder nach Wettkämpfen. Aber ich kann sie voll belasten und die Schmerzen sind ertragbar. Ich bin 90 Prozent der Zeit schmerzfrei."

Sein Studium in Loughborough läuft neben dem Sportlichen weiter, es geht in Richtung letzter Studienabschnitt. "Ich habe im September eine große Prüfung, da werde ich im August durchackern."

Über die Zeit danach habe er sich noch nicht viele Gedanken gemacht, betonte Auböck. "Da kommen auch viele private Sachen dazu."

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