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Nagelsmann-Kritik an Rot-Sünder Pavard

Der Erfolgslauf hält an, trotzdem zeigt sich der FC Bayern selbstkritisch.

Nagelsmann-Kritik an Rot-Sünder Pavard Foto: © getty

Mit dem 3:1-Erfolg in Fürth konnte der FC Bayern München am Freitagabend zum Auftakt der sechsten Runde der Deutschen Bundesliga zwar seinen Erfolgslauf der letzten Wochen fortsetzen, restlos zufrieden war man im Lager des Rekordmeisters nach dem fünften Liga-Sieg in Folge aber nicht.

Vor allem der Ausschluss von Benjamin Pavard kurz nach der Pause stößt Coach Julian Nagelsmann im DAZN-Interview sauer auf: "Ich glaube, die Grätsche war jetzt nicht zwingend notwendig. Ich glaube, wir können das auch so noch verteidigen."

Pavard grätschte dabei in den Knöchel des Ex-Münchners Julian Green - obwohl Teamkollege Luca Hernandez eigentlich ebenfalls noch hätte einschreiten können. Nagelsmann wollte auch den Anschluss an sich gar nicht erst in Frage stellen: "Ich finde auch, dass das eine Rote Karte ist. Das geht auf die Achillessehne, das ist meist nicht so eine gute Zone, um zu grätschen." Der Coach hoffe nun, dass es nur eine Zwei-Spiele-Sperre geben werde. 

Gelbe Karte auch für Nagelsmann

Weniger verständnisvoll zeigte sich Nagelsmann freilich bezüglich seiner eigenen Verwarnung: In Minute 64 kassierte der Bayern-Chefcoach nach einem etwas längeren Wortgefecht seine erste Gelbe Karte in seiner Laufbahn als FCB-Trainer. "Die war unberechtigt, der Ball war nicht im Aus, das war Handspiel von Dudziak - und das ist Fakt."

Grundsätzlich zeigt sich Nagelsmann aber einsichtig: "Man kann sagen, dass ich ein bisschen ruhiger sein muss und früher wieder runterfahren und vielleicht mal durch die Coaching-Zone laufen und einen Schluck trinken und mich hinsetzen muss und artig bleiben. Das ist mir nicht gelungen, deswegen habe ich die Gelbe Karte gekriegt.“

Auch vor der internen Vereinsstrafe wolle sich Nagelsmann deshalb nicht drücken: "Das legen die Spieler immer fest, sollen sie mir sagen, was ich zahlen muss - und dann spende ich das für einen guten Zweck."

Kimmich und Müller selbstkritisch

Selbstkritisch zeigten sich nach dem Sieg in Fürth neben dem Trainer auch seine Spieler. Joshua Kimmich meinte bei DAZN: "Ich würde sagen, dass es nicht unbedingt eine Glanzleistung von uns war. Aber unterm Strich haben wir doch verdient gewonnen."

Ähnlich sah es Thomas Müller, der in der zehnten Minute die frühe Führung für die Bayern besorgte: "Natürlich haben wir wieder drei Tore geschossen, hatten eine gute Einstellung, waren sehr seriös... Ich muss aber auch wieder sagen: Wenn ich ganz ehrlich bin, haben wir doch sehr viele Chancen, auch Konterchancen, durch zu schlechte Kontakte verdaddelt. Das ist dann ein bisschen ärgerlich."

Unter dem Strich überwiege allerdings natürlich das Positive. Schließlich wurde die Tabellenführung erfolgreich verteidigt. Mit 16 Punkten liegen die Bayern drei Punkte und der um 13 Treffer besseren Tordifferenz vor dem Zweiten Wolfsburg, der am Samstag in Hoffenheim spielt.

"Wir sind zufrieden, wie es läuft", so Müller.

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