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Was die Wiener Austria trotz Cup-Final-Niederlage mitnimmt

Nach der bitteren 0:3-Cup-Niederlage gegen St. Pölten herrschen bei der Austria gemischte Gefühle. Vom Support der Fans sind die "Veilchen" überwältigt.

Was die Wiener Austria trotz Cup-Final-Niederlage mitnimmt Foto: © GEPA

Enttäuschung und Freude - bei der Wiener Austria herrschen nach der Niederlage im Cup-Finale (zum Spielbericht >>>) gemischte Emotionen.

Einerseits bleibt die Traurigkeit über den so knapp verpassten ersten Titel, andererseits gibt es aber auch Grund zur Freude für die violetten Fußballerinnen.

Das bestätigt Stefanie Schneeberger im LAOLA1-Interview.

(Artikel wird unterhalb fortgeführt)

Ihre ersten Gedanken zum Spiel: "Gemischt. Natürlich traurig, weil wir verloren haben, aber wir haben uns ein großes Ziel gesetzt. Das war das Cup-Finale, und das haben wir erreicht, mit den Fans im Rücken, wir sind mega stolz drauf."

Der Zuschauerrekord von 2.300 wurde vor allem dank dem zahlreichen Erscheinen der Austria-Fans gesichert. Davon ist die 23-Jährige überwältigt: "Wahnsinn, sie haben uns über die ganzen 90 oder 95 Minuten über den Platz getragen. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, um ehrlich zu sein."

Das mache Lust auf mehr.

"Mega, mega großes Dankeschön an diese Fans. Der Support war unglaublich. Gänsehaut pur."

Kathi Schiechtl

Auch Abwehrchefin Katharina Schiechtl ist zwar aufgrund des Ausganges des ersten Endspieles als eigenständiger Verein enttäuscht - doch das Positive überwiegt.

"Natürlich ist man erst einmal enttäuscht, aber wenn man das Ganze nochmal Revue passieren lasst, bin ich mega stolz auf die Mannschaft und auf unsere Cup-Reise. Ein mega, mega großes Dankeschön an diese Fans. Der Support war unglaublich. Gänsehaut pur."

Trotz 0:3-Rückstand gaben sich die Wienerinnen bis zum Schluss nicht auf, sorgten immer wieder für offensive Akzente. Das sieht auch die Nationalspielerin als positiven Schluss: "Wir haben nie aufgegeben. Natürlich hat nicht immer alles funktioniert, es waren Kleinigkeiten dabei, die nicht so gut gelaufen sind. Aber trotzdem dieses Mindset, einfach nie aufzugeben."

Foto: © GEPA

Das Spielglück war heute nicht auf der Seite der "Veilchen": Die gute Chance auf das frühe Tor direkt in Minute eins, die knapp nicht saß, die Verletzung von Kapitänin Verena Volkmer nach 19 Minuten.

Stefan Kenesei, Cheftrainer des FAK, resümiert nach dem Spiel: "Extrem unglücklich. Das steht über allem, finde ich. Wenn man St. Pölten anschaut, wenn man sich unsere Chance in der ersten Minute oder den Ausfall von Verena anschaut, dann waren wir heute nicht vom Glück verfolgt - das hätten wir aber gebraucht, um St. Pölten zu bezwingen."

Er lobt seine Gegnerinnen: "Sie haben die Qualität, aus wenigen Möglichkeiten Tore zu schießen. Das haben sie gemacht."

"St. Pölten hat uns in keinster Weise mit irgendwas überrascht."

Stefan Kenesei

Vor der Verletzung von Kapitänin Volkmer war es ein Spiel auf Augenhöhe. Doch was war eigentlich der Matchplan der Wienerinnen? 

"Wir wollten kompakt stehen, ich finde, das ist uns auch sehr gut gelungen. Das klingt vielleicht komisch, wir waren 0:2 hinten, aber vom Gefühl her ist es uns relativ gut aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. St. Pölten hat uns in keinster Weise mit irgendwas überrascht."

Ganz zufrieden ist Kenesei gewiss nicht: "Vielleicht ist es uns nicht so gut gelungen, selber Akzente in der Offensive zu setzen, so wie wir das vorgehabt haben. Aber mit dem Ausfall von Verena hat sich natürlich vieles verändert, auch wenn es Alisa (Ziletkina, Anm.) trotzdem überragend gemacht hat."

"Sie ist eine junge Spielerin, die vor so einer Kulisse reinkommt. Das ist nicht leicht, sie hat ihre Aufgabe gut erledigt", lobt er seine Spielerin, die Volkmer ab Minute 25 ersetzte.

"Austria-Fans sind einzigartig in Österreich, was das betrifft."

Stefan Kenesei

Trotzdem kann auch der 38-Jährige positive Schlüsse ziehen: "Wir können die Erfahrung aus der Cup-Saison mitnehmen. Wir haben sehr viele junge Spielerinnen, Spielerinnen, die das noch nicht in der Art und Weise erlebt haben."

Außerdem: "Was wir noch mitnehmen können, ist das Gefühl, vor so einer Kulisse zu spielen. Das wollen wir eigentlich viel öfter haben. Wir müssen unseren Fans aber danken, sie haben uns zahlreich unterstützt, 90 Minuten Support. Das gibt einfach Kraft in Momenten, wo du eigentlich denkst, dass du nicht mehr kannst. Dann stehen die Fans hinter dir, Austria-Fans sind einzigartig in Österreich, was das betrifft. Riesen Dankeschön von unser Seite, auch von den Mädels."

Langfristiges Ziel? "Im Idealfall Titel mit unseren Fans zu feiern", kündigt Kenesei an. "Wenn man da Besucher war, hat man aufgrund der Fans ein richtig geiles Fußballspiel erleben können. Das muss eigentlich immer so sein", fügt er noch hinzu.

"Wir wollen gemeinsam erfolgreich sein, und das werden wir auch kurz- oder langfristig schaffen."

Stefan Kensei

Erstmals als eigenständiger Verein erreichte die Austria das Finale des Cups - das mache Lust auf mehr. Der FAK-Trainer zeigt sich bereits kampflustig: "Wir wollen das mit Titeln, Erfolgen zurückzahlen. Wir wollen gemeinsam erfolgreich sein, und das werden wir auch kurz- oder langfristig schaffen."

In der Meisterschaft wartet am Sonntag bereits die nächste Aufgabe. Die Wienerinnen empfangen den FC Bergheim.

"In der Meisterschaft ist es ein bisschen eine andere Situation, da sind wir irgendwo im Niemandsland, was die tabellarische Situation betrifft. Wir wollen so viele Spiele wie nötig gewinnen, das ist auch ganz klar unser Plan für die restlichen Spiele, dass wir da den Fokus wieder schaffen. Heute sind wir aber nur enttäuscht, und morgen blicken wir dann wieder aufs Meisterschaftsspiel", verrät Kenesei den Plan für die verbleibende Bundesliga-Saison.

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