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Bayern-Trainer Nagelsmann: Salzburg ein Top-Gegner

Bayern zeigt Respekt, lässt aber keinen Zweifel an Favoritenrolle.

Bayern-Trainer Nagelsmann: Salzburg ein Top-Gegner Foto: © getty

Salzburg statt Madrid: Wurde dem FC Bayern München bei der ursprünglichen, fehlerhaften Auslosung für das Champions-League-Achtelfinale noch der spanische Meister Atletico Madrid zugewiesen, wurde im zweiten Versuch das Duell zwischen Red Bull Salzburg und dem deutschen Serienmeister etabliert.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, der vor seinem Engament beim Rekordmeister zwei Jahre lang Salzburgs Schwesternverein RB Leipzig trainierte, streut den Mozartstädtern Rosen.

"Salzburg ist ein positiv ekeliger Gegner, der den klassischen RB-Fußball spielt, mit vielen hohen Pressingsituationen. Es ist eine extrem junge Mannschaft, die gierig ist. Es ist unangenehm, gegen sie zu spielen", so Nagelsmann, der auch den ein Jahr jüngeren Salzburg-Coach Matthias Jaissle hervorhebt. "Mit Matthias Jaissle haben sie einen sehr guten Trainer. Er stellt die Mannschaft immer gut ein", sagt der Bayern-Trainer.

"Es ist ein Top-Gegner, der uns alles abverlangen wird. Sie spielen mit vielen jungen Talenten. Wir müssen in beiden Spielen von Beginn an sehr fokussiert sein, weil sie uns im hohen Pressing so unter Druck setzen werden, dass wir gute Lösungen brauchen."

Kahn: Bayern Favorit

Auch die Führungsriege des FC Bayern ist gewarnt. Vorstandvorsitzender Oliver Kahn lässt Respekt für Salzburg durchklingen, sieht die Favoritenrolle aber ganz klar bei den Münchnern.

"Salzburg hat in der Vorrunde gezeigt, was sie können und sich zurecht erstmals für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert. Dort herrscht große Euphorie, es ist eine junge, hochtalentierte Mannschaft. Natürlich sind wir in diesen beiden Begegnungen Favorit. Wir freuen uns auf diese Duelle", sagt der ehemalige Weltklasse-Tormann.

Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist die Entwicklung an Salzburg ebenfalls nicht entgangen: "Salzburg hat ein sehr interessantes Konzept mit einem sehr guten Trainer. Sie haben in den letzten Jahren gute Leistungen gebracht und sind die erste Mannschaft aus Österreich, die sich für die K.o.-Runde qualifiziert hat. Das zeigt, wie gut und beständig sie arbeiten."

Der 44-Jährige erinnert an die Gruppenphasen-Duelle der beiden Mannschaften aus dem vergangenen Jahr. Diese gingen mit 6:2 und 3:1 an den deutschen Rekordmeister. Für den Bosnier im Rückblick zu hoch.

"Im vergangenen Jahr hatten wir schwierige Gruppenspiele gegen Salzburg, die Ergebnisse sind höher ausgefallen, als es der Spielverlauf gezeigt hat. Wir müssen eine gute Leistung bringen", meint Salihamidzic.

Neuer: "Salzburg verdient in K.o.-Phase"

Kapitän Manuel Neuer spricht davon, dass Salzburg keine leichte Aufgabe für die Bayern sei, das Team um den Torwart habe aber genug Selbstvertrauen und wolle beide Spiele gewinnen.

"Sie sind verdient in die K.o.-Phase eingezogen und haben schon den einen oder anderen großen Gegner geärgert. Wir wissen, dass sie guten Fußball spielen. Wir gehen als Favorit in das Duell, unterschätzen aber keinen Gegner", sagt der 35-Jährige.

Angreifer Thomas Müller unterstreicht den Lokalderby-Charakter, schließlich befinden sich die beiden Städte rund eine Autostunde von einander entfernt. "Salzburg kennt man als Bayer natürlich sehr gut. Es sind kurze Wege. Man weiß, wie die Stadt tickt", meint Müller, der eine bis in die Haarspitzen motivierte Salzburg-Mannschaft erwartet.

"Salzburg hat sich im letzten Gruppenspiel qualifiziert, es ist das erste Achtelfinale der Vereinsgeschichte und sie werden brennen. Es ist schon eine Überraschungsmannschaft, die es nicht zu unterschätzen gilt", so der deutsche Nationalspieler, der das Weiterkommen als Anspruch des FC Bayern sieht.

Auslosungspanne: "Fehler können passieren"

Das Los Salzburg-Bayern ist höchst kurios zustande gekommen. Die urspüngliche Auslosung musste wegen mehrerer Durchführungs-Fehler wiederholt werden. Eine alle Beteiligten neue Situation, auch für Bayern-Boss Kahn. "Das war heute keine alltägliche Auslosung", sagt der 52-Jährige, der gespannt auf die Duelle mit den "Roten Bullen" blickt.

Trainer Julian Nagelsmann hält die Wiederholung der Auslosung für gerechtfertigt: "Fehler können passieren, dann ist es nur fair und gerecht für alle, dass neu gelost wurde".

Das Hinspiel in Salzburg steigt am Mittwoch, 16. Februar 2022. Am 8. März 2022 geht das Rückspiel in München über die Bühne.


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