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Neuer Austria-Finanzchef Zagiczek: Lage "nicht aussichtslos"

Klub-Präsident Gollowitzer spricht indes von einem Plan, der den FAK zu einem "gesunden wirtschaftlichen Unternehmen" entwickeln soll:

Neuer Austria-Finanzchef Zagiczek: Lage Foto: © GEPA

Der "glühende Austrianer" Harald Zagiczek soll die finanziell weiter schwer angeschlagene Wiener Austria auf den Weg der wirtschaftlichen Gesundung führen.

Seit Montag arbeitet der ehemalige Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland als Finanz-Vorstand des Fußball-Bundesligisten, am Freitag absolvierte er seinen ersten Auftritt in neuer Position. Die nächsten Monate sollen die Weichen gestellt werden, um ein neuerliches Zittern um die Lizenz zu vermeiden.

Klub-Präsident Kurt Gollowitzer sprach bei Zagiczeks Vorstellung vom "mit Abstand" besten Kandidaten, der im Rahmen des Auswahlverfahrens gefunden wurde. 60 nationale und auch internationale Bewerber um den Posten habe es gegeben. Zagiczek tritt die Nachfolge von Gerhard Krisch an, der das Amt ein Jahr vor Vertragsende vorzeitig räumen musste.

Wie sollen die Gelder lukriert werden?

Zagiczek löste seinerseits den Vertrag als Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland auf, um nach Wien zu übersiedeln. Er habe im Juni mit seiner Bewerbung nicht lange gezögert, betonte der bekennende Austria-Fan. "Da konnte ich nicht Nein sagen." Der gebürtige Niederösterreicher mit SPÖ-Hintergrund sprach von vier intensiven Tagen zu Beginn seiner Amtszeit am Verteilerkreis.

Die Situation bei der Austria sei hinlänglich bekannt. "Das aktuelle Bilanzbild ist nicht blendend, aber auch nicht aussichtslos", sagte Zagiczek. Die Austria habe eines der attraktivsten Stadien in Österreich. Es gelte nun beispielsweise, den Vertrieb anzukurbeln. "Ziel ist es, so viele Gelder zu lukrieren, dass wir diese auch in den sportlichen Bereich einbringen können."

Konkrete Wege dahin blieb die Vereinsführung vorerst schuldig. Der Ende Mai zum neuen Klubchef gekürte Gollowitzer sprach mehrmals einen Plan an, der nun abgearbeitet werden müsse. Mehr könne zu diesem Zeitpunkt aber nicht verraten werden.

Auch Stadionverkauf eine Option

"Wir haben die Verantwortung, das herumzureißen. Wir werden das schaffen", sagte er. Von einem Sparprogramm hatte Gollowitzer schon vor Wochen gesprochen, den sportlichen Bereich soll es dabei nicht treffen.

Auch das vergangene Geschäftsjahr dürfte die Austria mit einem Minus abgeschlossen haben. Laut Gollowitzer muss "eine signifikante Reduzierung der Verbindlichkeiten" erfolgen. Die Finanzen des Klubs belasten vor allem die laufenden Zinsrückzahlungen.

Dem Vernehmen nach wird mit Kreditgeber Bank Austria im Hintergrund an einer Lösung gebastelt. Diese könnte via Schuldenschnitt erfolgen. Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil sitzt bei der Austria im Verwaltungsrat. Eine andere Einnahmequelle wäre der Verkauf von Infrastruktur, sprich dem Stadion. Auch daran soll gedacht werden.

Lizenz soll in erster Instanz erhalten werden

Gollowitzer will grundlegend ein wiederholtes Bangen um die Lizenz vermeiden. Idealerweise soll das Thema bis Jahresende erledigt sein, spätestens Ende Februar zum Beginn des Lizenzierungsverfahrens. "Mein Anliegen ist es, die Lizenz in erster Instanz zu erhalten", meinte Gollowitzer.

Bisher sprangen die Investoren als Retter in höchster Not ein. Auch damit müsse einmal Schluss sein. "Sie haben uns geholfen in den letzten Jahren. Ziel ist aber, dass das in Bälde nicht mehr nötig sein wird", betonte Gollowitzer. "Wir wollen uns zu einem gesunden wirtschaftlichen Unternehmen entwickeln."

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