Die Wiener Austria hat Geduld und sie wird belohnt. Tore in der ersten Spielhälfte haben die Veilchen jedenfalls nicht notwendig, um erfolgreich zu sein.
Beim klaren 4:0-Auswärtssieg gegen Sturm erzielte die Austria zum zehnten Mal in Folge ihre Treffer - und das waren immerhin 19 - nach dem Seitenwechsel.
"Das weiß die Mannschaft und hat Vertrauen", erklärt Trainer Thorsten Fink, der "von vorne bis hinten" ein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen hat.
Den Gegner zurechtgelegt
Insgesamt haben die Favoritner in dieser Spielzeit 34 Treffer nach den Seitenwechsel erzielt, nur acht Mal durfte man vor der Pause jubeln. Insgesamt sieben Mal haben die Veilchen den Ball in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte im gegnerischen Tor untergebracht - kein anderes Bundesliga-Team durfte in dieser Phase öfter als zwei Mal jubeln. "Wir wissen, dass wir immer für ein Tor gut sind. Wir legen uns den Gegner gewissermaßen auch zurecht", meint Alexander Grünwald, der sein Team in Führung brachte.
"Die Mannschaft hat kapiert, worum es geht. Wir haben Sturm nicht ins Spiel kommen lassen. Graz ist eine defensiv kompakte Mannschaft, die gut umschalten kann. Wir haben aber alles so umgesetzt, wie wir es geplant haben", so Fink, der zwar verschnupft in die Steiermark kam, aber im Hinblick auf die Tabelle befreit aufatmen kann.
Mit vier Punkten aus zwei Spielen liegen die Violetten auf Kurs Richtung Europa: "Wir wollen uns immer nach oben orientieren, nächste Woche wollen wir Altach überholen. Die Frühjahrs-Saison ist noch jung, aber so komme ich gern in die Rückrunde."
Fodas Versprechen an Holzhauser
Dabei hatte Rapid im Derby den "Holzhauser-Code" geknackt, weil die Hütteldorfer den Quarterback in violett gekonnt aus dem Spiel nahmen. Im Hashtag-Rausch konnte sich der Mittelfeldspieler nach dem Sieg in Graz via Facebook den Seitenhieb "#liebeslaolateamcodegeknackt????" nicht verkneifen.
Mit 105 Ballaktionen, einem Assist, zwei Torschüssen und zwei Torvorlagen bekam der 24-Jährige gegen die Blackies wieder jene Freiheiten im Spielaufbau, die er so liebt. Die Zusage dafür erhielt er schon am Freitag von Franco Foda.
Der Sturm-Coach bekräftigte in der Pressekonferenz vor dem Spiel, sich am Vorgehen Rapids garantiert kein Vorbild nehmen zu wollen: "Nein, in dieser Art und Weise gibt es diese Überlegung bei mir nicht. Wir wollen unser Spiel durchbringen." An dem Plan ist Sturm in weiterer Folge bekanntlich gnadenlos gescheitert.