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Schröcksnadel: "Es gibt keine Verlierer"

Nach Wahl-Überraschung sprechen alter und neuer ÖSV-Präsident über Entscheidung:

Schröcksnadel: Foto: © GEPA

Habemus Präsident! Nach turbulenten Wochen stieg Dienstag-Nacht "weißer Rauch" auf - der österreichische Skiverband bekommt nach der Langzeit-Ära von Peter Schröcksnadel einen neuen Präsidenten.

Der neue starke Mann im ÖSV wird überraschend Karl Schmidhofer. Nach auch öffentlich ausgetragenen Diskussionen über Renate Götschl oder Michael Walchhofer ist der Steirer ein Konsens-Kandidat.

Schröcksnadel war gegen Politiker

"Ich bin froh, dass jetzt eine Konsenslösung da ist. Damit kann ich gut leben, wir kennen uns schon ewig", meint der scheidende ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Wobei der Tiroler bedenken hatte: "Ich habe mir gedacht, das geht gar nicht." Der Grund? "Weil Karl Parlamentarier ist. Und ich wollte immer vemeiden, dass der Verband politisch wird."

Diese Bedenken sind aber vom Tisch. Denn Schmidhofer stellt nochmals klar: Er wird sein Mandat im Parlament nach der Wahl zum ÖSV-Präsidenten zurücklegen. "Die Arbeitszeit kann man nicht vermehren. Der ÖSV, der weltweit an der Spitze steht, braucht einen Präsidenten, der da ist", erklärt der 59-Jährige.

"Wenn ich zum ÖSV-Präsident gewählt werde, dann werde ich die Tür zur Politik zumachen. Das Amt wird unpolitisch und nur zum Wohle des Sports geführt."

Götschl/Walchhofer: "Da war viel verbrannte Erde da"

Schröcksnadel sieht die nun getroffene Lösung höchst positiv. "Es freut mich, dass es keine Verlierer gibt", streicht der Tiroler hervor. Michael Walchhofer soll als Vize-Präsident im Team von Schmidhofer weitermachen. Renate Götschl wird Nachfolgerin von Schmidhofer als Präsidentin des steirischen Landesverbands.

Die Situation vor dem Wahlausschuss sei verfahren gewesen. "Da war von vornherein viel verbrannte Erde da. Und dann geht es nicht." Götschl hätte die Mehrheit gehabt: "Damit hätte man sie auch durchdrücken können. Aber sie hat immer gesagt, sie will keine Spaltung im Verband."

Schmidhofer holt sich Ja von Ehefrau

Schmidhofer meint zur offensichtlichen verfahrenen Situation: "Es hat zwei Vorschläge gegeben - zwei hervorragende Kandidaten. Jeder hat seinen Standpunkt. Nachdem es dann keine Einigung gegeben hat, wurde ich knapp vor Mitternacht vorgeschlagen. Und ab diesem Zeitpunkt soll es nun vorwärts gehen für den größten Skiverband der Welt."

Nach dem Vorschlag habe er eine Pause erbeten: "Das hat mich ehrlich gesagt schon auch überfordert. Und vor dieser Entscheidung wollte ich mit meiner Frau telefonieren." Nach dem ehelichen Ja nahm er den Vorschlag an.

Einladung an den Nachfolger

Unmittelbar nach seiner Wahl am 19. Juni wolle er nach Innsbruck in die ÖSV-Geschäftsstelle fahren. "Denn ich will mich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gleich am ersten Tag treffen. Und das will ich auch mit den Athletinnen und Athleten so schnell wie möglich machen."

Das wird sogar schneller gehen, als er sich das gedacht hat. Denn Schröcksnadel spricht sofort eine Einladung aus: "Das kannst du vorher schon machen, wenn du neben dem Parlament dazu Zeit hast."

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