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ÖSV: Pläne für Skisprung-Schanze und Weltcup in Wien

Der Wintersport soll in die Großstadt kommen. ÖSV-Präsidentin Stadlober schwebt ein Weltcup vor und sogar eine Sprungschanze steht zur Diskussion.

ÖSV: Pläne für Skisprung-Schanze und Weltcup in Wien Foto: © GEPA

ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober geht in das zweite Jahr ihrer Amtszeit und hat große Pläne.

Einer davon ist es, den Wintersport wieder nach Wien zu bringen.

Stadlober, die die erste Frau an der Spitze des heimischen Skiverbandes ist, hat bereits konkrete Vorstellungen. Der ehemaligen Slalom-Läuferin schwebt vor, einen Big-Air-Bewerb der Snowboarder in der Bundeshauptstadt zu veranstalten. Das verrät die 59-Jährige am Rande des Ski-Weltcup-Auftakts in Sölden.

Als Vorbild dient unter anderem die Schweizer Stadt Chur, wo an diesem Wochenende Österreichs Olympiasiegerin Anna Gasser und Co. in die Saison starten. In Graubündens Hauptstadt wurde dafür eine Rampe aus 300 Tonnen Stahl gebaut, die 42 Meter in die Luft ragt. Rund 27.000 Zuschauer werden zu dem Spektakel erwartet, das durch nationale und internationale Musik-Acts zu einem Event für Jedermann werden soll.

Ähnliches schwebt Stadlober in Wien vor. "Es geht darum, den Wintersport in die Großstadt zu holen, den Schnee wieder in die Bundeshauptstadt zu bringen."

Erste Gespräche mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Sport-Stadtrat Peter Hacker hat es bereits gegeben.

Und dabei wurde nicht nur über Snowboard gesprochen, sondern auch über Skispringen.

Das Projekt Sprungschanze  

"Wir diskutieren, eine kleine Schanze in Wien zu installieren", erklärt Stadlober und denkt dabei unter anderem an die "Wiener Stadtadler", den einzigen Skisprung-Klub in Wien und Niederösterreich.

ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober hat große Pläne in Wien
Foto: © GEPA

"Es wird jetzt einmal evaluiert, wo diese Schanze stehen könnte. Da hätten viele Orte einen Charme", sagt die ÖSV-Präsidentin.

Nun sei die Stadt Wien am Zug, um mögliche Plätze ausfindig zu machen, wo ein solches Projekt realisiert werden könnte.

Stadlober ist optimistisch: "Stadtrat Hacker ist ja ein – im positiven Sinn – 'Verrückter', mit so jemandem kann man solche Projekte umsetzen. Auch der Bürgermeister ist offen. Die Gespräche sind sehr gut verlaufen."

Im Hintergrund werde bereits fleißig daran gearbeitet, noch ist das alles aber Zukunftsmusik. Weder Ort noch ein Zeitpunkt stehen fest.

"Es kann dauern", sagt Stadlober, "aber es kann auch schneller realisiert werden, als wir glauben."

Sprungschanzen in Wien – die gab es schon

Wintersport-Events in die Großstadt zu holen, diese Idee ist nicht neu. Auch Stadlobers Vor-Vorgänger Peter Schröcksnadel hatte sie. Der ehemalige ÖSV-Präsident träumte jahrelang von einem Ski-Rennen vor dem Schloss Schönbrunn, Realität wurde das aber nie.

Skigesprungen wurde in und in unmittelbarer Nähe zu Wien schon. Es gab in der Vergangenheit sogar drei "große" Schanzen: Am Cobenzl (19. Bezirk), am Himmelhof (13.) und in Hadersdorf-Weidlingau (14.). Am längsten wurde am Himmelhof in Ober St. Veit gesprungen, der letzte offizielle Bewerb datiert aus dem Jahr 1978. Der Schanzenrekord lag bei 46 Metern.

Seither wurden einige Pläne für moderne Skisprung-Schanzen in Wien zu Papier gebracht. Umgesetzt wurde keiner davon. Bis jetzt.

"Ich sehe meine Aufgabe auch darin, mit meinem Team Projekte zu initiieren, die - das klingt jetzt vielleicht ein bisschen abgedrochen, aber es ist trotzdem immer noch aktuell - Kinder zur Bewegung animieren und zum Wintersport bringen", erklärt Stadlober.

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