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ÖOC zieht Bewerbung für Olympia 2026 in Betracht

Er lebt: Das ÖOC erwägt eine Kandidatur für 2026, das IOC würde sie begrüßen:

ÖOC zieht Bewerbung für Olympia 2026 in Betracht

Der Traum von Olympia.

Er motiviert Sportler, sich jahrelang zu quälen, hart zu trainieren und sein Ziel eisern zu folgen. Nur wenige dürfen sich in ihrem Leben im Zeichen der fünf Ringe messen.

Noch viel weniger Athleten kommen in den Genuss, vor den eigenen Fans diesen Traum zu verwirklichen.

Man denke an Franz Klammer, der 1976 bei den Spielen in Innsbruck zu Abfahrts-Gold raste. Ein Sportmoment für die Ewigkeit.

In den Genuss eines solchen Augenblicks wird die aktuelle Generation kaum kommen, die nachfolgende hat da möglicherweise bessere Chancen.

Europa in der Favoritenrolle für Olympia 2026

Nachdem Vancouver 2010 und Sotschi vier Jahre später zum Zug kamen, wurden die Spiele 2018 nach Peyongchang sowie 2022 nach Peking vergeben.

Die Chance, dass Europa im Jahr 2026 Olympia-Gastgeber wird, stehen glänzend. Ob Österreich dabei eine Rolle spielen kann?

„Es wäre per se eine starke Bewerbung, mit erfolgreichen Athleten und organisatorischer Erfahrung, dazu das hoch angesehene Österreichische Olympische Comité“, deutete IOC-Präsident Thomas Bach an, er könnte sich dieses Szenario gut vorstellen.

Ob der Erfolgsaussichten hielt sich der Deutsche allerdings  zurück: „Starke Bewerbungen haben immer gute, man muss aber das Bewerberfeld kennen.“

Stoss will sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen

Verstehen sich gut: Stoss (l.) und Bach

Karl Stoss, seines Zeichens Präsident des ÖOC, zeigt sich angetan vom Lob Bachs und bestätigt, dass dieser sein Interesse an einer österreichischen Bewerbung signalisiert hätte.

Gleichzeitig schränkt der Vorarlberger ein, dass man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und lieber Vorsicht walten lassen sollte.

Eine derartige Bewerbung müsse gut durchdacht und von der Regierung unterstützt werden, sonst mache sie keinen Sinn. „Wir haben ungefähr ein Jahr Zeit für Gespräche und die nötige Vorbereitung“, erklärt Stoss.

Österreich hat viele Optionen

Österreich hat dabei das Glück, über viele Optionen zu verfügen. Die Steiermark, Kärnten, Salzburg und Tirol kommen in Frage, auch eine mögliche Zusammenarbeit mit Südtirol, Bayern oder Slowenien ist nicht ausgeschlossen.

In den nächsten Wochen und Monaten könnten mit den potenziellen Gastgebern entsprechende Gespräche stattfinden, denn „spätestens 2017 müsste klar sein, welche Region sich bewirbt.“

2018 werden die Bewerbe offiziell zu „Candidate Cities“ ernannt, im Jahr darauf entscheiden die IOC-Mitglieder, welche Destination den Zuschlag erhält.

Auch wenn noch nicht feststeht, wer sich dafür bewirbt, wird die Konkurrenz für das ÖOC hochkarätig sein. Skandinavien wird ebenso heiß gehandelt wie die Schweiz, auch Frankreich ist ein Thema.

Rodlerin Madeleine Egle holt Bronze und bei den Lillehammer 2016 Youth Olympic Games somit die sechste Medaille für Österreich - Das gefällt uns! http://goo.gl/YMI3uf

Posted by Olympic Team Austria on Montag, 15. Februar 2016

Stoss von namhaften IOC-Mitgliedern vorgeschlagen

Bis zur Entscheidungsfindung könnte auch wieder ein Österreicher in Besitz einer IOC-Mitgliedschaft sein. Seit dem Ausscheiden von Leo Wallner Ende 2014 fehlt Rot-weiß-rot auf der Landkarte des Internationalen Olympischen Komitees, Karl Stoss hat aber gute Chancen, aufgenommen zu werden.

Das Procedere sieht vor, dass ein Kandidat von fünf Mitgliedern vorgeschlagen wird, diese Hürde hat er bereits genommen. Bachs Vorgänger Jacques Rogge, Patrick Hickey (EOC-Präsident), Fürst Albert von Monaco, der Japaner Tsunekazu Takeda und Prinzessin Nora von Liechtenstein würden den 59-Jährigen gerne in diesem elitären Kreis begrüßen.

Ob es dazu kommt, stellt sich frühestens bei der IOC-Session Anfang August im Vorfeld der Olympischen Spiele in Rio heraus.

Maximalzahl muss nicht ausgereizt werden

Derzeit gibt es 94 IOC-Mitglieder, die Maximalzahl (muss nicht zwangsläufig ausgereizt werden) liegt bei 115. Stoss schätzt seine Chancen nicht schlecht ein, gibt aber zu bedenken, dass die Wahl eine geheime ist. „Man weiß daher nie, was passiert.“

Aufgrund seines Engagements, das bei Kollegen großen Anklang findet, und den durchgeführten Großevents der letzten Jahre (YOG 2012, EYOF 2015)  darf er sich berechtigte Hoffnungen machen.

Wie auch Österreich, das 50 Jahre nach Innsbruck wieder Gastgeber Olympischer Spiele werden könnte.

Christoph Nister

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