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Alexander Pointner kritisiert den ÖSV

Der ehemalige ÖSV-Cheftrainer geht mit dem alten Arbeitgeber hart ins Gericht:

Alexander Pointner kritisiert den ÖSV

Alexander Pointner hat seinen Eintrag im Skisprung-Geschichtsbuch sicher.

Der 45-Jährige gilt als erfolgreichster Trainer der Geschichte. Alle seine Errungenschaften aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, daher ein kurzer Auszug: 32 Medaillen bei Großereignissen, darunter 17 Goldene, vier große Kristallkugeln und sechs Siege bei der Vierschanzen-Tournee in Serie.

„Pointex“, der zur Saison 2004/05 von Toni Innauer zum Cheftrainer befördert wurde, dominierte mit seinen Schützlingen den Sport knapp zehn Jahre, ehe der ÖSV nach den Olympischen Spielen 2014 in Sochi den Vertrag nicht verlängerte.

Nach einer Auszeit kehrte der Tiroler im Rahmen der Tournee zurück auf die Weltcup-Bühne und trat als Betreuer des bulgarischen Ex-Juniorenweltmeisters Vladimir Zografski in Erscheinung.

Pointner übt Kritik am alten Arbeitgeber

Doch nicht nur als Coach macht er wieder von sich reden, auch in seiner Kolumne meldet er sich regelmäßig zu Wort. Dabei nimmt er sich kein Blatt zurück und bezieht klar Stellung zur verloren gegangenen Dominanz der Österreicher.

„Dass es ein Nachwuchsproblem im österreichischen Skiverband gibt, zeichnete sich schon nach der Saison 2012/13 ab“, erklärte er in der „TT“. Abgesehen von Stefan Kraft wusste kein Adler zu überzeugen. Die Reaktion des ÖSV? „Damals wurde nur eine Trainerdiskussion um meine Person geführt. Niemand war bereit, das System zu überdenken.“

Inzwischen bleibt den Verantwortlichen nichts anderes übrig, da Deutsche, Norweger und Slowenen im Nationencup bereits vorbei gezogen sind und das rot-weiß-rote Team in dieser Saison mit Michael Hayböck nur einen Athleten vorweisen kann, der bereits am Stockerl stand.

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Pointner: "Noch wird alles schön geredet"

Für Pointner liegt ein Kapitalfehler in der Größe des Betreuerteams. „Der ÖSV-Apparat ist derzeit aufgeblasener denn je. Überall werden Kompetenzen aufgeteilt, doch niemand scheint den Mut zu haben, einen Schnitt zu machen und etwas Neues zu versuchen.

Der 45-Jährige würde sich ähnlichen Kreativitäts-Handlungsspielraum für die Trainer wünschen, den er seinerzeit unter Innauer genoss. Der habe mit Pointner neue Ansätze probiert, um das Team nach durchwachsenem Start in die Gänge zu bringen. „Ein Wagnis, über das Experten von damals den Kopf schüttelten.“

Das Ergebnis von Innsbruck ließ den einstigen Coach der „Super-Adler“ erneut stutzig werden. „Mich wunderte es in den vergangenen Tagen, wie viele ÖSV-Betreuer am Trainerturm herumschwirrten.“ Als er vor neun Jahren mit seinem Team ein ähnliches Ergebnis einfuhr, wurde von der Verbandsspitze eine Krisensitzung einberufen. Aktuell hält er das nicht für realistisch und wagt es „zu bezweifeln. Denn noch wird alles schöngeredet.“

Christoph Nister

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