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Fettner nach Deja-vu in Top-Fünf: "Gutes Omen"

Nach Team-Gold 2013 schaffte er in Bischofshofen immerhin Rang fünf.

Fettner nach Deja-vu in Top-Fünf: Foto: © GEPA

Mit Rang fünf beendete Skisprung-Oldie Manuel Fettner einen recht ereignisreichen Tag mit einem nahezu perfekten Bewerb.

Ein Deja-vu der spezielleren Art erlebte der Tiroler am Mittwoch allerdings schon in der Qualifikation. Wie bei den Weltmeisterschaften 2013 in Val di Fiemme verlor Fettner bei der Landung einen Ski, kam aber nicht zu Sturz.

Damals rettete der 36-Jährige für die ÖSV-Equipe Team-Gold, in B'hofen immerhin die Qualifikation des Innsbrucker Ersatzbewerbs, wodurch erst seine Bewerbsteilnahme und letztlich Rang fünf möglich wurde.

"Mir ist das sofort nach der Landung wieder in den Sinn gekommen", erzählte Fettner im Auslauf der Paul-Außerleitner-Schanze. "Zum Glück war das damals so, das war auch emotionaler als jetzt. Aber für mich war gleich klar, ich schaffe das wieder. Wahrscheinlich war das ein gutes Omen. Da habe ich schon gewusst, es wird wieder ein schöner Tag werden."

Noch wertvoller sei das Ergebnis, da es davor in Oberstdorf und Garmisch "voll in die Hose gegangen" sei. "Und so viele fünfte Plätze habe ich auch noch nicht."

Schon vor 21 Jahren Tournee-Fünfter

Rang fünf war ihm auch ebendort vor nicht weniger als 21 Jahren am Dreikönigstag 2001 gelungen. Als erst 15-Jähriger landete er unmittelbar hinter vier Großen: Adam Malysz (POL), Tournee-Rekordsieger Janne Ahonen (FIN), der jetzige ÖSV-Chefcoach Andreas Widhölzl und Martin Schmitt (GER). Unmittelbar hinter Fettner platzierte sich sein engerer Landsmann Stefan Horngacher. Der ist längst Coach, aktuell der Deutschen. Fettner hingegen absolviert gerade seine schon 23. Tournee.

Das "Missgeschick" nach misslungenem Trainingssprung, bei dem ein Ski zu Bruch ging, sei im Endeffekt auch ein Antrieb für den ÖSV-Routinier gewesen. "Es war ein zusätzlicher Stressfaktor, dass mir mein Einser-Ski kaputt geworden ist. Außerdem mein K.o.-Duell mit dem Krafti (Stefan Kraft, Anm.) - da habe ich gewusst, ich muss jetzt gut hupfen."

Am Vortag hatte Fettner noch dem windbedingt abgesagten Bergisel-Bewerb nachgetrauert. "Die Quali dort war okay, ich wäre sehr gerne dort gehupft."

Auf und Ab für "Comebacker" Hayböck

Nicht weniger als Fettner stand am fünften Tag des Jahres auch Michael Hayböck im Mittelpunkt des Geschehens. Anfang Oktober hatte er sich einer Bandscheibenoperation unterzogen, schon beim Aufwachen aus der Narkose hatte er von einem Comeback beim Innsbrucker Tournee-Bewerb geträumt. Der ging nun zwar auf der Paul-Außerleitner-Schanze über die Bühne, doch das zu Hayböcks voller Zufriedenheit. Dabei drehten sich die Dinge und die Emotionen des Oberösterreichers komplett.

Auf dem Bergisel als 51. an der Qualifikation hauchdünn vorbei, trainierte der 30-Jährige am Dienstag schon in Bischofshofen, während die Konkurrenz auf dem Bergisel vergeblich auf einen Bewerb wartete. Nach geglücktem Mittwoch-Trainingssprung ging der Qualiversuch aber schief.

Hayböck gab sich "richtig angezipft" und verzweifelte, dass es unter Wettkampfdruck noch nicht so ganz hinhaue. Nach Quali-Rang 49 folgten freilich zwei Sprünge der Befreiung und Endrang neun.

"Schönster neunter Platz" für Hayböck

"Es ist soviel zusammengelaufen. Die Wogen der Gefühle sind auf und ab gegangen", resümierte Hayböck. "Ich habe nach der Quali gemerkt, ich muss anders agieren - null Kraft reinlegen, sondern nur mit Gefühl. Es ist ein sehr, sehr schöner Tag. Ich bin extrem dankbar, dass so viele Leute auf meiner Seite waren in der Zeit und dass ich in dem Zustand drei Monate nach der Operation da mitspringen darf. Es ist wahrscheinlich der schönste neunte Platz in meiner Karriere."

Der größte Fokus werde sein, dass es seinem Körper wieder gut gehe. Am Abend wollte Hayböck daher noch die eine oder andere Übung machen. Die Belastungen der vergangenen Tage spürte der Routinier freilich nicht.

"Das macht mich sehr zuversichtlich. Ich habe einen guten Plan, was ich zwischen den Sprüngen brauche, dass es locker bleibt hinten." Hayböck ist nach wie vor der bisher letzte österreichische Bischofshofen-Sieger (2015): "Ich fühle mich da einfach wohl sobald ich in der Spur bin."

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