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Gregor Schlierenzauer: "Die Idee ist ja im Kopf"

Der Tiroler lässt sich nach dem verpatzten Auftakt nicht unterkriegen.

Gregor Schlierenzauer: Foto: © GEPA

Der Rekord-Weltcupsieger im Skispringen, Gregor Schliernzauer, beweist auf seinem Weg zurück an die Weltspitze rekordverdächtige Ausdauer.

Der Tiroler lässt sich auch nach seinem verpatzten Start in die Vierschanzen-Tournee nicht von seinem Ziel abbringen. Nachdem er das ÖSV-interne Duell gegen Stefan Kraft verloren hatte, fehlten dem 29-Jährigen 0,5 Punkte für den Sprung in die Lucky Loser-Wertung und in den Finaldurchgang.

"Ich lasse mich nicht unterkriegen. Das Ziel bleibt dasselbe: Dass ich bei einer Station ein Highlight schaffe", bekräftigt er erneut und benannte auch seine Probleme.

 

"Problem ist die Ungeduld"

Das Aus der lebenden Skisprunglegende, wie der Arena-Sprecher in Oberstdorf die 25.500 Zuschauer wissen ließ, kam nicht überraschend. Die Überraschung kam danach. Wenige Minuten nach dem Nackenschlag benannte Schlierenzauer präzise seine Verfehlungen.

Den Ärger, so es ihn gab, ließ er sich nicht anmerken. "Ein oder zwei Zehntel über dem Vorbau habe ich einen Steher", bemerkt er, als habe er schon Videoanalyse betrieben. "Das geht nicht, da bist du verkauft." Seine Geschwindigkeit im Anlauf (0,5 km/h schneller als Kraft) sei aber "wieder mega" gewesen, es fehle "dieser eine Tick". "Wenn alles zusammenpasst, nimmst du den Druck von der Kante so mit, dass es dich vom System her drüber dreht."

ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder mutmaßte, dass Schlierenzauer sich "vielleicht zu viel erwartet" habe. Sein Berater Werner Schuster, den Schlierenzauer seit Frühjahr aus eigener Kasse finanziert, klang im deutschen Fernsehen ähnlich: "Sein Problem ist die Ungeduld. Es ist immer noch der Überflieger in ihm, und er möchte die Lücke schnell schließen."

Lieblingsschanze Garmisch

Schlierenzauer aber gab der Öffentlichkeit einen Athleten preis, der auf einen holprigen Tournee-Start vorbereitet gewesen ist. Das Niveau im Sprung-Zirkus sei eben hoch, sagt Schlierenzauer mit einer Seelenruhe, die für einen 53-fachen Weltcupsieger, der schon fünf Jahre auf Nummer 54 wartet, überraschend kommt. "Die Idee ist ja im Kopf. Ich merke sofort, wenn ich unten ausfahre, ob mir die Umsetzung gelungen ist oder nicht."

Die zweite Gelegenheit dazu bietet sich dem Gewinner von 21 Olympia- und WM-Medaillen beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen - auf einer seiner Lieblingsschanzen. Er hat auf der Olympiaschanze dreimal (2008, 2010, 2012) gewonnen.

Wunderdinge sollten sich seine Fans aber auch dort keine erwarten. Schlierenzauer: "Es gibt einen Spruch: Wenn man gut drauf ist, springt man überall gut."

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