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ÖSV-Adler fliegen zum Team-Sieg in Bischofshofen

In Bischofshofen sind die rot-weiß-roten Skispringer nicht zu stoppen.

ÖSV-Adler fliegen zum Team-Sieg in Bischofshofen Foto: © getty

Bischofshofen bleibt 2022 ein gutes Pflaster für die ÖSV-Skispringer.

Nach dem Tournee-Tagessieg von Daniel Huber und dem mannschaftlichen Top-Ergebnis inklusive Platz 3 von Jan Hörl am Samstag entscheiden die ÖSV-Adler auch das Teamspringen in souveräner Manier für sich.

Jan Hörl, Manuel Fettner, Philipp Aschenwald und Daniel Huber setzen sich auf der Paul-Außerleitner-Schanze mit 1015,5 Punkten und einem Vorsprung von 9,1 Punkten vor Japan und 9,3 vor Norwegen durch. Auf den Plätzen folgen Slowenien, Polen, Deutschland, Russland und Kasachstan. Damit gewinnt die Auswahl von Teamchef Andreas Widhölzl nach dem Teambewerb Anfang Dezember in Wisla auch den zweiten Saisonbewerb.

Schon nach dem ersten Durchgang springen die rot-weiß-roten Athleten 10 Punkte Vorsprung auf die Norweger und 11,3 auf Japan heraus. Auch im zweiten Durchgang präsentieren sich die Österreicher nervenstark und springen den Sieg nach Hause.

Damit übernimmt Österreich auch dank Formsteigerung - vor einigen Wochen noch nicht in dieser Form vorstellbar - die Führung im Nationencup. "Es läuft gut für uns", befand Fettner folgerichtig.

Spannender im zweiten Durchgang als notwendig

Bereits am kommenden Samstag hat die ÖSV-Equipe Gelegenheit nachzulegen. Da steht in Zakopane erneut ein Teambewerb am Programm, ehe tags darauf das Einzel folgt. Dabei fehlen wird - wie schon am Sonntag - Österreichs Aushängeschild Stefan Kraft. Der Salzburger, der in Wisla noch zum Quartett gehörte, begibt sich in einer Weltcuppause auf Formsuche.

Die Grundlagen für den zweiten Saisontriumph schufen Österreichs Adler im vierten Springen auf der Paul-Außerleitner-Schanze innerhalb von fünf Tagen bereits im ersten Durchgang. Der Vortagesdritte Hörl ging gleich nach der ersten Tranche in Führung, Fettner verteidigte diese ebenso wie Aschenwald und Huber. Solide Sprünge reichten zur Halbzeit für zehn Punkte Vorsprung auf die Norweger um ihre Topleute Halvor Egner Granerud und Samstag-Sieger Marius Lindvik. Weitere 1,3 Zähler dahinter folgte Japan um Tourneesieger Ryoyu Kobayashi auf Platz drei.

Dennoch wurde es zu Beginn des zweiten Durchgangs spannend. Nach einem mäßigen Versuch Hörls war der Vorsprung - nun auf Japan als erstem Verfolger - auf 2,7 Punkte geschmolzen. Fettner hielt dem Druck aber stand, segelte auf 137 Meter (Tageshöchstweite gemeinsam mit dem Slowenen Lovro Kos) und baute den Vorsprung auf 12,7 Punkte aus. Es war die Vorentscheidung. Aschenwald (134 m) und schließlich Huber (129) wehrten auch den letzten Angriff der vor dem finalen Sprung auf 12,4 Punkte herangekommenen Slowenen ab und jubelten.

"Wir haben das hochverdient gewonnen"

"Es waren gute Sprünge, wir haben das hochverdient gewonnen", resümierte Aschenwald im "ORF". Der Tiroler, der im Vergleich zu Wisla als Kraft-Ersatz agierte, bestätigte seine aufsteigende Form und Platz fünf vom Vortag und blickte mit Optimismus den kommenden Wochen: "Zum Ende hin hat es sich richtig gut entwickelt."

Auch Fettner, der nach seinem ersten Sprung noch etwas haderte, zeigte sich am Ende erleichtert und zufrieden. "Das war wieder ein Sprung mit mehr Herz, aber perfekt war er auch noch nicht", sagte der Routinier. Schlussmann Huber gestand "definitiv nervös" gewesen zu sein. "Es war nicht so leicht, als Favorit als Mannschaft in den Bewerb zu gehen. Das haben wir in den letzten Jahren nicht so oft gehabt. Aber wir haben die Herausforderung angenommen und für uns entschieden. Deshalb bin ich sehr stolz, dass wir ganz oben stehen."

Das gilt nun auch für die Nationenwertung, in der man mit 2.646 Punkte vor Norwegen (2.530) und dem bisherigen Leader Deutschland (2.507) auf Platz eins flog - ein äußerst positives Signal im Hinblick auf Olympia. Die Deutschen mussten sich mit Platz sechs begnügen, wesentlich bitterer war "Blech" für Slowenien, dem auf Platz zwei letztlich nur 1,4 Punkte fehlten.

Ergebnisse Teambewerb Bischofshofen:

1. Österreich 1.015,5 Punkte (Jan Hörl 132 m/131,5 m, Manuel Fettner 128,5/137, Philipp Aschenwald 128/134, Daniel Huber 133,5/129)

2. Japan 1.006,4 (Yukiya Sato 128/136, Keiichi Sato 130,5/131, Junshiro Kobayashi 122/129, Ryoyu Kobayashi 136,5/133,5)

3. Norwegen 1.006,2 (Daniel Andre Tande 124,5/127, Johann Andre Forfang 127/127, Halvor Egner Granerud 135/136, Marius Lindvik 133/136)

4. Slowenien 1.005 (Lovro Kos 128/137, Peter Prevc 136/133,5, Timi Zajc 124/135, Anze Lanisek 135,128,5)

5. Polen 973,7 (Piotr Zyla 129,5/135,5, Andrzej Stekala 128,5/125, Pawel Wasek 127,5/130, Dawid Kubacki 133,5/126,5)

6. Deutschland 943,1 - 7. Russland 837 - 8. Kasachstan 527,6

Weltcup-Wertung der Skispringer nach Teambewerb in Bischofshofen:

1. Österreich 2646

2. Norwegen 2530

3. Deutschland 2507

4. Japan 2073

5. Slowenien 1866

6. Polen 917

7. Schweiz 557

8. Russland 449

9. Kasachstan 50

10. Bulgarien 35

11. Finnland 22

12. Estland 13

13. Kanada 7

14. Türkei 2

15. Italien 1

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