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Stoch fliegt zu Gesamtweltcup- und Raw-Air-Sieg

Der Pole räumt in Vikersund so richtig ab.

Stoch fliegt zu Gesamtweltcup- und Raw-Air-Sieg Foto: © GEPA

Kamil Stoch räumt alles ab! Der Pole krönt sich in Vikersund vorzeitig zum Gesamtweltcup-Sieger und gewinnt auch die Raw-Air-Tour.

Stoch reicht beim abschließenden Bewerb der zehntägigen Tournee ein sechster Platz für seinen zweiten Gesamtweltcup-Sieg nach 2013/14. In der Raw Air setzt sich der 30-Jährige vor Robert Johansson (-37 Pkt.) und Andreas Stjernen (-82,3) durch, Vorjahressieger Stefan Kraft wird Gesamt-Vierter (-109,7).

Johansson feiert in Vikersund seinen ersten Weltcupsieg und führt einen norwegischen Dreifachsieg vor Stjernen und Daniel Andre Tande an. Stefan Kraft landet auf Platz fünf.

Michael Hayböck (25.) und Manuel Fettner (29.) schaffen es nicht in die Top 20.

Im Finale zuschauen müssen Gregor Schlierenzauer und Philipp Aschenwald, die die Plätze 38 und 39 belegen.

Kraft-Vorfreude auf Planica

"Natürlich habe ich jetzt bis zum Schluss gekämpft, dass es vielleicht ein Happy End gibt und sich das Stockerl noch ausgeht. Ich war knapp dran", konstatiert Kraft. "Es waren zwei gute Flüge, leider keine Raketen. Trotzdem war es eine mega-coole Raw Air. Es geht eigentlich wieder ganz leicht von der Hand. Dass ich so noch die Saison aufhören kann, taugt mir sehr", bilanziert der Doppel-Weltmeister von Lahti zufrieden.

Er habe noch genügend Kräfte für das Saisonfinale in Planica übrig. "Planica ist immer etwas Spezielles: da ist immer Traumwetter, ein mega Publikum und die Schanze ist meine Lieblingsschanze."

Kraft ist sowohl in der Tages- als auch in der Raw-Air-Wertung mit Abstand bester Österreicher. Michael Hayböck wird nach der zehntägigen, skandinavischen Tournee mit 16 gewerteten Sprüngen als zweitbester Österreicher nur 17.: ein weiteres Sittenbild, dass die Saison für die ÖSV-Springer sehr mager verlaufen ist.

"Ich habe nicht umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe. Wir haben nur den Krafti, der da mithalten kann, wenn der Anlauf sehr weit unten ist", gesteht Hayböck.

Norwegen eine Klasse für sich

Für Stoch, der auch schon die Vierschanzen-Tournee gewonnen hat, ist es der insgesamt zweite Weltcup-Gesamtsieg nach 2013/14. Polen hat nun insgesamt sechs Mal die große Kristallkugel (nach vier Mal Adam Malysz) gewonnen.

Neben Stoch, dessen österreichischer Cheftrainer Stefan Horngacher über weitere Titel jubeln darf, zeigen aber auch die Norweger ihre enorme Klasse auf. Nach dem Teamsieg am Samstag mit mehr als 200 Metern Vorsprung sind sie auch am Sonntag nicht zu biegen.

Sowohl im Nationencup (fast 1.000 Punkte Vorsprung auf Deutschland) als auch im Skiflug-Disziplinen-Weltcup stehen weitere norwegische Siege an.

Doch im Kampf um die letzte Chance, eine völlig sieglose Saison im Einzel-Weltcup für Österreich zu verhindern, hat Stefan Kraft noch nicht aufgegeben. "Johannsson ist für mich im Moment der beste Flieger, egal bei welchem Wind. Aber ich traue es mir auch zu und freue mich auf Planica."

Johansson und auch Tande zeigen am Sonntag mit 246 bzw. 243 Metern im zweiten Durchgang die weitesten Flüge. Der vor einem Jahr aufgestellte Weltrekord von Kraft (253,5 m) bleibt dem Salzburger vorerst erhalten.

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