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ÖSV-Adler fliegen auf das Planica-Podest

Slowenien einmal mehr unschlagbar. Heißer Kampf im Nationencup:

ÖSV-Adler fliegen auf das Planica-Podest Foto: © GEPA

Österreichs Skiflug-Quartett Michael Hayböck, Daniel Tschofenig, Manuel Fettner und Stefan Kraft holt im vorletzten Bewerb der Olympia-Saison den dritten Rang.

Der Sieg geht klar an die favorisierten Slowenen in der Besetzung Ziga Jelar, Peter Prevc, Timi Zajc und Anze Lanisek, die mit 24,2 Zählern Vorsprung auf Norwegen gewinnen. Das ÖSV-Team weist bereits 56,9 Punkte Rückstand auf.

Im Kampf um den Nationencup behält Österreich damit die Führung. Die auf der Flugschanze neuerlich sehr starken Gastgeber, die am Vortag einen Vierfachsieg feierten, sind nun neuer Zweiter und haben nur noch 194 Zähler Rückstand auf Rot-Weiß-Rot.

Nicht nur die große Weltcup-Kristallkugel, die allerdings schon für den Japaner Ryoyu Kobayashi "reserviert" ist (89 Punkte Vorsprung auf Karl Geiger), auch der Nationencup wird erst am Sonntag vergeben.

Slowenen "können sich nur selbst schlagen"

Am Samstag holen Ziga Jelar und Co. gleich 245 Zähler mehr als die Österreicher. Gelingt ihnen ein ähnlich starkes Auftreten, dann könnten die Slowenen Österreich den Nationencup noch entreißen.

Kraft, der auch im Kampf um die kleine Kristallkugel im Skiflug-Weltcup noch um den Sieg fliegt, weiß um die Schwierigkeit der Ausgangslage.

"Wir müssen unsere Sprünge machen, die Slowenen können wir nicht bremsen. Die können sich, wenn, dann nur selbst schlagen", sagt Kraft im "ORF"-Interview. "Es wird sehr schwierig für uns, aber ich habe mir heute ein gutes Gefühl geholt."

Zudem sei es auch Fettner gut ergangen, und am Sonntag sind auch wieder Daniel Huber und Jan Hörl mit von der Partie. "Vielleicht können Kobayashi oder Lindvik die Slowenen auch ein bisserl ärgern. Ein Vierfachsieg, hoffe ich, dass ihnen nicht wieder gelingt."

Nur 12,5m fehlen auf den Weltrekord

Schon vor den letzten Sprüngen zieht Kraft ein positives Saison-Resümee: "Wir kämpfen am letzten Tag um zwei Kugeln, eine mega Saison. Wir können schon sehr stolz sein. Morgen werde ich den Tag nochmals genießen, vielleicht geht sich die Hillsize noch einmal aus."

Damit bezieht sich Kraft auf seinen 241m-Flug im zweiten Durchgang, der also nur 12,5m kürzer als sein immer noch gültiger Weltrekord war. "Jetzt habe ich meinen (Flug) über die Hillsize. Ich habe ich drei Wochenenden darauf gewartet."

Am Sonntag wird auch erst endgültig die große Weltcup-Kristallkugel vergeben, auch wenn sie quasi schon für den Japaner Ryoyu Kobayashi "reserviert" ist. Er hat 89 Punkte Vorsprung auf Karl Geiger.

Es wäre sein zweiter Gesamt-Weltcupsieg nach 2018/19 (damals vor Kraft) und überhaupt erst der zweite für Japan.

Auch Fettner kann fliegen

Über eine tolle Saison darf sich auch Manuel Fettner freuen. Mit 36 Jahren mausert sich der als "Nicht-Flieger" verschriene Tiroler auch auf den größten Schanzen zum Leistungsträger, wie 222 und 224,5m beweisen.

"Man hat ganz klar gesehen, mehr als Platz drei ist einfach nicht mehr drinnen. Heute waren nicht nur die Slowenen extrem stark, sondern die Norweger auch. Natürlich haben wir uns alle mehr erwartet, wir wollten definitiv auf Platz zwei heute springen", gesteht Fettner, der wie alle anderen Sportler über das "Gänsehautfeeling" wegen der tollen Zuschauerstimmung in Planica schwärmt.

Der Traditionsort ist bereits zum 33. Mal Schauplatz des Weltcup-Saisonfinales. Planica ist mit bisher 95 ausgetragenen Weltcup-Bewerben übrigens auch der Ort mit den meisten Weltcupbewerben. Nicht zuletzt deshalb scheint die erstmalige Austragung der Nordischen Weltmeisterschaften 2023 hochverdient.

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