news

Daniel Huber: "Die Luft wird nach oben hin dünner"

Zwischen Höhenflug und Geduld: ÖSV-Adler gibt nach Podest in Wisla großes Saison-Ziel aus.

"Ich habe ein gutes Gefühl und bin gespannt, wie die ersten Sprünge in Wisla laufen", sagte Daniel Huber unmittelbar vor dem Saisonauftakt der Skispringer am vergangenen Wochenende.

Sein Gefühl hat den Salzburger nicht getäuscht. Huber war in Wisla maßgeblich dafür verantwortlich, dass die ÖSV-Adler mit einem Sieg im Mannschaftsspringen in die Saison gestartet sind und untermauerte seine augenscheinlich gute Form mit Platz drei im ersten Einzelbewerb am Sonntag.

Für den 27-Jährigen ist es nach Rang drei in Engelberg 2018 erst der zweite Podestplatz im Weltcup. "Das ist nichts Alltägliches für mich", sagt Huber. Zur Gewohnheit sollen Spitzenplätze in dieser allerdings schon werden, geht es nach dem Salzburger.

Huber: "Der erste Weltcupsieg ist das große Ziel"

Die vergangene Saison, die Corona-bedingt frühzeitig abgebrochen wurde, sei mit vier Plätzen in den Top 7 schon eine Bestätigung für seine positive Entwicklung gewesen. "Nichtsdestotrotz hat es viele Baustellen gegeben, an denen ich arbeiten möchte. Das ist zum einen die Konstanz und die Stabilität meiner Sprünge, die mir über die Saison zu mehr Punkten und mehr Top-Ten-Plätzen verhelfen sollen", erklärt Huber.

"Ich möchte noch einmal einen Schritt weiter machen", gibt er die Marschrichtung für den WM-Winter vor. Wie groß dieser Schritt sein soll? "Meinen ersten Weltcupsieg würde ich schon als großes Ziel anschreiben", stellt Huber klar. Im Gesamtweltcup peilt er einen Platz in den Top 15 an.

"Ich weiß aus Erfahrung, dass die Luft nach oben hin Platz für Platz dünner wird."

Daniel Huber peilt seinen 1. Weltcupsieg an

Der 27-Jährige ist sich aber durchaus bewusst, dass es "doch noch ein großer Schritt dorthin ist". "Ich weiß aus Erfahrung, dass die Luft nach oben hin Platz für Platz dünner wird. Aber es ist durchaus möglich."

Daniel Huber erklärt seine hohen Saison-Ziele im VIDEO:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Huber darf es nicht erzwingen

Es ist also Geduld gefragt – nicht unbedingt die größte Stärke von Huber, wie er selbst sagt.

"Ich hatte in der Vergangenheit viele 1. Durchgänge, wo ich in den Top 10 war und es dann im 2. Durchgang erzwingen wollte, dass es von einem 7. auf einen 3. Platz nach vorne geht. So einfach geht das aber nicht. Man muss geduldig bleiben und sich auf die technischen Aspekte konzentrieren", erklärt Huber. "Ich brauche da gute Konzepte, die wirksam sind und auf die ich vertrauen kann."

Auch im Wisla-Einzel sei im 2. Durchgang, als er als Vorletzter auf dem Balken saß, Nervosität dabei gewesen, gesteht er. Um solche Situationen besser zu meistern, setzt Huber seit rund zwei Jahren auf Mentaltraining. "Ich habe das Gefühl, dass mich das weiterbringt, vor allem was meine Geduld angeht, gewisse Schritte nicht zu schnell herbeizusehnen."

Huber: "Das muss Auftrieb geben"

In Wisla hat sich die Geduld gleich beim Auftakt bezahlt gemacht. Das gute Ergebnis in Polen, wo Huber vor drei Jahren erstmals mit starken Sprüngen im Weltcup aufgezeigt hat, soll nun Selbstvertrauen für die weitere Saison geben, in der mit der Skiflug-WM in Planica (10. bis 13. Dezember), Vierschanzen-Tournee (Auftakt am 28./29.12. in Oberstdorf) und der Nordischen WM in Oberstdorf (23.2. bis 7.3.) gleich drei Highlights auf dem Programm stehen.

"Ich bin echt froh, dass ich meine Stabilität durchziehen konnte und es bei den wechselhaften Bedinungen gut funktioniert hat", war Huber nach dem Auftakt-Wochenende "mega-happy". 

Die ÖSV-Adler können nach dem Sieg im Teambewerb und drei Top-Plätzen im Einzel durch Huber, Philipp Aschenwald (8.) und Michael Hayböck (10.) trotz des Scheiterns von Stefan Kraft im 1. Durchgang mehr als zufrieden sein. "Das muss Auftrieb geben", ist sich Huber sicher.

Kommentare