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Historische WM-Pleite für ÖSV-Damen

Österreichs Damen beenden die Ski-WM 2019 ohne Edelmetall:

Historische WM-Pleite für ÖSV-Damen Foto: © GEPA

Es war nach den Speedbewerben bereits zu befürchten, nun ist es fix: Österreichs Ski-Damen beenden die Weltmeisterschaft in Aare ohne Medaille.

Das passierte zuletzt vor 37 Jahren in Schladming. Bitter: Gleich vier Mal landeten Österreicherinnen auf Rang 4. Stephanie Venier (Abfahrt) und Ramona Siebenhofer (Kombi) fehlten nur 4 Hundertstel auf die Medaille.

"Rreich an vierten Plätzen. Da waren wir die Besten", sagt Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum. "Natürlich ist das bitter."

Ganz ohne Medaille sei die WM "Gott sei Dank nicht, weil wir im Teambewerb doch die Hälfte dazu beigesteuert haben. Also zumindest über das bin ich sehr, sehr froh."

"Andere Nationen würden das gar nicht verkraften"

In Abfahrt und Kombi sei natürlich mehr drin gewesen, merkt Kriechbaum an. "Stephanie Venier hätte auch gewinnen können, aber das ist nicht geglückt. Die Abfahrt war auch verkürzt, von den äußeren Umständen her waren wir auch nicht immer glücklich. Es gehört beides dazu: Können, Glück und auch, dass man am Tag X die entscheidende Leistung abrufen kann."

"Nichtsdestotrotz haben sich unsere Damen gut präsentiert", meint Kriechbaum in Anbetracht der Verletzten wie Anna Veith, Stephanie Brunner und Katharina Gallhuber. "Andere Nationen würden das gar nicht verkraften, wir konnten noch um Medaillen mitfahren."

Der Cheftrainer gesteht auch: "Wir haben schon oft genug bei Großereignissen Medaillen gemacht, wo man überhaupt nichts erwarten konnte, weil es im Weltcup davor komplett in die Hose gegangen ist."

"Goldene glänzen anders"

Für den ÖSV gibt es nun nur noch eine Möglichkeit, um einen Gold-Nuller zu verhindern. Das schlimmste Szenario für die Alpenrepublik trat auch bereits 1931 in Mürren (0/2/1), 1937 in Chamonix (0/1/0), 1966 in Portillo (0/1/2), 1985 in Bormio (0/4/1) und 1987 in Crans Montana (0/3/1) ein.

Den Glanz des Goldes vermisst auch Sportdirektor Hans Pum. "Wir haben bis jetzt noch nicht die Goldene, die uns weit nach vorne katapultiert. Natürlich glänzen die Goldenen ganz anders, die gefallen mir auch alle viel besser. Man muss aber auch die Leistungen der anderen Athletinnen und Athleten anerkennen", sagte er zur APA.

Dass alles zusammenspielt, dass eine Lindsey Vonn und ein Aksel Lund Svindal Geschichte schreiben und in ihren letzten Rennen eine Medaille gewinnen, sei ihnen zu vergönnen.

"Dann geht die Welt auch nicht unter"

Und wenn das ersehnte Gold auch am Sonntag für Österreich ausbleibt? "Das kann auch passieren, da geht die Welt auch nicht unter. Im Endeffekt sieht man, dass es nicht so leicht ist, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man so viel gewinnt, weil alle da Gas geben und um Medaillen fahren. Das ist einmal so", meinte Pum.

Jeder gebe das Beste und man habe in der Vorbereitung alles gemacht, was möglich sei, dass vom Umfeld her alles passe.

"Aber dass du am Tag X deine Leistung abrufst und dass alles zusammenpasst, da braucht es alles. Da müssen die Bedingungen passen, da muss das Licht passen, da darf nicht die Wolke reinziehen, wie es halt da mit eine Rolle gespielt hat, was man aber vor dem Fernseher nicht sieht."

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