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WM-Super-G: Das sagen die ÖSV-Herren

Von "angezipft" bis "zufrieden" - was die ÖSV-Herren nach dem WM-Super-G sagen:

WM-Super-G: Das sagen die ÖSV-Herren

Nach Super-G-Gold durch Nicole Schmidhofer gab es im zweiten Bewerb der Ski-WM in St. Moritz keine Medaille für Österreich.

Vincent Kriechmayr belegte als bester ÖSV-Fahrer Rang fünf, Titelverteidiger Hannes Reichelt kam nicht über Platz zehn hinaus. Auch die restlichen drei rot-weiß-roten Starter konnten nicht um die Medaillen mitreden.

Danach herrschten im ÖSV-Team gemischte Gefühle. Von "angezipft" bis "zufrieden" war alles dabei. LAOLA1 hat zusammengefasst, was Österreichs Starter über den Super-G denken:

VINCENT KRIECHMAYR - PLATZ 5

Mit Startnummer eins legte der Oberösterreicher eine Zeit in den Schnee, an der sich viele andere Athleten die Zähne ausbeißen sollten. Spätestens als Mit-Favorit Beat Feuz (SUI) hinter ihm landete, spekulierten die Fans mit einer Medaille. "Ich habe mich irrsinnig gefreut, vor allem weil es so knapp war. Als Jansrud dann so viel schneller war, habe ich mir schon gedacht, dass es sehr eng wird mit einer Medaille", erzählt der 25-Jährige. So sollte es auch kommen, Kriechmayr musste sich am Ende mit Rang fünf zufriedengeben. Deswegen kann er trotz seiner besten Saisonleistung nicht gänzlich zufrieden sein: "Wenn das ein Weltcup-Rennen wäre, würde ich mir gratulieren lassen. Das ist es aber nicht, es zählen nur die ersten Drei." Wenigstens blieb ihm der undankbare vierte Platz erspart, das ist jedoch nur ein schwacher Trost. Kriechmayr: "Vierter oder Fünfter ist bei einer WM egal."

HANNES REICHELT - PLATZ 10

Der Titelverteidiger ging als Mit-Favorit ins Rennen, konnte aber nicht um die Medaillen mitsprechen. "Es ist eine Enttäuschung, weil ich den Titel abgeben musste", beschreibt er danach seine Gefühlswelt. Warum es nicht nach Wunsch geklappt hat, ist dem 36-Jährigen klar: "Über die vielen Wellen hat oft die Richtung nicht gepasst, ich bin bei den Sprüngen in die falsche Richtung gesprungen - das darf nicht passieren." Dass die Sicht während seiner Fahrt alles andere als ideal war, will er nicht als Ausrede gelten lassen. "Es muss alles passen an diesem Tag, du brauchst auch das nötige Glück. Ich beschwere mich nicht, dass ich es vielleicht schlecht hatte", so Reichelt. Der Salzburger zieht aber auch positive Schlüsse in Hinblick auf die Abfahrt: "Der Grund-Speed stimmt. Für das, was ich zusammengefahren bin, ist der Rückstand gar nicht so schlimm."

MAX FRANZ- PLATZ 13

Bei den ersten Zwischenzeiten war die "Wildsau" schneller als der zu diesem Zeitpunkt führende Kjetil Jansrud, dann wurde es aber zu wild. Der Sprung über den Felsen ging weit und immer weiter - Franz kämpfte, um einen Sturz zu vermeiden. "Ich dachte, das wird ein 'Klatscher' – habe es zum Glück aber gestanden", schildert er. Die Zeit war in Folge weg - auch, weil die Situation am Kärntner genagt hat: "Dann waren die Knie ein bisschen weich, ich war nicht mehr ganz so locker." Sein Fazit: "Es ist schade, das Risiko wurde nicht belohnt."

MARCEL HIRSCHER - PLATZ 21

Risiko nahm auch Hirscher, aus seiner Sicht fast zu viel. "Ich habe mein letztes Hemd riskiert, es hat aber nichts gebracht. Ich kann mir nicht vorwerfen, dass ich nicht alles versucht habe", analysiert der fünffache Gesamtweltcupsieger. "Bei meiner Mama und Laura muss ich mich entschuldigen, die waren während meiner Fahrt sicher angespannt", spricht er seinen Grenzgang an. Dass es in diesem Super-G wohl nicht für das Podest reichen würde, war dem 27-Jährigen schon vor dem Start klar. Für Hirscher ging es einfach zu wenig hin und her. "Mit dem letztjährigen Super-G kann man es nicht vergleichen. Viel mehr war für mich nicht möglich", kann er mit der Platzierung leben. Die Kurssetzung sei ihm zwar nicht entgegengekommen, aber durchaus okay gewesen. "Es ist verständlich, dass der italienische Trainer für seine Athleten setzt", übt er keinerlei Kritik.

MATTHIAS MAYER - AUSFALL

Beim Abfahrts-Olympiasieger herrschte nach dem Ausfall Frust. "Mich zipft es schon sehr fest an. Im Super-G bin ich eigentlich regelmäßig gut dabei und leiste mir immer wieder Fehler", begründet der Kärntner seinen Ärger. Denn auch er war im oberen Teil nicht schlecht unterwegs, ehe er ein Tor nicht mehr erwischte. Nun müsse Mayer das Beste daraus machen: "Das gehört zum Sport dazu, jetzt muss man den Schalter schnell umlegen und nach vorne schauen." Bereits auf der Piste habe er seine Wut "mit einem Brüller" herausgelassen, vorwerfen kann er sich aber nichts: "Das war ein blindes Tor – wenn man schnell sein will, muss man riskieren. Ich war leider einfach zu direkt unterwegs."

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