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Die 10 besten Momente der Ski-WM-Geschichte

ÖSV-Stars haben bei Ski-Weltmeisterschaften Geschichte geschrieben. Die 10 besten Momente:

Die 10 besten Momente der Ski-WM-Geschichte

Bei Ski-Weltmeisterschaften wird alle zwei Jahre Geschichte geschrieben.

Sensations-Goldmedaillen, Doppel-Weltmeister, Superstars die ihre Karriere krönen - irgendetwas ist immer los. Vor allem die Ski-Nation Österreich darf sich eigentlich stets über solche Schlagzeilen freuen. Doch was sind eigentlich die Top 10 der rot-weiß-roten "Magic Moments" der Ski-WM-Geschichte?

LAOLA1 hat versucht ein solches Ranking der zehn emotionalsten und größten WM-Momente zu erstellen:

10) "Adler vom Arlberg" siegt am Arlberg

Manche Geschichten schreibt eben nur der Sport. Bei der Heim-WM in St. Anton am Arlberg sollte solch eine geschrieben werden. Ein gewisser Mario Matt raste im Slalom zu Gold. Was daran so besonders ist? Zum einen war der Tiroler damals erst zarte 21 Jahre alt und hatte erst ein Jahr zuvor in Kitzbühel seinen Durchbruch geschafft, zudem traf der Begriff "Heim-WM" auf ihn doppelt zu. Denn das Großereignis fand im wahrsten Sinne des Wortes vor seiner Haustüre statt. Matt verbrachte seine Jugend im Ski-Club Arlberg und lernte auf diesen Pisten das Skifahren. Der "Adler vom Arlberg" war geboren.

9) Dem Druck standgehalten

Man kann sich kaum vorstellen, welcher Druck 1976 auf Franz Klammer gelastet haben muss. Eine ganze Nation erwartete bei den Olympischen Spielen in Innsbruck (die Ski-Bewerbe zählten gleichzeitig als WM) die Goldmedaille des Kärntners. Klammer dominierte die Königsdisziplin seit zwei Jahren, hatte saisonübergreifend 12 der letzten 14 Abfahrten vor dem Großevent für sich entschieden - es entstand ein unglaublicher Hype. Trotz des Trubels am Patscherkofel blieb Klammer cool, wählte eine sehr riskante Linie und sicherte sich das von allen erwartete Gold.

8) Ich glaub ich träum - doppelt

Die WM in Garmisch-Partenkirchen 2011 sollte zur ganz großen Show der Elisabeth Görgl werden. Nicht nur, dass sie den offiziellen WM-Song "You're the Hero" singen durfte - am Ende jubelte die Steirerin über Doppel-Gold. Über zwei Jahre hatte sie davor kein Weltcup-Rennen gewinnen können, dann schlug Görgl gleich beim ersten Rennen (Super-G) zu. Wahnsinn. Unglaublich. Irre. Aber das sollte es noch nicht gewesen sein. In der Abfahrt überraschte sie erneut, setzte sich gegen die Saison-Dominatorinnen Lindsey Vonn und Maria Höfl-Riesch durch und jubelte über ihre zweite Goldene. Unverhofft kommt eben oft!

7) Die perfekte WM-Bilanz

Toni Sailer war der beste Skifahrer seiner Generation, da sollte es keine Diskussion geben. 1956 stellte der 21-Jährige dies bei den Olympischen Spielen in Cortina, die auch als WM zählten, eindrucksvoll unter Beweis. Es wurden vier Disziplinen ausgetragen, viermal war der Tiroler nicht zu biegen. Die Abfahrt gewann Sailer mit dreieinhalb Sekunden Vorsprung, den Slalom mit vier Sekunden. Im Riesentorlauf war der spätere Sänger und Schauspieler gleich sechs Sekunden (!!!) schneller als die Konkurrenz. Logischerweise ging auch die Goldene für die Kombination (Zeiten aus den drei anderen Bewerben addiert) mit Riesen-Abstand an ihn. Solche eine Machtdemonstration wird es wohl nie wieder geben.

6) Volljährig? Nein! WM-Medaille? Ja!

Zugegeben, Annemarie Moser-Pröll hat in ihrer grandiosen Karriere für zahlreiche Glanzlichter bei Weltmeisterschaften gesorgt - man denke nur an ihr Doppel-Gold 1978. Ihren wahren "Magic Moment" hatte Österreichs Jahrhundert-Sportlerin aber bereits acht Jahre zuvor. 1970 raste die Salzburgerin bei der WM-Abfahrt in Gröden zu Bronze - im jugendlichen Alter von nur 16 (!!!) Jahren.

5) Out of nowhere

Etwas älter als Moser-Pröll 1970 war Stephan Eberharter 1991 zwar schon, mit 21 Jahren zählte der Tiroler aber immer noch zu den absoluten No-Names. Doch in Saalbach-Hinterglemm folgte sein großer Durchbruch - Gold in Super-G und in der Kombination! Der Zillertaler Youngster wurde von den heimischen Fans gefeiert wie ein Rockstar. Damals ahnte noch keiner, dass die schwerste Zeit in der Karriere von Stephan Eberharter erst folgen sollte.

4) The Comeback

Nach seinen sensationellen Goldmedaillen 1991 hatte Eberharter mit Verletzungen zu kämpfen und fand nicht mehr wirklich in die Spur. Er blieb aber dran und kämpfte sich über den Europacup zurück in den Weltcup, gekrönt wurde das Comeback dann nach der Jahrtausendwende. 2003 raste der zweifache Gesamtweltcup-Sieger in St. Moritz schließlich erneut zu Weltmeisters-Gold - und wieder im Super-G! Eberharter konnte seinen langjährigen Rivalen Hermann Maier abfangen und verneigte sich danach im Ziel anständig vor dem Publikum.

3) Mit "Pizzaschnitte" zu Doppel-Gold

"Anna, die Goldmedaille hamma!" Bereits im ersten Bewerb der WM 2015 in den Rocky Mountains carvte Anna Veith (damals noch Fenninger) Gold im Super-G. Doch die Salzburgerin hatte noch nicht genug, im Riesentorlauf holte sie zum nächsten großen Schlag aus. Nach Laufbestzeit im ersten Durchgang sah alles nach der zweiten Goldenen aus, ehe allen Zusehern der Atem stockte, als Veith überdrehte, es ihr den Ski verschnitt und sie einen Ausfall nur mit Müh und Not verhindern konnte. "Das war es", dachten sich die rot-weiß-roten Ski-Fans. Doch Veith setzte sich trotz des Patzers, den sie im Nachhinein selbst "Pizza-Schnitte" nannte, souverän durch.

2) Die Ski-Nation erlöst

Um ein Haar wäre Österreich bei der Heim-WM 2013 in Schladming leer ausgegangen. Viele heimische Athleten konnten auch aufgrund des immensen Erwartungsdrucks nicht ihre gewohnten Leistungen abrufen. Bis zum letzten Bewerb holte der ÖSV (abgsehen vom Teambewerb) keine einzige Goldmedaille. Im Herren-Slalom sollte es aber so weit sein. Marcel Hirscher, damals zarte 23 Jahre jung, dominierte die Disziplin in dieser Saison und hatte vier der fünf Slaloms vor der WM für sich entschieden. 40.000 Zuseher am Fuß der Planai und Millionen vor den TV-Geräten wollten den Annaberger siegen sehen, der Druck war gewaltig. Doch Hirscher ließ sich nicht beirren und carvte in unvergleichlicher Manier zu seinem ersten Einzel-Gold bei Weltmeisterschaften. Nach der Zieldurchfahrt gab es kein Halten: Der frischgebackene Weltmeister schnallte die Ski ab, lief durch den Zielbereich und rutschte schließlich auf dem Bauch zu den Fans. Spätestens da sah man, welcher Stein ihm in diesen Sekunden vom Herzen fiel.

1) Das kann nur einer

Hermann Maier hat für unzählige Gänsehaut-Momente bei Ski-Weltmeisterschaften gesorgt. An erster Stelle steht aber seine Goldmedaille in Bormio 2005. In "seinem" Super-G mit Rang vier eine Medaille verpasst, in der Abfahrt sogar nur auf Rang 17. Im Riesentorlauf, wo der "Herminator" seit 2001 kein Rennen mehr gewonnen hatte, wurde ihm nichts zugetraut. Es gab sogar eine Diskussion, ob man den Flachauer überhaupt aufstellen sollte. Champions sollte man aber nie abschreiben - die Größten der Großen schon gar nicht. Trotz Schmerzen im Bein fuhr Maier in Lauf eins zum zweiten Zwischenplatz. Im Finale behielt er die Nerven und ging vor Benjamin Raich in Führung. Halbzeit-Leader Daron Rahlves hatte sechs Zehntel Guthaben, verpatzte den zweiten Durchgang aber und rutschte auf Rang drei zurück. Hermann Maier hatte es wieder einmal allen gezeigt - wie so oft in seiner Karriere.

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