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WM: Hannes Reichelt mit Ansage an die Jungen

Was Super-G-Titelverteidiger Hannes Reichelt bei der WM beweisen will:

WM: Hannes Reichelt mit Ansage an die Jungen

Hannes Reichelt kommt als Super-G-Titelverteidiger zur Ski-WM in St. Moritz.

Dies belastet ihn aber keinesfalls. "Es ist eher weniger Druck, als wenn du noch keine Goldene hast", sagt der Salzburger.

Viel mehr geht es dem Routinier darum, etwas zu beweisen. "Ich will den Jungen zeigen, dass der 'Alte Knacker' mit 36 Jahren noch mithalten kann", so seine Ansage.

Den Rekord für den ältesten Weltmeister der Ski-Geschichte hält Reichelt seit 2015, nun könnte er diesen weiter nach oben schrauben.

Der große Vorteil der Schweizer

Favoriten seien in beiden Speed-Disziplinen aber andere. In der Abfahrt Lokalmatador Beat Feuz, der beim Weltcup-Finale 2016 zwei Siege im Nobel-Skiort feierte und beim Training aufzeigte, beim Super-G Saisondominator Kjetil Jansrud (NOR).

Die Tatsache, dass das Schweizer Team auf den WM-Strecken vor kurzem exklusiv trainieren konnte, sei nicht zu unterschätzen. "In der Abfahrt wird es mit jedem Training geringer. Im Super-G ist es aber natürlich ein riesiger Vorteil für die Schweizer, dass sie hier trainieren konnten", sagt Reichelt vor dem ersten Herren-Rennen am Mittwoch.

Eines kann der Radstädter aber nicht abstreiten: Die Form stimmt. Im Super-G von Santa Caterina Platz zwei, bei der Hahnenkamm-Abfahrt und der ersten Abfahrt in Garmisch trotz schweren Patzern in den Top 10. Bei der zweiten Abfahrt auf der Kandahar schließlich der erste Saisonsieg.

Mehr Ruhe und Selbstvertrauen

"Für so einen Lauf muss das ganze Paket passen. So schnell wie der Flow kommt, kann er auch wieder verlorengehen", erklärt Reichelt.

Dennoch strahlt der 36-Jährige in diesen Tagen mehr innere Ruhe und Selbstvertrauen aus als je zuvor. "Das stimmt. Weil ich weiß, dass man es bei Großereignissen nicht zerreißen kann und andere Faktoren mitspielen, wie äußere Einflüsse", bestätigt er.

"Ich kann nur einen 'normalen' Lauf herunterlegen. Ich will abschwingen und mir denken, dass es gut war. Es kann dann trotzdem sein, dass ich keine Medaille hole, weil es an dem Tag einfach nicht passt. Das muss man immer bedenken."

"2003 war ich mehr aufgeregt"

Die Erfahrung hilft Reichelt bei all dem WM-Trubel - und davon hat er reichlich. Vor 14 Jahren feierte er sein WM-Debüt, ausgerechnet in St. Moritz. Vergleiche könne man schwer ziehen, eines steht aber fest: "Aufgeregt war ich 2003 mehr, jetzt bin ich lockerer – aber auch konzentrierter."

Die gewohnt hohe Erwartungshaltung in Österreich macht dem 12-fachen Weltcupsieger nichts aus. "Ich mache mir eher Druck, gut Ski zu fahren und es mir selbst zu beweisen", sagt er mit einem Lächeln.

Sich selbst und der jüngeren Konkurrenz will er es im hohen Alter also noch einmal zeigen. Am besten mit einer WM-Medaille.

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