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Kirchgasser: "Wollte nur nicht Vierte werden"

Michaela Kirchgasser über das Zittern im Ziel und wovor sie sich gefürchtet hatte:

Kirchgasser:

Michaela Kirchgasser darf in St. Moritz zum dritten Mal in Folge über eine Einzelmedaille bei einer WM jubeln.

Nach Slalom-Silber 2013 und Kombi-Bronze 2015 holt sie wieder Bronze in der Kombination.

Am Ende profitiert sie von Ausfällen der Abfahrts-Schnellsten Goggia und Stuhec: "Ich bin eine sehr faire Sportlerin, aber in dem Moment war ich Egoist par excellence. Ich hab mich nur gefreut."

Bis dahin habe sie gezittert: "Ich wollte nur nicht wieder Vierte werden, ich habe mich gefürchtet davor."

Dass es bei Großereignissen oft gut läuft, erklärt die 31-Jährige so: "Mir taugt es, wenn etwas von mir erwartet wird."

"Vor dem Slalom nervös"

Über einen Doppelsieg jubeln die Schweizer Damen. Wendy Holdener gewinnt vor Michelle Gisin und sorgt für die erste Schweizer Damen-Goldmedaille bei einer WM seit 2001.

"Ich war vor dem Slalom nervös, ich bin nicht top gefahren, hatte einige Wackler. Ich habe nicht gelaubt, dass es reicht. Der Doppelsieg ist so schön", sagt Holdener. Der Druck sei erst nach der Abfahrt gekommen.

"Absolut Crazy"

"Ein absoluter Traum, absolut crazy", jubelt Gisin, der nur 5/100 Sekunden auf Holdener, die vergangenen Winter schon die Kombikugel geholt hatte, fehlten."Dass Wendy vor mir ist, stört mich nicht. Wir dealen uns das schon aus, beim nächsten Mal bin dann vielleicht ich vorne. Ich bin jetzt so froh, dass ich am Podest bin."

Michelle Gisin ist die jüngere Schwester von Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin. Kirchgasser hatte 38/100 Rückstand. Platz vier ging mit Denise Feierabend (0,82) ebenfalls an die Schweiz, die US-Amerikanerin Lindsey Vonn kam auf Platz fünf (0,85).

Rennbericht>>>

Das Endergebnis>>>

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Stimmen:

Michaela Kirchgasser (AUT/Bronze): "Ich wollte nur wieder nicht Vierte werden, ich habe mich wirklich gefürchtet davor. Ich habe wieder zwei, drei kleine Fehler drinnen gehabt, und für das Podium muss normal alles passen. Jetzt bin ich einfach nur happy. Ich bin eine sehr faire Sportlerin, aber in dem Moment war ich Egoist par excellence. Ich hab mich nur gefreut. Vielleicht brauche ich diesen immensen Druck. Mir taugt, wenn etwas von mir erwartet wird. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue. Ich weiß ja, dass es die letzte WM ist. Ich kann jetzt locker drauflosfahren. Ich freue mich einfach auf die nächsten Bewerbe.

Wendy Holdener (SUI/Gold): "Ich war wirklich nervös am Start, ich konnte es nicht ganz einschätzen. Meine Fahrt war nicht ganz top, aber dann habe ich gesehen, dass die anderen auch Probleme haben. Als die Michelle hinter mir war, wusste ich, dass etwas möglich ist. Jetzt mit ihr den Heimsieg feiern zu können, ist der Wahnsinn! Ich konnte eigentlich erstaunlich gut damit umgehen (mit dem Druck; Anm.). Es war knapp, aber es hat gereicht."

Michelle Gisin (SUI/Silber): "Ich dachte nur im ersten Moment, jetzt könnte es knapp werden. Man weiß nicht, wie die Ilka und die Sofia angreifen. Jetzt im Moment bin ich nur so glücklich. Dass die Wendy vorne ist, ist überhaupt kein Problem. Das dealen wir aus, beim nächsten Mal wechseln wir uns ab."

Jürgen Kriechbaum (ÖSV-Rennsportleiter Damen): "Es ist eine Super-Überraschung, auch für uns. Sie hat die ganze Vorbereitung auf diesen Bewerb hingetimt. Gerade mit ihren lädierten Knien ist das eine Super-Vorstellung gewesen. Umso mehr freut es mich für sie, sie hat sich das wirklich hart erarbeitet. Vielleicht in der Abfahrt noch ein Alzerl schneller, dann wäre auch Gold in Griffweite gewesen."

Hans Pum (ÖSV-Sportdirektor): "Mich freut es wirklich - für die Michaela, aber auch für das ganze Damenteam. Es ist direkt auf den Magen gegangen. Es war sehr spannend. Sie hat heute eine ganz gute Abfahrt gefahren. Aber man hat gesehen, wie knapp alles beieinander ist - Freud und Leid. Wir wissen, was die Michaela kann, und wir stellen die Läuferinnen auf, von denen wir wissen, dass die das Können haben."

Ricarda Haaser (AUT/Platz 9): "Ganz optimal war es immer noch nicht. Aber es war einmal grün im Ziel. Das Licht im Slalom spielt eigentlich nicht so eine große Rolle. Eigentlich bin ich wieder fit. Ich habe wieder einen super Appetit."

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