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Corona-Rätsel im ÖSV: "Etwas machen wir falsch"

Erst Feller, jetzt Matt: So sehr belastet das ÖSV-Slalom-Team die Corona-Problematik.

Corona-Rätsel im ÖSV: Foto: © GEPA

25.610 – so viele Corona-Neuinfektionen gab es am Montag in Österreich. Eine davon betrifft Michael Matt.

Wenige Stunden nachdem der Arlberger für das Olympia-Team nominiert wurde, folgte die Hiobsbotschaft. Doppelt bitter: Matt verpasst damit das Nightrace in Schladming.

Es ist bereits der zweite Corona-Fall im ÖSV-Slalom-Team binnen einer Woche, Manuel Feller fehlte beim Slalom am Ganslernhang in Kitzbühel aufgrund einer Corona-Quarantäne.

"Da fehlen mir schön langsam die Worte bei unserer Slalom-Mannschaft. Zuerst hatten wir bei Top-Leuten mit Verletzungen zu kämpfen und jetzt der Corona-Teufel, der anscheinend nur bei uns in Österreich zuschlägt. Ich weiß nicht, irgendwas machen wir falsch und die anderen vielleicht besser als wir", rätselt ÖSV-Technik-Trainer Marko Pfeifer, der sichtlich mit seinen Schützlingen mitleidet. 

"Das Thema Corona belastet die Läufer sehr"

Corona ist aktuell das vorherrschende Thema, vor allem auch in Hinlick auf die in der kommenden Woche beginnenden Olympischen Spiele in Peking.

"Es ist schon sehr viel geworden in letzter Zeit. Das Thema Corona belastet die Läufer sehr. Das ist wirklich keine leichte Situation. Ich bin jetzt schon lange in dem Geschäft, aber das ist wirklich speziell", sagt Pfeifer.

Seine aktuell gesunden Athleten bestätigen die Worte des Trainers. "Die Angst ist immer dabei. In der heutigen Zeit kann man sich nie sicher sein", sagt Marco Schwarz.

"Es beschäftigt uns eigentlich alle sehr. Es ist fast das größte Thema im Moment. Es ist nochmal eine zusätzliche Belastung zu dem ganzen Wettkampf-Stress und den Trainings."

Johannes Strolz über das Thema Corona

"Es beschäftigt uns eigentlich alle sehr. Es ist fast das größte Thema im Moment, leider Gottes. Es ist nochmal eine zusätzliche Belastung zu dem ganzen Wettkampf-Stress und den Trainings", schildert Johannes Strolz.

Laut dem Vorarlberger, der in Adelboden seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hat, tun alle Athleten und Betreuer das Bestmögliche, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. "Wir sind alle in Einzelzimmern, tragen ständig Masken und und und. Ich wüsste nicht, was wir jetzt noch machen könnten. Da müsste jeder in einer Glaskugel leben."

Das ist freilich eine Illusion, am Dienstagabend heißt es nun trotzdem auf der steilen Planai zu bestehen. "Es ist wirklich keine leichte Situation derzeit", so Pfeifer. "Jetzt müssen sie wirklich schauen, dass sie sich bis zum Rennen wieder sammeln, alles so gut wie möglich ausblenden und am Dienstag halbwegs gut Ski fahren."

Feller stand "in den letzten Tagen unter Strom"

Während Matt das Nightrace in Schladming definitiv verpasst, darf Feller noch auf ein Antreten auf der Planai hoffen. Beim 29-Jährigen wurde erst vor einigen Tagen eine Corona-Infektion nachgewiesen, seine CT-Wert-Entwicklung verläuft aber günstig.

"Laut FIS braucht er einen CT-Wert von über 30, dann ist er startberechtigt. Manuel hat 31,7, also von dem her sollte alles passen. Das Medical Board der FIS wird noch entscheiden und dann geht es noch um die behördliche Freigabe", erklärt Pfeifer. Bei der Auslosung für den Nacht-Slalom wird Feller jedenfalls berücksichtigt.

Sollte der Tiroler von allen Seiten das OK für ein Antreten in Schladming bekommen, stünde er ohne wirkliche Vorbereitung am Start. Abgesehen von ein paar Einheiten am Ergometer war kaum Training möglich, schon gar nicht auf Schnee.

"Manu sitzt alleine zu Hause, hat nicht einmal seine Familie um sich. Er ist in den letzten Tagen sehr unter Strom gewesen, musste viele Telefonate führen, immer testen und das ganze Drumherum. Irgendwann reicht es einem auch", meint Pfeifer. Man könne aber ohnehin nicht mehr tun, als die Vorgaben einzuhalten und zu hoffen.

Bei Matt ist Olympia wohl nicht in Gefahr

Gleiches gilt nun für Matt, wobei beim Arlberger in Hinblick auf die Reise zu den Olympischen Spielen wohl keine Gefahr besteht, der Slalom dort steigt erst am 16. Februar.

"Michi spürt nichts, hat keine Symptome. Also bei einem normalen Verlauf sollte sich das ausgehen. Da mache ich mir wenig Sorgen", so Pfeifer.

Der Coach gibt sich trotz der schwierigen Zeit mit all den Herausforderungen zuversichtlich. „Wir werden auch das wieder bewältigen, wie einige Sachen in den letzten Jahren, und dann werden wir wieder stärker zurückkommen. Ich freue mich schon auf Olympia, wenn alle wieder fit am Start sind.“

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