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Wengen: Striktere Maßnahmen nach "Adelboden-Party"

Zuschauer sind aber auch beim nächsten Schweizer Klassiker erlaubt.

Wengen: Striktere Maßnahmen nach Foto: © GEPA

Nach der Absage im Vorjahr ist die Vorfreude bei den Veranstaltern der 92. Internationalen Lauberhornrennen riesig.

Nicht nur die besten Ski-Rennläufer der Welt, auch die Zuschauer kehren nach Wengen zurück. Nicht zuletzt wegen der ausgelassenen Party-Bilder aus Adelboden sind die Organisatoren aber auf Vorsicht bedacht. Die Sicherheit für Athleten, Zuschauer, Helfer und Bewohner soll im Mittelpunkt stehen - Corona-Schutzmaßnahmen werden laut Ankündigung streng kontrolliert.

Auf der Dorfstraße in Adelboden sowie im Weltcup-Zielgelände herrschte vor allem am vergangenen Samstag, als beim Riesentorlauf eine offizielle Zuschauerzahl von 12.300 kommuniziert wurde, ein wildes Treiben. Schutzmasken hatten Seltenheitswert, Abstandsregeln existierten nicht. Gesungen und gejodelt wurde bis weit nach Mitternacht. Am Sonntag während des Slaloms war deutlich weniger los, es wurden auch mehr Masken im Publikum gesichtet.

"Wir haben Corona vertrieben", meinte ein Schweizer Ski-Fan ironisch mit Blick auf die Kulisse. Dass es nicht so war, zeigte unfreiwillig ausgerechnet Hans Pieren: Der Adelboden-Rennleiter war im Vorfeld positiv auf das Virus getestet worden, weshalb seine feierliche Verabschiedung nach 28 Jahren in der Funktion kurzerhand auf nächstes Jahr verschoben werden musste.

Puelacher: "Nicht ganz nachvollziehbar"

Auf ausländische Besucher wirkte die teils alkoholgeschwängerte Partystimmung exotisch und mitunter bedenklich.

"Das ist genau gleich wie vor zwei Jahren, von Corona keine Spur. Wie sich das dann auswirken wird, werden wir sehen. Aber es war auch sehr cool, die Fans wieder dabei zu haben", sagte Marco Schwarz.

"Für mich ist es nicht ganz nachvollziehbar, was hier in der Schweiz passiert, vor allem wenn man die Zahlen hört. Aber das ist Sache der Regierung in der Schweiz", wollte Männer-Rennsportleiter Andreas Puelacher nicht groß auf das Thema eingehen.

Apropos Zahlen. Am Montag sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 63.647 neue Coronavirus-Ansteckungen in der Schweiz und in Liechtenstein sowie 48 neue Todesfälle und 233 Spitalseintritte gemeldet worden - allerdings für die vergangenen 72 Stunden. In den Spitälern befinden sich aktuell insgesamt 649 Personen in Intensivpflege (in Österreich 264), die Auslastung der Intensivstationen beträgt 73,7 Prozent.

Strenge Kontrollen

Nichtsdestotrotz gilt in Wengen wie zuvor in Adelboden, dass ein 3G-Nachweis für den Besuch der Sportveranstaltung ausreicht. In Innenräumen ist 2G und Maske-Tragen vorgeschrieben.

Das Organisationskomitee fordert die Fans zudem "dringend" auf, auch in den Outdoor-Bereichen Masken zu tragen und auf den Sicherheitsabstand zu achten.

Tickets werden nur im Vorverkauf angeboten, damit die Wartezeit vor Ort so gering wie möglich ausfällt. Zertifikate würden streng kontrolliert, hieß es vom OK.

Bei Indoor-Angeboten wie dem Fondue-Chalet oder der Swisscom Fan-Stube gibt es nur mit Reservierung Zutritt, konsumiert werden darf nur auf dem eigenen Sitzplatz.

Keine Zuschauer beim Super-G

Beim Super-G am Donnerstag, der von Lake Louise/Bormio übernommen wurde, sind noch keine Zuschauer erlaubt. Ab Freitag - da findet eine Lauberhorn-Zusatzabfahrt statt - dann schon.

Am Samstag wird die klassische Lauberhornabfahrt ausgetragen, am Sonntag der vierte Weltcup-Slalom in diesem Winter

Los geht das sportliche Programm bereits am Dienstag und Mittwoch mit zwei Abfahrtstrainingsläufen (jeweils 12.30 Uhr). Die Meteorologen prognostizieren für die Jungfrau-Region prächtiges Winterwetter mit viel Sonne.

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