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Starke Franzosen im ersten Beaver-Training

Doch erneut sind im ersten Abfahrts-Training wieder zwei Franzosen vorne.

Starke Franzosen im ersten Beaver-Training Foto: © GEPA

Wie schon in Lake Louise geht auch in Beaver Creek die Bestzeit im ersten Abfahrtstraining der Herren an die für David Poisson fahrenden Franzosen.

Am Mittwoch sorgt auf perfekter Piste erneut Adrien Theaux für die schnellste Zeit, diesmal sogar vor seinem Landsmann Johan Clarey. Bester Österreicher ist Olympiasieger Matthias Mayer.

Allerdings läss der als Vierter gewertete Kärntner am Beginn des Steilhangs ebenso ein Tor aus wie Landsmann Max Franz (19.) oder der drittplatzierte Südtiroler Peter Fill. Dennoch unterstreicht der Abfahrts-Zweite von Kanada, dass er momentan der wahrscheinlich stärkste ÖSV-Downhiller ist.



"Dabei war ich hier runter noch nie schnell", wunderte sich Mayer über seine gute Fahrt auf der trotz eklatanten Schneemangels perfekt präparierten "Raubvogelpiste". Am Donnerstag steht für Mayer und Co. ein zweites Training auf dem Programm, die Abfahrt steigt diesmal am Samstag und damit erst nach dem Super-G.

Reichelt noch in den Top Ten

Von den Österreichern kam beim ersten Abtasten auf rund 3.000 Metern mit der berühmt-berüchtigten Strecke in den Rocky Mountains weiters nur Hannes Reichelt (10.) in die Top-Ten. Vincent Kriechmayr stand in der Liste als 13., Disqualifikationen werden im Training ja nicht ausgesprochen.

"Die Strecke ist in einem gewaltigen Zustand. Respekt an die Leute, die diese Piste herzgezaubert haben", sagte Reichelt nach seinem "passablen", aber noch relativ risikofreien Trainingslauf. "Es ist richtig Beaver-Creek-Like und im Steilhang hat man immer wieder ein murmeliges Gefühl, so oft kann man hier gar nicht fahren", gestand der Routinier aus Salzburg.

Zu den Franzosen meinte Reichelt: "Ist echt cool, dass sie so eine Antwort geben. Ich denke, sie fahren irgendwie für David."

Auch Kriechmayr war von der Version 2017 einer der anspruchsvollsten Weltcup-Abfahrten im Kalender angetan. "Das ist eine der lässigsten Abfahrten, die wir haben. Man braucht auf jeder Strecke Mut. Aber hier braucht's eine Extraportion Herz", sagte der Oberösterreicher.

Mayer hat nach Platz zwei in Kanada seinen Ärger über den Ausfall im dortigen Super-G weggesteckt. "Es hat mich aber schon fest angezipft weil ich wusste, dass ich schnell war", gestand der Kärntner.

Mayer verneigt sich vor den Franzosen

"Aber ärgern bringt jetzt nix für diese Woche", hat er sich vorgenommen. Dass er in Colorado noch nie wirklich schnell war, wundert ihn als technisch starken Fahrer selbst. Dabei wüsste er, wie es geht. "Man muss technisch sauber fahren und die Ski gut laufen lassen", sagte Mayer. "Und das ist mir in Lake Louise schon gelungen und auch dort war ich vorher in der Abfahrt noch nie am Podest."

Auch Mayer verneigte sich vor den Zeiten der Franzosen, die mit Theaux, Clarey und Brice Roger (5.) gleich drei Fahrer in die Top-Fünf brachten und in der "bereinigten" Zeitenliste dann sogar die Top-Drei stellten. "Es ist keine leichte Situation für sie. Es ist gut, wenn sie es auf der sportlichen Seite so kompensieren können", meinte Mayer.

Das sieht auch Alexis Pinturault so. Der Franzose war nicht dabei, als in Nakisa der tödliche Unfall passierte und er wird in Beaver Creek die Abfahrt nicht bestreiten. Dafür gehört er zu den Mitfavoriten im Super-G und im Riesentorlauf am Sonntag.

"Sie haben seit dem Unfall nicht mehr viel trainiert und nehmen die Trainings als Chance, Kilometer zu sammeln und Speed zu machen. Und natürlich wollen sie etwas für David tun", ist Pinturault überzeugt.

"Nach so einem Unfall muss man versuchen, mit dem Leben und dem Sport weiterzugehen, auch wenn es schwierig ist", sagte der Franzose weiters. "Ich denke an den Unfall und an David selbst am Start. Es ist wirklich schwierig und wir müssen zusammenstehen und für David Skifahren."

Kjetil Jansrud hat hier 2014 die Abfahrt ebenfalls schon gewonnen und rätselt nach wie vor, warum er speziell in der ersten Saisonhälfte so stark ist. "Ich muss das einmal bis zum Ende durchziehen", hat sich der Norweger vorgenommen.

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