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Mayer und Kriechmayr im Gröden-Super-G am Podest

Norweger verhindert einen ÖSV-Doppelsieg im Super-G auf der Saslong.

Mayer und Kriechmayr im Gröden-Super-G am Podest Foto: © GEPA

Aleksander Aamodt Kilde verhindert zum Auftakt des Klassiker-Wochenendes in Gröden einen ÖSV-Doppelsieg. Der Norweger gewinnt den Super-G vor Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr. 

Die beiden Österreicher liefern auf der Saslong eine starke Vorstellung ab, aber Kilde ist einmal mehr nicht zu schlagen. Der Vorjahressieger erwischt die Schüsselpassage auf der Ciaslat-Wiese optimal und nimmt viel Tempo mit - am Ende siegt Kilde 0,22 Sekunden vor Mayer und 0,27 Sekunden vor Kriechmayr. Für den Norweger, der seine Comeback-Saison nach einem Kreuzbandriss bestreitet, ist es sein dritter Saisonsieg und sein neunter Weltcup-Triumph insgesamt.

Mayer unterstreicht mit Rang zwei seine starke Form: Er stand in vier der bisherigen fünf Speed-Rennen der Saison auf dem Podest, war nie schlechter als Vierter. Er übernimmt damit auch die Führung im Super-G-Weltcup, 10 Punkte vor Kilde. Für Kriechmayr, der 2019 in Gröden gewann, ist es der zweite Podestplatz in diesem Winter, der erste im Super-G.  

Mit Max Franz auf Rang sieben fährt ein dritter Österreicher in die Top 10. Daniel Danklmaier schiebt sich mit Nummer 33 noch auf Platz 14. Stefan Babinsky belegt Platz 22. 

Marco Odermatt (SUI), Sieger des Super-G in Beaver Creek, muss sich mit Rang 24 begnügen.  Christian Walder und Raphael Haaser landen auf den Rängen 25 und 26.

Ergebnis des Super-G in Gröden>>>

Wie Franz Klammer, Michael Walchhofer und Kristian Ghedina hat Kilde nun viermal auf der Saslong triumphiert. Öfter gewonnen hat nur sein Landsmann Aksel Lund Svindal (7). Im Abfahrtsklassiker am Samstag (11.45 Uhr im LIVE-Ticker) geht Kilde sogar auf die Wiederholung seines Speed-Doubles aus dem Vorjahr los.

Statistik: Alle Sieger in Gröden>>>

Mayer übernimmt mit seinem zweiten Super-G-Podestplatz auch die Führung im Disziplinen-Weltcup. Er hat mit 210 Punkten aber nur 10 Zähler Vorsprung auf Kilde. Odermatt rutscht mit den nur 7 Punkten für Platz 24 auf Rang 3 zurück. Weltcupstände>>>

Kriechmayr legte vor

Als erster der Topfahrer hat Kriechmayr die Latte richtig hoch gelegt. Die saubere wie aggressive Fahrt der Startnummer 11 schien Siegpotenzial zu haben, Kriechmayr reckte im Zielraum zufrieden den Zeigefinger in die Höhe. Vielleicht aber zeigte er nur hinauf Richtung Starthaus, wo mit der 13 Kilde ins Rennen ging und seiner Favoritenstellung gerecht wurde. Mit traumwandlerischer Sicherheit fand Kilde noch einmal eine in allen Teilbereichen schnellere Linie. Wie im Vorjahr brachte ihm die 13 Glück.

Die 1:25,91 Minuten waren fortan lange unangefochten, Feuz zeigte mit 0,57 Sekunden Rückstand in seiner schwächeren Speed-Disziplin auf. Doch richtig in Gefahr war Kildes Sieg nur noch beim Angriff von Mayer, dessen Startnummern-Poker aufging: Mit stärkerer Sonneneinstrahlung war der konstante Kärntner bis zur vierten Zwischenzeit quasi gleich schnell wie Kilde, verlor im Finish aber noch zwei Zehntel.

"Es passt einmal sehr gut", bekundete Mayer nach einem weiteren Topergebnis nach der Europa-Rückkehr. Kriechmayr rehabilitierte sich für einen aus seiner Sicht nicht vollends zufriedenstellenden Nordamerika-Trip mit seinem Stockerlplatz in Gröden. "Heute bin ich definitiv besser als in Beaver Creek gefahren. Viel entschlossener, außer auf der Ciaslat, da habe ich mir bei einem Linksschwung zu viel Reserve gelassen", kommentierte der 2019-Sieger im Super-G, der mit der Abfahrt noch eine Rechnung offen hat. Besser als Siebenter (2015) war er noch nie.

Der Topfavorit wird freilich Kilde sein, der freudestrahlend auf die momentane Erfolgs-Symbiose aus Körper und Material verwies. "Ich habe eine gute Balance. Ich kann meinen Körper besser spüren. Das Material passt super, ich hatte heute wieder einen gewaltigen Ski", sagte der 29-Jährige.

Stimmen zum Super-G:

Matthias Mayer: "Es passt sehr gut! Es hat die letzten zwei Jahren schon immer recht konstant ausgeschaut. Heuer bin ich sehr gut reingestartet. Jetzt hier beim ersten Rennen in Europa gezeigt, dass es so weitergeht. Ich habe für morgen eine positive Stimmung und freue mich sehr auf die Abfahrt."

Vincent Kriechmayr: "Heute bin ich definitiv besser gefahren als in Beaver Creek, viel entschlossener. Außer auf der Ciaslat - da habe ich mir vielleicht bei einer Welle etwas zu viel Reserve gelassen. Ich hatte im Ziel schon einen großen Vorsprung, aber auch gemerkt, dass ich mir auf der Ciaslat vielleicht in bisserl zu viel Reserve gelassen habe. Dritter Platz - das passt schon."

Aleksander Aamodt Kilde: "Es ist schwierig zu beschreiben, warum man schnell ist. Es läuft einfach gut für mich. Ich bin gut in Balance, das Material läuft super. Ich hatte heute einen Super-Ski. Morgen ist ein neuer Tag, neue Möglichkeiten. Aber man sieht, wie schnell die anderen sind. Ich bin bereit und freue mich darauf."

Max Franz: "Die Fahrt war gut - bis auf das unten, das war schade. Viele Kurven sind heute nicht drin. Die eine habe ich verhaut, auch die Einfahrt in den Zielschuss war nicht optimal. Unten war etwas der Wurm drin. Und wenn der Wurm mal drinnen ist... Aber es tut gut zu sehen, dass ich schnell sein kann."

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