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Deutscher Kitz-Sieger triumphiert in Kvitfjell

Bittere Pleite für Österreichs Abfahrer in Kvitfjell. Feuz bändigt Svindal.

Deutscher Kitz-Sieger triumphiert in Kvitfjell Foto: © GEPA

Überraschung beim Hundertstel-Krimi in Kvitfjell!

Bei perfekten Bedingungen auf der Olympia-Abfahrt von 1994 in Norwegen düpiert Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen die Konkurrenz. Der 24-jährige Bayer gewinnt seine zweite Weltcup-Abfahrt 0,08 vor Beat Feuz. Der Schweizer liegt 0,09 vor dem drittplatzierten Norweger Aksel Lund Svindal, der damit im Kampf um Abfahrtskristall 60 Punkte Rückstand auf Feuz aufweist.

Der ÖSV erleidet eine arge Pleite. Vincent Kriechmayr belegt als Bester Rang neun (+0,67).

Mitfavorit Hannes Reichelt baut wie alle seine ÖSV-Teamkollegen mehrere Fehler ein und verliert 0,88 Sekunden.

Super-G-Olympiasieger Matthias Mayer fällt mit bester Zwischenzeit aus. Der Kärntner riskiert zu viel und rutscht am Innenski weg, bleibt aber unverletzt.

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"Freue mich brutal, dass es wieder geklappt hat"

Der Olympiafünfte Dreßen eroberte den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere nach jenem auf der Kitzbühler Streif. Es war sein insgesamt dritter Podestplatz. "Ich freue mich brutal, dass es nach Kitzbühel wieder so schnell geklappt hat. Ich habe probiert umzusetzen, was die Trainer gesagt haben", meinte der 24-Jährige, der sich in der Disziplinwertung bereits auf Rang drei vorgearbeitet hat.

Spannendes Finale auf Svindals "Lieblingsberg"

Feuz baute seinen Vorsprung im Abfahrtsweltcup auf Svindal auf 60 Zähler aus. "Es ist ein unglaubliches Duell, Aksel lässt in keinem Rennen eine Hundertstel liegen. Ich versuche dagegenzuhalten. Beruhigt bin ich aber nicht", sagte der Schweizer, der wie auch die Österreicher und Norweger vor Kvitfjell in Aare, dem Schauplatz des Weltcupfinales kommende Woche und der WM 2019, trainiert hat.

"Es ist eine schöne Strecke, der oberste Abschnitt war noch nicht meines, der Rest war okay. Svindal liegt diese Piste, er hat im Training aufgezeigt, wer der Boss ist", wusste Feuz im ORF-Interview über Aare zu berichten. Olympiasieger Svindal kennt die Strecke nur zu gut, er wurde 2007 dort Abfahrts-Weltmeister und gewann 2006 und 2009 die Weltcup-Abfahrten. Auf Top-Ebene ist er daher in Aare-Spezialabfahrten noch ungeschlagen.

ÖSV muss weiter warten

Das österreichische Team muss auf das letzte Saisonrennen hoffen, um doch noch einen Abfahrtserfolg in diesem Winter einzufahren. Für den im Training so starken Hannes Reichelt lief es überhaupt nicht, er hatte als Zwölfter 0,88 Sekunden Rückstand. Der entscheidende Fehler passierte bei der Ausfahrt vom Steilhang ins Flachstück. "Da habe ich mich reingelegt und gemerkt, dass ich Speed verloren habe. Man darf sich hier keinen Fehler erlauben."

Kriechmayr hatte mit Nummer eins das Rennen eröffnet, nach der scharfen Kritik in den Trainings wegen der Präparierung war es um einiges besser. "Die Piste ist in einem sehr guten Zustand, mit höheren Nummern sind noch sehr gute Zeiten möglich", wusste der Oberösterreicher. Max Franz landete auf Rang 13, Johannes Kröll auf 15, Christoph Krenn auf 22 und Otmar Striedinger auf 24.

Matthias Mayer schied nach schneller und risikoreicher Fahrt aus. "Ein klassischer Innenski. Ich war etwas weg von der Linie, wollte draufsteigen, dann ist der Ski weggerutscht. Schade, ich habe gut riskiert und gutes Tempo gehabt." Für das Finale qualifiziert sind Kriechmayr, Reichelt, Mayer, Franz und Romed Baumann.

Im Super-G am Sonntag wollen die Österreicher zurückschlagen und vor allem auch um die Kugel noch mitreden. Der Norweger Kjetil Jansrud führt nach vier Rennen mit 260 Punkten vor Svindal (214) sowie dem ÖSV-Quartett Kriechmayr (200), Reichelt (186), Franz (172) und Mayer (160). Es ist der erste Super-G im Weltcup seit Kitzbühel Mitte Jänner. "Morgen zählt es richtig. Ich bin fit dafür, vielleicht klappt es ja mit ein bisserl Wut im Bauch wegen heute", hoffte Olympiasieger Mayer.

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