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Hemetsberger verpasst Premierensieg in Lake Louise hauchdünn

Starker Saisonstart für Österreichs Abfahrer in Lake Louise. Aber nicht Mayer oder Kriechmayr sorgen für das Topergebnis. Ein Norweger ist Spielverderber:

Hemetsberger verpasst Premierensieg in Lake Louise hauchdünn Foto: © GEPA

Starker Saisonstart für Österreichs Abfahrtsteam! Nur sechs Hundertstel Sekunden fehlen auf einen rot-weiß-roten Premierensieger!

Daniel Hementsberger verpasst in der ersten Saisonabfahrt in Lake Louise den Sieg nur hauchdünn. Der Oberösterreicher muss sich nur Abfahrtsweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde geschlagen geben. Der Norweger feiert seinen 13. Weltcupsieg, den sechsten in einer Abfahrt.

Das Podest komplettiert Marco Odermatt, der sich nur um 0,10 Sekunden geschlagen geben muss.

Matthias Mayer, Vorjahressieger in Lake Louise, verpasst als Vierter das Podest knapp.

Ergebnis der Weltcup-Abfahrt in Lake Louise>>>

Hemetsberger verpasst Sieg auf letzten Fahrsekunden

Kilde legt als erster Fahrer der Topgruppe mit Nummer 6 vor.

Hemetsberger hat im oberen Teil knappen Vorsprung auf den Norweger, verliert aber im letzten Streckenabschnitt etwas Tempo. Am Ende stehen die 0,06 Sekunden Rückstand. Für den 31-Jährigen ist es das beste Weltcupergebnis - bisher war das Rang 3 in Kitzbühel 2022.

Auch Marco Odermatt ist bis zur letzten Zwischenzeit auf Siegkurs, kommt dann kurz von der Linie ab und rutscht auf Rang 3 zurück.

Mayer mischt bis zur vorletzten Zwischenzeit ebenfalls im Kampf um den Sieg mit, kann aber das Tempo nicht voll in den Zielschuss mitnehmen. Im Ziel fehlen ihm 0,37 Sekunden auf Kilde.

Kriechmayr geschlagen

Olympiasieger Beat Feuz (SUI/+0,63) reiht sich auf Rang 5 ein.

Vincent Kriechmayr muss sich mit 1,25 Sekunden Rückstand geschlagen geben. Der Weltmeister verliert auf den ersten Fahrsekunden ohne Fehler überraschend viel Zeit und ist chancenlos. 1,25 Sekunden fehlen ihm, das reicht zu Rang 11. Otmar Striedinger belegt Rang 14.

"Nicht wie ein Irrer runterfahren"

"Das Wichtigste war, dass ich den Fokus finde und wie ein Irrer Vollgas runterfahre. Das ist das Ziel, dann passt die Körperspannung und ist das Skifahren gut", sagte Hemetsberger, für den es das beste Weltcupergebnis nach Platz drei in der Kitzbühel-Abfahrt im Jänner war.

"Es war eine gute Fahrt, ein guter Tag für mich. Im Moment stimmt das Skifahren, ich bin sehr zufrieden", meinte der Oberösterreicher im ORF TV.

Kriechmayr nimmt Wind nicht als Ausrede

Der Kärntner Mayer freute sich mit dem Teamkollegen mit und war mit sich selbst auch zufrieden. "Im Fallaway habe ich einen Innenski gehabt, zum Schluss habe ich auch noch einmal Zeit liegen lassen. Aber ich habe mich gut steigern können vom Training, ich bin ganz zufrieden, das passt schon."

Kriechmayr wollte dem Wind nicht die ganze Schuld zuschieben. "Der Wind kam von der falschen Seite. Aber im Mittelteil habe ich auch kein gutes Rennen gemacht. Da muss ich mich auf morgen hin um einiges steigern. Ich muss es entschlossener angehen", nahm sich der Oberösterreicher für den Super-G am Sonntag (20.30 Uhr) vor.

Gestartet wurde in der Abfahrt nach der neuen Regel, die Topläufer kamen mit Nummern von 6 bis 15. Kilde machte dabei gleich den Auftakt und war nicht mehr abzufangen. Es war sein 14. Weltcupsieg sowie der erste Stockerlplatz im kanadischen Weltcuport, der nach dieser Saison aber ausgedient haben soll, weil die Kosten für den Veranstalter nicht mehr zu tragen sind.

Sein erstes Rennen seit März 2020 bestritt der lange verletzte Deutsche Thomas Dreßen, der auf Platz acht landete. Nicht mit dabei waren indes aus dem ÖSV Max Franz, der sich Mitte November beim Abfahrtstraining in Copper Mountain komplizierte Brüche an beiden Unterschenkeln zugezogen hatte, sowie der nach Kreuzbandriss im April noch rekonvaleszente Daniel Danklmaier.

Langes Warten auf die erste Abfahrt

Für die Speedherren erfolgte der Saisonstart zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie in den vergangenen Jahren. Doch heuer wären bereits unmittelbar nach dem Riesentorlauf-Auftakt in Sölden zwei Abfahrten in Zermatt/Cervinia geplant gewesen. Die waren wegen nicht ausreichender Schneelage aber abgesagt worden.

In Lake Louise hieß es ebenfalls nochmals warten, Freitag war wegen Schneefall und Windes kein Rennen möglich bzw. wollte man nicht riskieren, die Piste für die weiteren Aufgaben zu ruinieren. Daher wurde die Abfahrt auf Kosten eines der zwei Super-G um einen Tag verschoben.

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