news

Max Franz und Vinc Kriechmayr tüfteln noch

Zwei ÖSV-Speed-Asse suchen vor Rennen auf Saslong nach ihrer Topform.

Max Franz und Vinc Kriechmayr tüfteln noch Foto: © GEPA

Beide haben auf der spektakulären Saslong-Piste in Gröden schon ein Rennen gewonnen, beide haben in der aktuellen Saison im Ski-Weltcup die eigenen Erwartungen noch nicht erfüllen können. Bei planen in Südtirol den Angriff auf das Podest im Super-G und in der Abfahrt (Freitag und Samstag jeweils ab 11:45 Uhr im LIVE-Ticker).

Vincent Kriechmayr war nach Platz zwei in Lake Louise nicht mehr auf dem Podest, Max Franz war nach seinem fünften Rang ebendort kein Top-20-Resultat mehr vergönnt. Gröden könnte für die zwei Österreicher gerade zur richtigen Zeit kommen. "Ich fühle mich sehr wohl hier", sagt der Kärntner Franz.

Aus dem Top-Trio in der ÖSV-Fachabteilung Speed dürfte Matthias Mayer derzeit aber das beste Paket haben. Der Doppel-Olympiasieger führt nach seinem Sieg in Lake Louise die Weltcup-Abfahrtswertung mit 180 Punkten vor Aleksander Aamodt Kilde (129) an.

Mayer gewann in Kanada vor zweieinhalb Wochen vor Kriechmayr und fuhr darüber hinaus zwei zweite Plätze in Beaver Creek heraus. Sein schlechtestes Ergebnis in dieser Speed-Saison: Platz vier im Super-G, ebenfalls in Beaver Creek.

Kriechmayr war in den USA zwei Mal Super-G-Fünfter, in der Abfahrt belegte er den neunten Rang. Bei seinen hohen Ansprüchen war das für ihn zu wenig. Franz verbuchte in Beaver Creek zwei Ausfälle, in der Abfahrt musste er sich mit dem 25. Platz begnügen. Dabei hatte der Saslong-Gewinner 2016 in Nordamerika zwei Trainingsbestzeiten markiert.

Franz: "War ein Kampf mit mir selber"

"In Lake Louise hat alles zusammengepasst. Ich habe richtig Gas geben können. In Beaver Creek hat es noch gut angefangen, aber in den Rennen bin ich dann nicht mehr zurechtgekommen", meint Franz. "Da habe ich noch ein bisschen Hausaufgaben. Für den Untergrund muss ich noch das Setup ganz genau finden."

Das Gefühl habe einfach nicht gepasst. "Das war halt ein Kampf mit mir selber. In Lake Louise habe ich attackieren können und eine brutale Freude beim Fahren gehabt."

Sein in der Vorbereitung angeschlagener Rücken mache praktisch keine Probleme mehr. "Es hat sich beruhigt beim Fahren, überhaupt nix. Am Nachmittag spüre ich ein leichtes Ziehen, aber das werden wir auch hoffentlich noch wegbringen", so Franz, der unter den ÖSV-Männern die beste Gröden-Bilanz vorzuweisen hat. 2017 war er Super-G-Zweiter, in den folgenden zwei Jahren fuhr er als Dritter beziehungsweise Zweiter der Abfahrt zur Siegerehrung.

"Du hast oben ein Gleitstück, das man gut mitnehmen muss. Die Ciaslat ist etwas Besonderes, wo du gute Stoßdämpfer brauchst, heuer besonders gute", erklärt er die besonderen Charakteristika der Strecke. "Aber es ist auch das ganze Drumherum. Du hast hier irgendwie überall ein bisschen mehr Zeit. Nach der Besichtigung kannst du zurück ins Hotel, es ist alles sehr familiär da."

Nicht Kriechmayrs Lieblings-Strecke

Kriechmayr, 2019 Sieger im Nebel-Super-G nach extrem langer Wartezeit, zählt die Saslong zur Riege der absoluten Klassiker im Abfahrtsweltcup.

"Es ist zwar keine Abfahrt, die mir liegt, aber das spielt keine Rolle. Wenn ich vorne mitfahren will, muss mir das liegen", legt sich der Doppel-Weltmeister von Cortina 2021 die Latte hoch. "Im Super-G war ich schon ein paar Mal ganz gut da herunter, aber das ist eine andere Disziplin."

Kriechmayrs bestes Downhill-Ergebnis in Gröden war 2015 - just bei seinem Renndebüt über Kamelbuckel und Co. - der siebente Rang. Nachher war er nie besser als 13. im Vorjahr. 2019 konnte die Abfahrt aufgrund heftigen Schneefalls nicht stattfinden.

"Natürlich war ich die letzten Jahre noch nicht so schnell. Aber wir werden sehen, was passiert", meinte der Oberösterreicher mit Blick auf die Abfahrt in diesem Jahr am Samstag. Der Super-G findet am Freitag statt (jeweils ab 11:45 Uhr im LIVE-Ticker).

Zwei herzeigbare Resultate, idealerweise Stockerlplätze, könnten Kriechmayr mit seinem Saisonstart wohl doch noch versöhnen. "Derzeit geht es noch nicht schön von der Hand. Wenn es läuft, dann läuft's. Wenn es nicht läuft, läuft es halt nicht", wandelte er den berühmten Spruchs seines früh verstorbenen Landsmannes Rudi Nierlich ab. "Es muss ein bisschen einfacher ausschauen. Ich muss mich schon am Limit bewegen, aber ein bisschen mehr Gefühl in die ganze Sache reinbringen. Wenn mir das gelingt, glaube ich, dann kann ich vorne mitfahren. Aber da herunter ist es nicht so einfach für mich."

Kommentare