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Beim Slalom-Team ist "bisschen der Wurm drin"

Michael Matt ist aber überzeugt: In Madonna di Campiglio "pfeift es wieder".

Beim Slalom-Team ist

Österreichs Slalom-Herren kommen in diesem Winter nicht richtig in Schwung. Verletzungspech, Fehler und Material-Missgeschicke tragen unter anderem Schuld daran, dass in der Saison nach dem Rücktritt von Ski-Superstar Marcel Hirscher bisher kein Podestplatz herausschaute.

So auch in Zagreb, wo die Mannschaft sogar die Top Ten verpasste. Am Mittwoch (ab 17:45 Uhr im LIVE-Ticker) soll es in Madonna di Campiglio besser werden.

"So schnell wie möglich abhaken. Zum Glück ist gleich wieder ein Rennen", sagt Michael Matt, der am Sonntag als Halbzeit-Zweiter in der Entscheidung stürzte.

"Ich wollte schon attackieren. Ich glaube, das hat man auch gesehen. Aber irgendwie hat es mich zu sehr nach unten getrieben. Der Schwung hätte ein bisschen früher passieren müssen vor dem Tor", erklärt der Arlberger.

"Das einzig Positive ist, dass der Speed wieder da ist, dass ich wieder ganz vorne mitfahren kann."

Michael Matt kann nach Ausfall wieder lächeln
Foto: © GEPA

Das hätte wohl auch Marco Schwarz mit zwei soliden Läufen gekonnt. Im ersten Durchgang hatte der Kärntner aber mit dem Material Probleme und rutschte auf der eisigen Piste auf den 22. Platz ab. Laufzeit drei im Finale und Platz 11 in der Endabrechnung folgten. "Der zweite Durchgang war sicher ein Schritt in die richtige Richtung, wo ich wieder attackiert habe, wo ich befreit reingefahren bin", analysierte der Blondschopf, der in der Pause zu einem anderen Ski griff.

Manuel Feller nahm den zwölften Rang nach seiner durch einen Bandscheibenvorfall erzwungenen Pause gerne an.

"Ich habe vor dem Rennen schon gesagt, jeder Punkt, den ich mache, ist definitiv ein Erfolg. Ich bin zufrieden, aber natürlich geht mehr", weiß der 27-Jährige.

"Ich bin einfach die Belastung nicht so gewohnt. Wenn man Fehler macht, ist das Ganze noch anstrengender. Nichtsdestotrotz war es ein akzeptables Rennen."

Junioren-Vizeweltmeister Fabio Gstrein macht auf sich aufmerksam

Fabio Gstrein verbuchte als 17. seine ersten Weltcup-Punkte. "Jetzt habe ich es echt schon länger probiert, dass ich einmal reinfahre. Heute ist es mir gut gelungen", meinte der Großcousin von Ex-Läufer Bernhard Gstrein, der 2018 bei der Junioren-WM in Davos Silber im Riesentorlauf gewann.

Der 22-jährige Ötztaler will versuchen, seine Startnummer bei den nächsten Rennen nach und nach zu verbessern. Madonna kennt er schon aus dem Vorjahr.

Gstrein war in den Hügeln oberhalb Zagrebs aber bei weitem nicht der einzige Junge, der aufzeigte.

Alex Vinatzer aus Bozen stand als Dritter erstmals auf dem Stockerl, der Belgier Armand Marchant fuhr als Fünfter mit Laufbestzeit ins Rampenlicht. Der 22-Jährige kehrte in diesem Winter nach mehr als zweieinhalb Jahren Verletzungspause in den Weltcup zurück, er musste davor gleich mehrere Operationen an seinem linken Bein überstehen.

"Für den Skisport gibt es nichts Besseres", betont Feller. "Je mehr Nationen gut fahren, desto mehr Fans und Zuschauer haben wir auch und umso interessanter ist der Sport. Ich glaube, im Slalom ist es momentan wirklich so, dass Startnummer eins bis 30 aufs Podium fahren kann."

Ohne Hirscher in drei Slaloms, drei verschiedene Sieger

In drei Rennen hat es bisher drei verschiedene Sieger gegeben, die neun Podestplätze verteilten sich auf acht verschiedene Läufer. Nur Zagreb-Sieger Clement Noel war zweimal bei der Siegerehrung dabei. Dass in der Weltspitze derzeit so viel Gedränge herrscht wie selten zuvor, stimmt auch die Österreicher, die in Zagreb auf den verletzten Christian Hirschbühl verzichten mussten, zuversichtlich.

Dass es in der laufenden Saison noch nicht für einen Top-drei-Ergebnis gereicht hat, soll bald vergessen gemacht werden. "Wir können definitiv mehr", sagt Feller. "Blacky (Schwarz; Anm.) hat im zweiten einen sehr, sehr guten Lauf gezeigt, der Michl (Matt) im ersten. Die Form ist definitiv da, nur ist heuer im gesamten Team von Anfang an ein bisschen der Wurm drin. Auch im Sommer haben wir immer wieder kleine Verletzungen gehabt."

Solche Phasen gebe es manchmal. Wichtig sei, "dass man immer wieder aufsteht, und wenn es hundert-und-einmal ist. Das werden wir definitiv machen, und irgendwann stehen wir hoffentlich alle gemeinsam ganz oben", so der Tiroler vor der Abreise nach Italien am Montag.

"Jetzt warten wir einmal auf Madonna, dann pfeift es wieder", kündigt Matt an. Das Rennen steigt dort am Mittwochabend (17.45 bzw. 20.45 Uhr) unter Flutlicht.

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