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Sölden-Schlappe, aber: ÖSV-Trio nicht unzufrieden

Foto: © GEPA

Österreichs Ski-Herren haben das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Sölden-Rennen noch einmal unterboten.

Nachdem im Vorjahr Manuel Feller als Bester auf Platz zwölf gefahren war, kam am Sonntag Stefan Brennsteiner am Rettenbachgletscher über Rang 17 nicht hinaus (Rennbericht). Nur drei Österreicher schafften es ins Finale, neben Brennsteiner die Speed-Spezialisten Vincent Kriechmayr (24.) und Matthias Mayer (25.).

Die drei ÖSV-Läufer in den Punkterrängen betrachten ihr Abschneiden sogar jeweils als bescheidenen Erfolg.

Brennsteiner mit Comeback

Denn Brennsteiner absolvierte nach einer weiteren Knie-Operation, die er im Februar durchführen lassen hatte, ein Comeback.

Und für Mayer und Kriechmayr gilt, dass sie im Riesentorlauf nicht zu Hause sind. Kriechmayr hatte zuletzt im Dezember 2018 in Beaver Creek einen Riesentorlauf bestritten und war dort an der Qualifikation für die zweite Hälfte gescheitert.

"Auch positive Sachen dabei"

"Ich bin nicht ganz unzufrieden mit meinem Rennen", sagte denn auch Brennsteiner. "Ich habe zweimal die Ausfahrt ins Flache nicht ganz getroffen, jetzt im zweiten Durchgang habe ich oben nicht ganz den Rhythmus gefunden. Es sind ein paar so Kleinigkeiten, aber ich glaube, es sind auch viele positive Sachen dabei."

Ihm seien zwei einigermaßen gute Läufe gelungen, meinte der Salzburger. "Nichtsdestotrotz wird über die Saison der Anspruch höher sein."

Mit Blick auf das Teamergebnis will Brennsteiner nichts schönreden: "Platz 17 als bester Österreicher ist natürlich viel zu wenig.Aber ich muss auf mich selbst schauen. Ich habe mich von dem Thema eh schon genug drausbringen lassen", so der 29-Jährige.

Kriechmayr: "Wollte mehr"

Auch Kriechmayr zeigte sich halbwegs zufrieden. "Punkte waren das Ziel, das ist mir gelungen. Natürlich, mit der guten Startnummer im zweiten Durchgang wollte ich schon noch einen Schritt nach vorne machen. Oben habe ich leider einen kleinen Fehler gemacht", analysierte der Oberösterreicher.

"Ich bin auch mit dem Wissen hineingegangen, dass ich, wenn ich meine Leistung bringe, auf alle Fälle im zweiten Durchgang noch dabei bin. Das war dann eh knapp. Aber einige Schwünge waren sehr gut, auf das kann ich aufbauen."

Mayer: "Abfahrer-Duell verloren"

Mayer haderte als Halbzeit-19. ein bisschen damit, es nicht in die Top 20 geschafft zu haben, gab sich aber ebenfalls nicht enttäuscht. "Der erste war gut, und ich bin zweimal gut runtergekommen. Grundsätzlich war es ein guter Tag für mich", konstatierte der Doppel-Olympiasieger.

"Aber das Abfahrtsduell habe ich verloren. Einfach nur Vorsprung-Verwalten im zweiten ist zu wenig", scherzte er angesichts der Tatsache, dass er gegen Kriechmayr knapp das Nachsehen hatte. Der Oberösterreicher müsse ihn nun auf ein Getränk einladen. "Ja. Der, der vorne ist, zahlt."

Leitinger: "Dann hängt man sich nicht  ein"

Roland Leitinger war nach seinem Ausfall im ersten Durchgang mehr als verärgert. "Wenn man normal um das Tor fährt, hängt man sich nicht ein. Ich habe schon gesehen, dass ich ein bisschen zu eng dran war. Dann beißt das Material auch, dann war ich zu eng und habe leider mit der Hand eingehakerlt", erklärte der Vize-Weltmeister 2017 den Hergang.

Davor habe er ein gutes Gefühl gehabt, "weil ich frech geblieben bin, auch wenn ich Schwünge nicht ganz so erwischt habe, wie ich es wollen hätte".

Leitinger wäre in der Nähe der Top Ten gewesen, wenn er durchgekommen wäre, wollte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher einen positiven Aspekt hervorheben. "Ich glaube, der Roland wäre stark drauf gewesen", sagte auch Brennsteiner über seinen Salzburger Landsmann. Insgesamt musste Puelacher aber eingestehen, dass die internationale Konkurrenz weiter ist. "Das haben wir uns nicht erwartet, nachdem wir im Training teilweise auch mit den Norwegern mithalten konnten", so der Tiroler.

Textquelle: © LAOLA1/APA